Liebe Line,
der Vergleich gefällt mir sehr gut, Gedichte schreiben hat tatsächlich etwas wie beim Stricken. Reihe um Reihe und daraus ergibt sich ein Muster..
Du hast dich wieder durch meine Wortbilder gewühlt, lieben Dank dafür!
So haben wir gelebt.. Von der Hand in den Mund? Vom Verdrängen? Vom Schönreden?
Ja, all dies. Leben nur im Augenblick - und von der Lüge. Wieder und wieder gesagt.. Eine Lüge der Täuschung gegenüber anderen, und eine Lüge des Schönredens gegenüber sich selbst..
Sich unvollkommen fühlen, weil einfach das Fundament fehlt.
Das ist ein wesentlicher Punkt. Daher immerr nur von "Lücke zu Lücke" .
Und weil das Verdrängen und flüchten aus der Zeit ein Leben im Augenblick bedingt, scheint dieser ewig zu sein. Das eigene Selbst aber, das Herz, so flüchtig wie die Erinnerungen.
Und so baten wir zu sterben.. dem LD zugeordnet... nur einmal die Wahrheit aussprechen.. zugeben, eingestehen..
Auch hier triffst du im Ganzen den Kern. Nicht unbedingt dem LD zugeordnet.. aber die Absicht sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Wirkliches einzugestehen, und wenigstens im Sterben anderes als Lüge auf den Lippen zu tragen.
- soweit die Absicht. Das Misstrauen ist nur so groß, dass die Finger gekreuzt bleiben, damit die letzte Aussage doch einer Lüge nahe kommt.
Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass jemand die Wehmut in den Worten heraus liest. Und genau das hast du hervorgehoben.. ja, da steckt viel Wehmut drin.
Danke dir!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Liebe Sonja,
auch du bist in die Zeilen getaucht, lieben Dank dafür!
Es stimmt schon, den ursprünglichen Schmerz brauche ich hier gar nicht zu benennen, damit er deutlich wird. Vielmehr erfahren die Leser hier das Resultat.
dem daraus resultierenden Ergeben in die Situation
LI fügt sich der Situation vermutlich einzig, weil es keine Alternative gibt, dennoch finde ich "Ergeben" sehr passend. Es erkennt das ungleiche Machtverhältnis und die aussichtslose Option zu kämpfen.. also ergibt es sich in die Situation. Sehr treffend ausgedrückt!
Es gibt dies berühmte Lied "Die Gedanken sind frei", und in gewisser Weise greift es auch hier. Denn all dies kann LI in Gedanken reflektieren und die Lüge im eigenen Handeln ausdrücken. Ebenso wie den Wunsch anders zu sterben. Die Gedanken sind also nie vollständig ergeben gewesen..
Man möchte bei diesen Zeilen eingreifen (darum kommt wohl auch "ergreifend" davon) und helfen. Und ist doch machtlos.
Wer Worte hat, besitzt auch eine Macht.. eine ziemlich große. Und Worte
wirken. Das ist ihre Macht, und du hast sie gerade gebraucht um einzugreifen, die Wirkung davon ist angekommen..;-)
Liebe Grüße, Lichtsammlerin