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Nur Kommentar Mehr als Über-leben

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Lichtsammlerin
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Was sprech ich heut noch die Gebote
die Stillschweigen von mir verlangen
weil damals doch der Tod mir drohte
und deine Blicke mich durchdrangen -
doch wollt ich nie so sein wie du
und wollt nicht sein wie sie
ich schloss die Herzenstüren zu
vor dir, vor ihr, und schrie
 
schweigend denn da war kein Raum
für meine Stimme, meinen Willen
was das ist verstand ich kaum
und musste hörig sein im Stillen
und tat was ich so lang gelernt
mich zu strafen, zu misshandeln
du warst nie weit genug entfernt
nicht durch meinen Schlaf zu wandeln
 
und manchmal packt mich dann die Wut
darüber was ihr mir genommen
denn nie verlischt die schwarze Glut
die Flammen boten kein Entkommen
und überall drohte Gefahr
die Angst vor ihrem lauten Zorn
wo deiner grausam leise war
sag warum habt ihr mich gebor'n
 
und warum du das getan
wird nie ans Licht geraten
doch ich nage noch daran
muss leben mit den Taten
ich will so vieles anders machen
mich lossagen und freier leben
ihr stahlt mir lang genug das Lachen
doch ich will mehr als Über-leben
 
 
KUMMER, der ungehört niemals passieren dürfte und doch so viele Seelen in diesem Zustand wie hier das LI zurücklässt. Bei diesen Zeilen trifft einem die Wucht der Hilflosigkeit in ihrer ganzen Bandbreite. Wenn der Leser schon mit schneller werdendem Herzrhythmus seine Wahrnehmung verkraften muss,  dann wird einem das Leid des LI, das in dunkelste Tiefen versunken ist,  bewusst gemacht. 
 
Ein Erwachen aus dieser Tristesse der Erinnerung, ein sich Erheben über die Schwächen, die Unzulänglichkeiten, des offensichtlich unvermögenden Wahrnehmens von Empathie, Schmerz und deren Auswirkungen wünsche ich dem LI. Möge sich ein Schleier des Vergessens sich diesen Erinnerungen annehmen, die Gegenwart mit Licht,  Freude,  Liebe und Wärme erfüllen.  Wenn ich es könnte,  ich würde es selber tun.  
Mit liebem Abendgruß und viel wohliger Wärme für die Seele
Sonja  
 
Liebe Sonja,
 
einmal mehr meinen lieben Dank für deine einfühlsamen Worte!
Mir fehlen zur Zeit größtenteils die Worte, um viel zu schreiben oder auch tiefer auf deine Worte einzugehen..
So bleibt meine Antwort kurz. Deine Gedanken habe ich gerne gelesen..
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Ein Text der schwer verdaulich ist, liebe Lichtsammlerin, der mich als Leser betroffen macht, aber auch wütend und ein wenig sprachlos.
 
Mitfühlend und mit großem Respekt gelesen, grüßt dich Letreo
 
Liebe Nina,
 
in jedem Fall macht auch die Vergangenheit jeden Menschen zu eben der Person, die er/sie ist. Daran lässt sich nichts ändern.. und vielleicht ist das gut so. Man mag sich viel darüber grämen und sich viele Erfahrungen vergessen wünschen, aber letztlich trägt jedes Erlebnis zur Bildung der Persönlichkeit bei.
 
LI hat das Lachen lange Zeit verloren. Aber es ist nie ganz gestorben.. es kehrt wieder. Die Türen zum Herzen abzuschließen ist sehr sinnvoll, wenn man sich schützen muss. Und es ist eine schwierige Aufgabe, sie langsam wieder der Welt zu öffnen, weil die Angst doch ständig davor warnt. Aber wie du schreibst, sind die Schlüssel zu dieser Tür auch die Schlüssel zurück ins Leben.. dorthin wird es gehen.
Einmal mehr lieben Dank für deine Gedanken!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
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Liebe Letreo,
 
auch dir ganz lieben Dank!
Dass du so empfindest, kann ich gut verstehen. Ich stehe zu oft selbst sprachlos davor und fühle all dies..
Nur so finden die Worte irgendwann in die Welt. Ein Glück stapel ich sie nicht mehr in mir und häufe unterdrückte Verzweiflung an. Dann ist es doch besser, es hinaus zu lassen..
 
Liebe Grüße dir, Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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