So, ihr beiden,
liebe Fehyla, liebe Claudi!
Ich habe in der Vergangenheit schon mehrfach angemerkt, dass die Nennung eines Themas nichts mit dem lyrischen Gehalt eines Gedichts zu tun hat, also nicht synonym mit Titel verstanden werden sollte. Nennt man ein Thema, öffnet man eine mehr oder weniger große Schublade. Soll man dem Text schon in dem ersten Fenster konkret einen Namen oder Titel verpassen, muss man das auch so verlangen.
Ein Beispiel:
Wenn die Lehrerin fragt, "Was thematisiert denn Goethe in seinem uns hier vorliegenden Gedicht?", wäre es nach meinem Verständnis falsch, wenn das Kind sagt: "Erlkönig!" Nein. Richtiger wäre z.B. "Fieberträume und Tod eines Kindes" oder "Rettungsversuch eines kranken Kindes durch den Vater". Oder ähnlich, wie es jeder eben versteht. Ganz eng zum Thema-Begriff gemacht, vielleicht "Tod eines Kindes" - aber nicht "Erlkönig". Das ist ein echter Titel, unmittlelbar zum Text gehörend. So wollte es Goethe, nehme ich an.
Es ist ein seltsamer Fehler, der wahrscheinlich beim Einrichten des Forums passierte, dass hier formell nach Thema und nicht nach Titel gefragt wird.
Ich habe das so gelöst, dass ich das seit einer Weile trenne. Ich füge in das Themafenster eben Begriffe ein, die als Thema gelten können, und stelle den Titel des jeweiligen Textes unmittelbar über jenen. Wie ich das aus allen gelesenen Gedichtsammlungen kenne. Manche, meist Anthologien, haben aber auch Themen-Kapitel. Da passt es hin, Thema zu sagen. Es bedeutet: Die hierunter zu findenden Gedichte haben alle etwas mit Frühling oder Liebe oder Tod oder Kindheit oder Mein Haustier oder ... zu tun.
Insofern sehe ich die Ursache, warum ich da oben gesellschaftliche Gegenwart / AfD stehen habe, in der misstverständlichen Wahl des Begriffs Thema für dieses Fenster.
Könnt ihr mir folgen? Ich habe oft das Gefühl, ich fasele mir die Tasten fusselig, und die Zuhörer*innen sind längst weg. Sorry.
Ob mein "Gedicht-Titel" - bei allen Schwächen der Lyrikhaftigkeit - geeignet ist oder nicht, darf jede*r für sich entscheiden. Ich halte es im Moment für zumindest inhaltlich richtig so.
Und meine Ergänzung empfinde ich hier nicht störend. Ich erwarte nicht, dass sich jemand diesen Text ausdruckt oder abschreibt, um ihn abends noch mal im Bett wegen der poetischen Fülle zehnmal durchliest oder gar laut flüstert. Dafür gibt es Geeigneteres.
(Ich wundere mich immer wieder, warum ein schlecht gedichteter politischer Text hier mit großer Sicherheit mehr geäußerte Kritik/Ablehnung hervorruft, als die vielen unsäglichen Liebes- und Natur- und sonstwie Betroffenheits-lyrics, die man allwöchentlich lesen kann.)
Oder machen das ganz viele User*innen inform von Privatnachrichten, ganz verständnisvoll? Weiß nicht. Kann ich mir nicht vorstellen.
Ich denke eher dass Angst dahinter steckt, es könne hier zu Streit auf nichtpoetischer Ebene kommen.
Okay.
Klingt vielleicht gereizt, soll es aber gar nicht. Bin nur unter Zeitdruck.
Bis später mal.
--------------- Doppelposting zusammengeführt ---------------
Hallo Vogelflug, das Drohende trifft es genau. Es droht und ob sich darüber alle im Klaren sind, die in diese Richtung tendieren, weiß ich nicht. Ich hätte auch die Überschrift in "Das Drohende" geändert. Jeder liest auch so sehr gut und schnell heraus, was gemeint ist.
Ich hoffe, das uns die Wähler positiv überraschen und nicht aus Protest wählen.
Liebe Grüße Juls
Ja, Darkjuls,
der Titel oder die Überschrift oder der Name des Gedichtversuchs ist
Das Drohende.
Dieser Thema-Quatsch ist mir unglaublich lästig. Ich möchte einen Fehler, den fast alle machen, nicht übernehmen, weil ihn fast alle machen.
Wenn ich von einer besseren Sache überzeugt bin, beuge ich mich eher selten.
Ich habe das Gefühl, die Kritiker*innen dieser Kleinigkeit denken nicht mal darüber nach, warum es hier und überhaupt meist bei meinen Texten auf Poeten.de zwei Zeilen über dem eigentlichen Text gibt. Das wird aber durch die beschriebenen Umstände so aufgezwungen.
Danke für deine Bemerkungen zum Inhalt. Ja, darum geht es.
Aber ich befürchte, dass es beim Protestwählen der tumben Masse bleibt. Die beschäftigen sich nicht mit Bedrohungen, solange sie sich nicht selbst von der Kraft bedroht fühlen, der sie ihre Sympathie schenken, und von der sie Vorteile ihrer eigenen Situationen erwarten. Das sind die Millionen, die hinterher wieder sagen: "Davon habe ich doch nichts gewusst!" Egal, wie viele Holzpantinen nachts durch ihre Straßen geklappert sind.