Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art in den Pilzen

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • E
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 385
    Aufrufe
  • Teilnehmer
In den Pilzen
 
Neulich ging ich zum ersten Mal in die Pilze; so sagt man doch wohl. Ich hatte keine Angst vor giftigen Pilzen, obwohl ich nur Fliegenpilze eindeutig erkennen kann. Die schmücken besser den Waldboden als den Teller. Ein Kollege und alter Pilzkenner war bei mir. Er nahm mich mit, weil er dann mehr Pilze sammeln durfte, nur für den eigenen Bedarf natürlich, also seinen und meinen, falls ich denn unbedingt auch welche haben wollte. Er hatte noch in der NVA der DDR gedient und kannte die Gegend wie seine Westentasche. Er wusste genau, wo es ungefährlich ist, wenn die Pilze aus dem Boden schießen. So sagte er es jedenfalls.
Schritt für Schritt, Schnitt für Schnitt füllte er seinen Korb. Ich folgte kurz hinter ihm mit dem zweiten Korb, als er sich plötzlich bäuchlings auf die Erde warf und mindestens ein Dutzend Pilze unter sich zerquetschte. Ich blieb verunsichert stehen, aber er zog mich gleich zu sich hinunter. Alles war ruhig. Nicht mal das Ploppen eines Pilzes, wenn er kraftvoll den Waldboden durchbricht, war zu hören. Nur ein weißer Schmetterling flog taumelnd mal hierhin und mal dorthin.
Dann ein Blitz und ein ohrenbetäubender Knall, eine Rauchwolke keine zehn Meter vor uns. "Was für ein Pilz!", dachte ich. Mein Begleiter meinte, es sei besser den Rückzug anzutreten. Ohne Korb und ohne Pilze erreichten wir den Weg. Ich sah mich kurz um. Auf einem halb verwitterten Schild stand: Militärisches Sperrgebiet – Betreten verboten, auch in kyrillischer Schrift. Dass wir keine Pilze hatten, war mir egal. Pilze sollen ja auch oft noch radioaktiv belastet sein. Ich mochte sie eigentlich noch nie, auch vor Tschernobyl. Mein Kollege sprach nicht mehr über den Vorfall.
Ein paar Wochen später hörte ich, wie der Pilzsammler eine neue Kollegin zum gemeinsamen Sammeln animierte. Erst wollte ich sie noch warnen, ließ es dann aber doch, weil sie sich so sehr darauf freute.
 
So kann es gehen, lieber maerC,
wenn man den Blick nur auf den Boden richtet.
Auch nach der DDR gibt es militärische Sperrgebiete und dort passiert leider öfters etwas. Glück gehabt!
 
Sehr gern gelesen.
Gruß von gummibaum
 
 
 
 
 
Zum Glück war es kein Atompilz.
Ich hab dieses Jahr ein paar kg Wiesenchampignons für die Küche getrocknet, ein ausgezeichnetes Gewürz für jede Suppe.
Das Thema Pilze selbst ist ein faszinierendes und ein bewusstseinserweiterndes.
Der Mithraskult hatte es mir da angetan.
 
MfG
 
Hallo maerC,
 
Nicht mal das Ploppen eines Pilzes, wenn er kraftvoll den Waldboden durchbricht, war zu hören.
 
Das hat mir am besten gefallen!
Viele Grüße,
Edo
 
  • E
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 385
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben