hi Mi,
soweit ich das beurteilen kann, hast auch Du, bei deinem epischen Hexameter, der uns in einen Kampf "Um Leben und Tod" am Bach oder Fluss so gekonnt und stilsicher entführt, nicht gänzlich auf den Spondeus im fünften Fuß verzichtet und damit selbst bei stichischer Betrachtungsweise, Eintönigkeit in der Anlage der Form vermieden. Bravo !
Hierzu korrespondiert die Geschichte um den Reiher oder Kormoran wundervoll, wobei man nicht ganz sicher ist, ob das Objekt seiner Begierde kurzzeitig vom Fisch (zum Glück für Ferdi war es kein Frosch 😉 zum selbstbetrachtenden Reim in der Ideenwelt (potzblitz!) aus der Welt der Phänomenologie (zum Teich) wechselt und damit die Jagd scheitern lässt, oder ob es eine hintergründige Form des Schicksals war, die unser FIschlein vor dem terminalen Medienwechsel (vom Wasser in die Magensäure) gerettet hat. Spannend bleibt auch die Belastung der Hypothese: "Knapp daneben". War es wirklich ein "Knapp daneben" oder ein "knapp entkommen", das hier noch einmal das Fischlein entkommen ließ ?
Bei zwei Kleinigkeiten hatte ich ein paar Probleme mit dem Bild selbst (nicht mit der Logik, die für mich in der Traumlogik eines Gedichtes nicht stringent kausal und durchaus synästhetisch-holistisch sein darf) Wie stelle ich mir vor "dahlienweiß" zu stehen und wie ein Blick "Bogengespannt" hinab ?
Ein wunderbar dynamisches Werk, in dem sich verschiedene Ebenen sehr geschickt vermischen.
mes compliments
Dio