Tja, das ist so eine Sache mit dem Gönnen von Luxus der "Eliten". Immerhin gönnen Sie sich den auf unsere Kosten, auf Kosten derer, die sie eigentlich vertreten müssten, falls es Politiker sein sollten. Lass die doch Champus trinken und Kaviar schlucken, Rosenrot, meine oder deine Ernährung jedenfalls ist es nicht. Sieh dir mal unsere Bundeskanzlerin an, wie sehr sie mit den Jahren und Hunderten von Empfängen in die Breite gewachsen ist. Also gesund ist Kaviar nur bedingt.
Das Gedicht ist eine Feststellung. Geht mir aber am wirklichen Problem vorbei, nämlich am Elend ganzer Teile der Bevölkerung. So, wie es jetzt dasteht, kann sehr schnell das hämische Schlagwort Sozialneid aufkommen, und damit hätte sich dein Gedicht erledigt. Was mir fehlt, ist das, was man die Struktur eines Gedichtes nennt, um zu einer einsichtigen Aussage zu gelangen, nämlich zur Gegenüberstellung von Reich zu Arm. Das ist doch das Problem von heute, die soziale Spaltung der Gesellschaft. Um die geht es dir doch.
Was mich außerdem stört, ist, dass dein Gedicht theoretisiert. Um wirklich den Leser zu erreichen, brauchst du konkrete Personen, die du ins Licht des Lesers stellst. Lass am Beispiel des Herrn Groß und des Herrn Klein den Leser selbst zu dieser Einsicht kommen, dass da was nicht stimmen kann, wenn nämlich außerdem noch totale Harmonie zwischen oben und unten gewünscht wird, eine Vergewaltigung jeder Logik. Indem du aber von uns als dem "Fußvolk" sprichst, triffst du die Sache nicht.
Soviel zum Inhaltlichen, zum Technischen habe ich im großen und ganzen keine Einwände. Das Kursive stört mich, das hat so was von "Seht her, ich habe ein Gedicht geschrieben!" Warum willst du mit deinem Schriftbild dich von den anderen unterscheiden? Vielleicht solltest du dir noch mal die Rechtschreibung genau ansehen, zum Beispiel wird Schönes (das Schöne) als Substantiv behandelt.
Angelika