Georg C. Peter
Autor
Esterhazys Gehör *
Die Fabrik war explodiert.
Glas und Scheiben ramponiert.
Nach dem schrillen, lauten Knall
blieb ein tiefer, dumpfer Hall.
Voll von Trümmern das Gelände,
eingestürzt das Tor, die Wände.
Doch im Nachbarhaus, am Tisch,
saß Herr Graf bei Wein und Fisch.
Wie ein Pfosten taub war quasi
jener Paul von Esterhazy.
Mit dem Rücken zum Geschehen
war der Schaden nicht zu sehen.
Doch: Man hatt‘ ihn einst verprellt,
und dem Manne unterstellt,
dass – allmählich – in den Ohren
ging die Hörfunktion verloren.
Prompt am Leben wieder Spaß,
hob er an das volle Glas
mit gekühltem, ed‘lem Wein
und rief unbeschwert: „Herein!“
Um, mit süffisanten Zügen,
frohgemut hinzuzufügen:
„So. Na bitte! Wer hat Recht?
Mein Gehör ist gar nicht schlecht!“
*Paul III. Anton Esterházy de Galantha (1786 - 1866) war österreichischer Außenminister.
Im Alter gab es Gerüchte, dass sein Gehör etwas nachlassen würde.
Hörversion (auch für Schwerhörige 😉)
Die Fabrik war explodiert.
Glas und Scheiben ramponiert.
Nach dem schrillen, lauten Knall
blieb ein tiefer, dumpfer Hall.
Voll von Trümmern das Gelände,
eingestürzt das Tor, die Wände.
Doch im Nachbarhaus, am Tisch,
saß Herr Graf bei Wein und Fisch.
Wie ein Pfosten taub war quasi
jener Paul von Esterhazy.
Mit dem Rücken zum Geschehen
war der Schaden nicht zu sehen.
Doch: Man hatt‘ ihn einst verprellt,
und dem Manne unterstellt,
dass – allmählich – in den Ohren
ging die Hörfunktion verloren.
Prompt am Leben wieder Spaß,
hob er an das volle Glas
mit gekühltem, ed‘lem Wein
und rief unbeschwert: „Herein!“
Um, mit süffisanten Zügen,
frohgemut hinzuzufügen:
„So. Na bitte! Wer hat Recht?
Mein Gehör ist gar nicht schlecht!“
*Paul III. Anton Esterházy de Galantha (1786 - 1866) war österreichischer Außenminister.
Im Alter gab es Gerüchte, dass sein Gehör etwas nachlassen würde.
Hörversion (auch für Schwerhörige 😉)