lieber hayk,
das "wow" bedarf einer Ergänzung
in der tat wollte ich schon gestern, wenn auch nicht meine blutgruppe, aber doch ergänzend meinen senf (ist mittelscharf kompatibel? :wink: ) zu deinem gedicht in einem kommentar hinterlassen, allein die zeit reichte nicht. das will ich heute gerne nachholen. :classic_smile:
dein gedicht hat mich wirklich begeistert - welch eine sehnsucht spricht aus diesen versen! das Li ist machtlos gegenüber seinen gefühlen, sind sie doch sogar durch *los* und *götterwort* gänzlich seinem einfluss entzogen. so fühlt es sich tatsächlich an, wenn man sich gegen alle vernunft verliebt, man erlebt sich wie fremdbestimmt und ist wehrlos gegen das, was das herz mit einem macht. das hast du so treffend in worte gefasst!
in der zweiten strophe dann der innige wunsch, das LD möge die gefühle des LI erwidern.
so leise du auch sprächest, dein Wort ließ mich erbeben,
wunderschön ausgedrückt, wie sehr das LI auf ein wort des LD hofft, das zeigt: es hat verstanden und teilt die gefühle des LI.
die letzte strophe macht dann deutlich, dass das LD noch gar nichts von dieser liebe weiß. umso schwerer ist es für das LI, dies auszuhalten, da die sehnsucht zwangsläufig ins leere läuft. ein bitteres schickal, ist sich das LI doch sicher: ja, dein blut hab ich getrunken. was bei goethe nur als eine möglichkeit erwähnt wird, ist beim Li in deinem gedicht gewissheit. es hat das blut bereits getrunken, unabsichtlich womöglich, aber nun ist es geschehen und lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. mir fällt dazu auch noch der spruch *jemand hat blut geleckt* ein als sinnbild dafür, dass jemand gefallen an einer sache findet. hier hat das LI aber nicht nur blut geleckt, sondern es hat sich vollständig verliebt, deshalb ist das blut trinken eine gute methapher dafür.
sehr gern gelesen und hineingedacht in dieses tolle gedicht!
lg
sofakatze