Ganz ruhig liegst du in deinem Bett und mit einer Träne im Auge denke ich, es wäre doch ganz nett, mit dir zu plaudern. Aber du liegst nur teilnahmslos da, und das Einzige was noch zu leben scheint, ist dein Brustkorb, wie er sich gleichmäßig hebt und senkt. Ich schenke dir einen Kuss und streichle dir liebevoll über die Wange, bevor ich auf dem Stuhl neben deinem Bett Platz nehme.
Wie gewöhnlich habe ich die Post des Tages bei mir, um sie dir vorzulesen, auch wenn dich kein Wort mehr erreicht. Aber ich hoffe, du spürst zumindest, dass jemand bei dir ist. Ich würde es mir jedenfalls so sehr wünschen. Ich sortiere die Post kurz anhand der Absender nach vermeintlich guten und schlechten Nachrichten. Die Guten lese ich dir immer zuerst vor, ich weiß ja nie, wie lange du es schafft zuzuhören, falls du überhaupt zuhörst.
Onkel Willi hat geschrieben, das wurde aber auch mal wieder Zeit. Das Nesthäkchen und noch einzig lebender deiner Geschwister. Der Inhalt war schnell überflogen und deckte sich fast aufs Wort mit dem der letzten Briefe. Trotzdem lese ich dir Wort für Wort vor, und wie immer umarme ich dich danach herzlich und gebe dir einen Kuss auf die Stirn, so wie es sich Onkel Willi wünschte.
Der nächste Brief war von der Rentenversicherungsanstalt. Sehr geehrte Frau Weniggeld…blablabla…dürfen wir Ihnen mitteilen, das sich zum folgenden Bezugsjahr ihre Rentenansprüche um 1,3 % auf….blablabla erhöhen werden. Das sind gute Nachrichten Mami! Dann fehlen mir jeden Monat nur noch 1872,33€, um deine Pflege zu finanzieren. Aber ich habe gestern beim Aldi gesehen, dass einige Preise gesenkt wurden, da sparen wir bestimmt noch mal 10€. Durch die Umstellung auf den Sodastreamer noch mal 5€. Wenn das so weiter geht, werde ich vielleicht sogar noch mal richtig satt.
Der letzte Brief war die Arztrechnung, und die trieb mir wieder die Tränen ins Gesicht. Ein Zehntel meines Monatslohns fürs Blutdruckmessen, einen feuchten Händedruck und ein Dutzend warmer Worte. Die Nachricht erspare ich dir lieber und konzentriert mich darauf möglichst geräuschlos zu Weinen, um dir keinen Kummer zu machen. Als ich mich wieder gefasst habe, nehme ich deine Hand und summe für dich ein paar deiner Lieblingsmelodien, während ich mich in Gedanken darüber freue, dass ich keine Kinder habe, die das einmal mit mir durchmachen müssen.
Wie gewöhnlich habe ich die Post des Tages bei mir, um sie dir vorzulesen, auch wenn dich kein Wort mehr erreicht. Aber ich hoffe, du spürst zumindest, dass jemand bei dir ist. Ich würde es mir jedenfalls so sehr wünschen. Ich sortiere die Post kurz anhand der Absender nach vermeintlich guten und schlechten Nachrichten. Die Guten lese ich dir immer zuerst vor, ich weiß ja nie, wie lange du es schafft zuzuhören, falls du überhaupt zuhörst.
Onkel Willi hat geschrieben, das wurde aber auch mal wieder Zeit. Das Nesthäkchen und noch einzig lebender deiner Geschwister. Der Inhalt war schnell überflogen und deckte sich fast aufs Wort mit dem der letzten Briefe. Trotzdem lese ich dir Wort für Wort vor, und wie immer umarme ich dich danach herzlich und gebe dir einen Kuss auf die Stirn, so wie es sich Onkel Willi wünschte.
Der nächste Brief war von der Rentenversicherungsanstalt. Sehr geehrte Frau Weniggeld…blablabla…dürfen wir Ihnen mitteilen, das sich zum folgenden Bezugsjahr ihre Rentenansprüche um 1,3 % auf….blablabla erhöhen werden. Das sind gute Nachrichten Mami! Dann fehlen mir jeden Monat nur noch 1872,33€, um deine Pflege zu finanzieren. Aber ich habe gestern beim Aldi gesehen, dass einige Preise gesenkt wurden, da sparen wir bestimmt noch mal 10€. Durch die Umstellung auf den Sodastreamer noch mal 5€. Wenn das so weiter geht, werde ich vielleicht sogar noch mal richtig satt.
Der letzte Brief war die Arztrechnung, und die trieb mir wieder die Tränen ins Gesicht. Ein Zehntel meines Monatslohns fürs Blutdruckmessen, einen feuchten Händedruck und ein Dutzend warmer Worte. Die Nachricht erspare ich dir lieber und konzentriert mich darauf möglichst geräuschlos zu Weinen, um dir keinen Kummer zu machen. Als ich mich wieder gefasst habe, nehme ich deine Hand und summe für dich ein paar deiner Lieblingsmelodien, während ich mich in Gedanken darüber freue, dass ich keine Kinder habe, die das einmal mit mir durchmachen müssen.