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Sidgrani

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Die Galerie der Farben wird bald schließen,
das schönste Bild zeigt Blätter auf dem Grund.
Ich darf’s im Wald für mich allein genießen,
ein Hauch von Wehmut hängt im weiten Rund.
 
Das schönste Bild zeigt Blätter auf dem Grund,
ein Kunstwerk, das vor Farben nur so sprüht.
Ein Hauch von Wehmut hängt im weiten Rund,
wie schön die rote Abendsonne glüht,
 
Ein Kunstwerk, das vor Farben nur so sprüht,
der Herbst versteht es, wunderbar zu malen.
Wie schön die rote Abendsonne glüht,
im warmen Licht beginnt die Welt zu strahlen.
 
Der Herbst versteht es, wunderbar zu malen,
ich darf’s im Wald für mich allein genießen.
Im warmen Licht beginnt die Welt zu strahlen,
die Galerie der Farben wird bald schließen.
 
 
Alte Version
 
Die Galerie der Farben wird bald schließen,
das schönste Bild zeigt Blätter auf dem Grund.
Ich darf’s im Wald für mich allein genießen,
ein Hauch von Wehmut hängt im weiten Rund.
 
Das schönste Bild zeigt Blätter auf dem Grund,
ein Kunstwerk, das vor Farben nur so sprüht.
Ein Hauch von Wehmut hängt im weiten Rund,
wenn still und sanft die Abendsonne glüht.
 
Ein Kunstwerk, das vor Farben nur so sprüht,
der Herbst versteht es, wunderbar zu malen.
Wie schön, wenn sanft die Abendsonne glüht,
beginnt mit einem Mal die Welt zu strahlen.
 
Der Herbst versteht es, wunderbar zu malen,
ich darf’s im Wald für mich allein genießen.
Im Abendlicht beginnt die Welt zu strahlen,
die Galerie der Farben wird bald schließen.
 
 
Hallo Sid,
 
ein Pantun bzw. Pantum, das sich die Freiheit nimmt, Verse (statt sie zu wiederholen) zu variieren. Darüber hinaus werden V1/V3 in der letzten Strophe vertauscht, was sicher zu bemängeln wäre.
 
Gruß
 
E.
 
 
Hallo Endeavour,
 
ich meine, ich habe die Verse wiederholt und gleichzeitig variiert. Freiheit bei der Gestaltung der Versform ist heutzutage doch nicht mehr verpönt.
Darüber hinaus werden V1/V3 in der letzten Strophe vertauscht, was sicher zu bemängeln wäre.
Wie müsste die letzte Strophe denn deiner Meinung nach aussehen?
 
Danke fürs Kommentieren.
Lieben Gruß
Sid
 
Hallo Sidgrani,
 
ich sehe da in deinem Text keinen, für ein Pantum, formalen Wiederholungsfehler in der letzten Strophe. 
Allerdings finde ich es auch, für ein Pantum, unpassend, dass die Verse inhaltlich variieren. 
Das widerspricht der Grundidee des Pantums, welches ja aus einer Tradition des mündlichen Weitergebens gekommen ist. 
Die Wiederholungen waren dabei essentiell, da sie die Inhalte so einprägsamer machten. 
 
Kleinere Anpassungen, wie das Verschieben oder Verändern von Satzzeichen finde ich ganz unproblematisch. 
Wenn du aber eine andere Aussage rüberbringen willst, dann ist das ja eben die kunstvolle Herausforderung, das nur durch die Gegenüberstellung der Verse, durch offene, multifunktionale Satzkonstruktionen zu erreichen. 
Das ist, wenn man das Pantum als DIE Gedichtform des Wiederholens nutzen will, mMn eine verschenkte Chance.
 
Sei es drum, dein Text ist ja auch noch mehr als die schnöde Form. Metrisch muss ich eh nichts sagen, 5-hebiger Jambus, teils mit weiblichen Kadenzen, das passt wunderbar.
 
Die Bilder gefallen mir gut, das ist alles auch sehr konsistent und lässt uns schon richtig den Herbst spüren. 
Dein erster, und damit auch letzter Vers, die ja beide sehr wichtig sind, ist perfekt gewählt, toller Satz. 
Das "weite Rund" ist mir aber unklar. Meinst du damit nun die ganze Welt? Das wäre mir viel zu global für diese feine, situative Erfahrung einer einzelne Seele im Park. 
"still und sanft" sind die bekannten metrischen Lückenfüller, tut inhaltlich nun nicht viel. Da fände ich es fast noch passender, wenn du auf etwas wie "wenn sich die Abendsonne selbst verglüht" oder so gingest. Das drückte auch nochmal das stetige Voranschreiten aus, die Uhr tickt ja schon im ersten Vers und der selbstzerstörerische Akt des Verglühens ist doch auch ganz nett für einen feuerroten Sonnenuntergang.
 
LG Dali Lama
 
 
Hallo Sid,
 
ich denke, in dieser Frage gibt es nur ein Entweder-oder. Ansonsten bleibt es selbstverständlich Dir überlassen, ob Du ein Pantun bzw. Pantum schreiben willst oder ein Gedicht, das irgendwie ähnlich funktioniert; entscheidend ist hier wohl der eigene Anspruch.
 
Wie müsste die letzte Strophe denn deiner Meinung nach aussehen?


 
 
V1/V3 = V14/V16
 
Gruß
 
E.
 
 
Hallo Dali Lama,
 
ich sehe da in deinem Text keinen, für ein Pantum, formalen Wiederholungsfehler in der letzten Strophe.
ich auch nicht, die dritte Zeile der ersten Strophe wird zur zweiten Zeile der letzten und der erste Vers des Gedichtes zum letzten.
 
Was du über das Wesentliche eines Pantuns/Pantums sagst, ist richtig und so habe ich lange geknobelt, um der Gedichtsform in allen Punkten gerecht zu werden (siehe oben).
Wie das "weite Rund" zu verstehen ist, möchte ich dem Leser überlassen, ich z.B. denke dabei nicht an die ganze Welt.
 
Es freut mich, dass du dich so intensiv mit dem Gedicht beschäftigt hast und mir wertvolle Hinweise geliefert hast, auch der kleine Tritt in den Arsch hat ja seine beabsichtigte Wirkung getan. 😉
 
Danke und liebe Grüße
Sid
 
 
 
Hallo Endeavour,
 
auch dein Einwand hat dazu beigetragen, dass ich mich noch einmal intensiv mit dem Gedicht auseinander gesetzt habe, danke.
Nur, was du mir mit "V1/V3 = V14/V16" sagen willst, verstehe ich nicht. Genauso habe ich es doch gemacht.
 
Liebe Grüße
Sid
 
 
Meine Herren, offensichtlich bin ich an dieser Stelle einem Irrtum aufgesessen. Asche also auf mein Haupt!
 
Zerknirschten Grußes
 
E.
 
 
 
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