Marc Donis
Autor
Im Grunde ein Leben
Wir sitzen du dritt. Im Bahnhof auf Bänken.
Und reichen den Vodka von Händen zur Hand.
Wer mag uns das Leben am Ende verdenken.
Verfluchen auf Türkisch, wer Liebe erfand.
Die eine schaut weg. Beschämend ihr Blicke.
Und spuckt sie zu Boden. Die Augen so klar.
Die Tränen sich perlen. Die Stille ersticke.
So murmelt sie leise im Rausch: „Bismillah.“
Sie schaut dann zu mir. Und meinem Kollegen.
Umgreift dann die Flasche und leert sie im Zug.
Das Leben scheint wahrlich sie leider verwegen.
Denn ist sie durchs Leben sich selbst nicht genug.
Sie schaut dann zu mir. Der Kopf mag sich senken.
Und spricht sie dann leise: „Die Flasche geköpft…“
Es scheint irgendwie das Mädchen zu kränken.
„Ich bin nicht mal faul. Ich bin doch erschöpft…“
Sie schaut sich nun um. Erstarren die Glieder.
Und reißt sie im Zug das Kopftuch sich nieder.
Und schaut sie zu mir. Und leise mir spricht.
„Durch Sünde verlor ich mein wahres Gesicht.
Mir bleiben gewiss nur Leiden und Sünder.
Die scheinen zu giften die Seele wie Münder.
Ich lebte in Sünde. Ich mag kein Begräbnis.
Haram bleibt Haram. Im Grund ein Erlebnis.
Aus Halal wird Haram. Doch niemals im Gegen.
So bitte ich Allah, Er schenkt euch den Segen.“
Die Bahn fährt ein und das Mädchen stürzt sich
auf die Gleise, während der Zug versucht, noch
zu bremsen, es aber nicht schafft und das Mädchen
tödlich verletzt.
Berlin Biesdorf-Süd;
12.09.2024
Wir sitzen du dritt. Im Bahnhof auf Bänken.
Und reichen den Vodka von Händen zur Hand.
Wer mag uns das Leben am Ende verdenken.
Verfluchen auf Türkisch, wer Liebe erfand.
Die eine schaut weg. Beschämend ihr Blicke.
Und spuckt sie zu Boden. Die Augen so klar.
Die Tränen sich perlen. Die Stille ersticke.
So murmelt sie leise im Rausch: „Bismillah.“
Sie schaut dann zu mir. Und meinem Kollegen.
Umgreift dann die Flasche und leert sie im Zug.
Das Leben scheint wahrlich sie leider verwegen.
Denn ist sie durchs Leben sich selbst nicht genug.
Sie schaut dann zu mir. Der Kopf mag sich senken.
Und spricht sie dann leise: „Die Flasche geköpft…“
Es scheint irgendwie das Mädchen zu kränken.
„Ich bin nicht mal faul. Ich bin doch erschöpft…“
Sie schaut sich nun um. Erstarren die Glieder.
Und reißt sie im Zug das Kopftuch sich nieder.
Und schaut sie zu mir. Und leise mir spricht.
„Durch Sünde verlor ich mein wahres Gesicht.
Mir bleiben gewiss nur Leiden und Sünder.
Die scheinen zu giften die Seele wie Münder.
Ich lebte in Sünde. Ich mag kein Begräbnis.
Haram bleibt Haram. Im Grund ein Erlebnis.
Aus Halal wird Haram. Doch niemals im Gegen.
So bitte ich Allah, Er schenkt euch den Segen.“
Die Bahn fährt ein und das Mädchen stürzt sich
auf die Gleise, während der Zug versucht, noch
zu bremsen, es aber nicht schafft und das Mädchen
tödlich verletzt.
Berlin Biesdorf-Süd;
12.09.2024