Hallo Lotte,
ich hab's geschafft, ich hab' s geschafft, ich hab's geschafft! Gestern hab ich eine Packung Toilettenpapier ergattert! Gratuliert mir zu dieser Meisterleistung!
Waren noch ganze drei Packungen da - kaum zu glauben, nicht zu fassen - fängt das etwa an, nachzulassen? :question:
Kann auch sein, dass manche Leute vielleicht mittlerweile festgestellt haben, dass Toilettenpapier erstens wirklich nicht so besonders schmeckt und zweitens die Papprolle schwer zu kauen ist. Wer weiß?
Ich, die Rolle Klopapier,
bin gefragt wie nie zuvor,
mehr noch als ein Fläschchen Bier,
das kommt mir schon spanisch vor.
Na, das ist fast logisch - kann ja sein, dass momentan spanisches Bier einfach schwer zu bekommen ist? Ich meine, die Grenzen und so ...
Alle sind verrückt nach mir,
dabei mach ich keinen satt,
gibt ja auch Zeitungspapier,
das doch wohl ein jeder hat.
Das ist Geschmackssache, glaube ich. Dem einen schmeckt vielleicht eben Toilettenpapier doch besser als Zeitungspapier und bei der anderen ist es genau andersherum. Liegt bestimmt an der Druckerschwärze - vielleicht ist die dem einen zu bitter? Manche der anderen mögen ja bitteren Geschmack. Also, anders kann ich mir das irgendwie auch nicht erklären. Wahrscheinlich habe ich dafür nicht genug Grips, das wird's sein.
Gut, man könnte ja die meistverkaufte Zeitung Deutschlands verwenden, also die mit den riesigen, fettgedruckten Buchstaben und den knallbunten Bilderchen auf der Titelseite. Andererseits - also ich würde mir die als Klopapier aus zweierlei Gründen nicht kaufen: 1.) Auch wenn der Inhalt für'n Arsch ist, das steht fest, wär mir das zu teuer. 2.) Mein Allerwertester ist mir wertvoll - was man täglich braucht, soll man pflegen und nicht beileidigen. (Nein, das ist kein Tippfehler mit dem i.)
Zettelweise, kleingeschnitten,
(nach dem Krieg war das normal),
nichts mit samtig, darf euch bitten,
wer in Not, hat keine Wahl!
Ich hatte dieses Jahr etwas ganz Neues gelernt: Eine Toilette kann tatsächlich auch nur von Toilettenpapier verstopfen - besonders günstig für diese Zwecke ist das Recycling-Toipa. Jepp, musste im Januar eine Verstopfung beseitigen lassen - obwohl ich nie, niemals irgendetwas anderes als Toilettenpapier in die Toilette werfe. Tja, man lernt nie aus - Recycling ist gut für die Umwelt, aber schlecht für's Klo mit Wasserspülung. Alternative wäre da: Recycling-Papier, aber dafür immer beim kleinen Geschäft groß spülen und beim großen Geschäft zwei Mal. Wasserspartaste nicht mehr betätigen. Ja, nun - das ist noch schlechter als dann doch das weichere Toilettenpapier zu kaufen, das sich leichter auflöst. Und ich lernte bei der Unterhaltung mit dem Sanitärfachmann, dass auch Tempotaschentücher eine wirklich schlechte Idee in dieser Hinsicht sind. An Zeitungspapier will ich da gar nicht erst denken ... die Variante wäre mir auf die Dauer auch etwas zu teuer ...
Wär ich nicht in Quarantäne
weggesperrt - Regale leer,
wärs nicht das, was ich ersehne,
Konkurrenz, nicht mein Begehr.
Die Herstellung läuft auf Hochtouren, die Zentrallager sind voll. Woher ich Letzeres weiß? Mein Stiefsohn ist LKW-Fahrer und hat heimlich ein Video mit seinem Smartphone im Zentrallager eines der ganz großen Discounter aufgenommen. Habe ich gestern mit eigenen Augen gesehen, als er bei mir vorbeischaute. Da wird nur 'dosiert' an die Filialen geliefert ... wer nachdenken kann, kann sich denken, was da wohl der Zweck der Übung ist: Lasset die Hamsterkäufe weiterlaufen und die Leute weiter kaufen ... weil so der Eindruck erweckt wird, dass so Sachen wie Toilettenpapier, Milch, Küchenpapier, Mehl etc. knapp sind ...
In Miseren frisst der Teufel
Fliegen, wie man so schön sagt,
Ratschlag: jeder es beträufelt
mit Parfüm, Duftnote: zart!
Nein, ich werde trotzdem weder dich, Toilettenpapier, noch Zeitungspapier essen, auch keine Tempotaschentücher, kein Küchen- und auch kein Sandpapier oder andere Alternativen - aber danke, liebes Toilettenpapier, für deinen netten Vorschlag. Und das mit dem zart duftenden Parfüm - hm, ich weiß nicht. Nachher haben wir womöglich noch eine Parfümknappheit! Also, mal abgesehen davon, dass das nun wirklich auf die Dauer meine bescheidenen, finanziellen Möglichkeiten übersteigen würde - was sollten nur all die im Aufzug mitfahrenden Damen jeglichen Alters machen, die mich in schönster Regelmäßigkeit auch ohne Corona mit ihren Duftwolken (50 m Reichweite im Umkreis) zum Niesen bringen und manchmal reicht's auch fast für eine 'örtliche Betäubung' meines Riechkolbens? Die wären ja verloren, vollkommen verratzt - man stelle sich das nur vor: Menschen, die nach Mensch riechen - so was ist ja heutzutage ein Ding der verpönten Unmöglichkeit! Nein, das kann man denen nicht antun, das würde zu einer psychischen Krise führen, zu Panik und Massenkäufen in Parfümerien und dann müsste unsere Bundeskanzlerin eine Extra-Rede halten und - also das wäre wirklich zu viel!
Liebe Lotte - du hast das wirklich bildschön dargestellt. Besonders, weil du ein Ding-Gedicht geschrieben hast, indem du das Toilettenpapier als 'LyrischesIch' hast auftreten lassen. Wie drücken sich die jungen Leute aus - das 'funzt' beim Lesen!
Hat mich zum Grinsen gebracht! :biggrin:
LG,
Anonyma
P.S.: Was soll ich zum Thema Nudeln sagen - ich kann mit meiner Histamin-Intoleranz nur Dinkelnudeln essen, andere vertrage ich nicht. War nie ein Problem, denn die Dinkelnudeln wurden wenig, wirklich wenig von anderen gekauft. Jetzt - nehmen die Leute alles, auch das, was vorher 'nicht genehm im Geschmack' war. Zum Glück haben es die Hamsterkäufer offenbar noch nicht so ganz hundert Prozent begriffen, dass man Urdinkel-Nudeln auch im Drogieriemarkt bekommen kann ... deshalb bekomme ich noch welche ab.
🙄
P.P.S.: Seife, besonders Flüssigseife, ob Spender oder Nachfüllpack und Geschirrspülmittel - also da sieht's zur Zeit aber auch eher mau aus. Aber einen Vorteil wird das am Ende haben: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, garantiert. Also werden sich die Leute, über die ich mich schon lange, lange vor SARS-CoV-2 ärgerte, vielleicht tatsächlich auch künftig mal etwas mehr als gar nicht die Hände nach dem Gang aufs Örtchen waschen - würde ich begrüßen!