Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Moderne Psychiatrie

  • Volker Harmgardt
    letzte Antwort
  • 13
    Antworten
  • 3K
    Aufrufe
Moderne Psychiatrie
In einer psychiatrischen Klinik erlaubte die Geschäftsleitung
den Angehörigen einer Patientin, eine Ladung Kiessand
in den geschlossenen Innenhof des Parks zu kippen, um
es Sandschlösser bauen zu lassen, die von der treibenden
Meeresflut nicht verschlungen werden konnten.
 

Nilss Themen
Guten Morgen Volker,
eine sehr interessante Vorstellung. Mich würde die Antwort brennend interessieren auf die Frage ob es den Angehörigen geholfen hat?
 
Ein sehr schönes Foto und Gesamtbild.
 
Nun ja, lieber Nils,
ich finde solche spontanen Ideen und Umsetzungen
geradezu famos und würde dies auch total unterstützen.
Im Irrenhaus ist eben alles möglich.
Meine Niederschrift ist eine Fiktion und einfach nur ausgedacht.
Vielleicht hätte ich das auch im Text ankündigen müssen.
Jetzt ist es so passiert und ich stehe dazu.
Fazit der erdachten Geschichte: Es hätte beiden geholfen !!!
Liebe Grüße in den Abend,
Volker
 
Hallo Volker,
 
dein Gedicht 'Moderne Psychiatrie' gefällt mir. Eine pfiffige Idee.
Sand ist ein wundervolles Material zum Spielen. Egal ob alt oder jung. Egal ob außerhalb oder innerhalb der geschlossenen Tür ...
 
Ein Erbschen:
um es Sandschlösser bauen zu lassen

Müsste es nicht 'sie' heißen? - Die Angehörigen?
 
Gern gelesen
LG
Berthold
 
Hi Volker,
 
gut, dass du das Rätsel aufgelöst hast. Ich hatte nämlich Probleme mit dem Sinn des Ganzen, denn eigentlich ist es ja egal, ob der Sand nun am Meer oder im Park ist. Einmal nimmt die Flut die Burg mit und ein anderes Mal der Regen. Was lernt man aus dieser Geschichte? Dass alles vergänglich ist, dass die heile Welt nicht existiert auch, wenn man alles daran setzt seinen Willen durchzusetzen. Man ändert die Welt nicht... Manchmal auch nicht mit verrückten Ideen... Aber dennoch auf deine Idee muss man erst einmal kommen! Ich denke, sie war inspiriert vom Urlaub in Dänemark...
 
Aber vielleicht ist es auch so wie Berthold schreibt, einfach den Moment im Sand genießen...
 
Übrigens ist das Bild, welches du bei deinem Namen hochgeladen hast eine Zeichnung, von dir? Wenn ja, Chapeau!!!
Dann interessierst du dich auch für Musik ( Die Gitarre ).
 
So genug gelabert! Abendliche Grüße
Stille Wasser
 
Ich wollte schon eher geantwortet haben, habe aber dein Gedicht nicht gefunden.
 
Hi Applepie,
ich glaube, bevor ich Zement in den Sand schütte, spiele ich lieber in ihm und mit ihm... Was bleibt, ist dann eine schöne Erinnerung an diese Zeit... Ich glaube, so war es auch gemeint, aber ich wollte meine Gedanken hierzu mal sprechen lassen...
Herzliche Grüße
Stille Wasser
 
Hallo Karlo,
das Buch habe ich schon 1974 gelesen und 1977 kam ja dann auch die
Verfilmung heraus. Und es gab einen Nr. 1-HIt mit gleichem Titel (Rose Garden)
von Lynn Anderson. Übrigens hieß die autobiografische Schreiberin,
Joanne Greenberg.
Ein beeindruckendes Buch, dass in meiner Klinik
sehr oft gelesen wird und als Diskussionsgrundlage dient.
Freundliche Grüße und
Danke für den Hinweis,
Volker
 

Nilss Themen
[QUOTE='Martin Heide]Du bist die erste Jack, nach vielen, vielen Jahren, die mein Lied großartig findet und mir das auch sagt.
[/QUOTE]Dann bin ich jertzt der Zweite
biggrin.png.88941320b1e828a0e0dc32bfc22f758d.png
, ich finde den Song ebenfalls großartig. Jetzt haben wir schon zwei super Musiker in unseren Reihen.
 
Hallo Martin,
ich melde mich verspätet und möchte Dir sagen:
Dein Lied gefällt mir sehr gut und es paßt
in den psychiatrischen Alltag, dabei ist jeder
Mensch der Wichtigste !!!
Nur zuletzt muss man nicht
"hoffnungslos" sein, auch wenn
die Traurigkeit in einem tief sitzt
und die Qual riesig. Denn, ein Mensch
der depressiv ist, ist auch ein Mensch, der
andere niederschlägt (im sprichwörtlichen Sinn).
So gilt es einen Spielplan für die Entzerrung
zu gestalten. Es ist und bleibt immer eine
Landschaft zwischen Preßlufthammer und trautem
Heim. Natürlich muss man nicht dauerhaft geradlinig,
zielgerichtet und hochleistungs-effektiv funktionieren,
denn das fordert ungeahnte Kräfte, die man nur spärlich
zur Verfügung hat. Daher muss alles mit System und
Gefühl geordnet werden, mit teilweise professioneller
Unterstützung und Hilfe. Soviel Hilfe natürlich wie nötig
und gewollt. In diesem Job bin ich noch tätig.
Warum sag` ich Dir das, Du kennst es !!!
Ich schweige jetzt und möchte nicht weiter vordringen.
Du bestimmst den Rhythmus.
Dank und liebe Grüße,
Volker
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
457581
 
© Volker Harmgardt
 
[QUOTE='Volker Harmgardt]Moderne Psychiatrie
In einer psychiatrischen Klinik erlaubte die Geschäftsleitung
den Angehörigen einer Patientin, eine Ladung Kiessand
in den geschlossenen Innenhof des Parks zu kippen, um
es Sandschlösser bauen zu lassen, die von der treibenden
Meeresflut nicht verschlungen werden konnten.
[/QUOTE]Hallo Volker Harmgardt, 
dein Stück gefällt mir insbesondere deswegen, da hierin dieses "es" den abwüdigenden Blick der Angehörigen gegenüber dieser Patientin zudem selbst Familienmitglied dieser Angehörigen sehr fein reflektiert / karrikiert , 🙂
 
... als Idee: würde hier am Ende ein 'könnten' anstelle des "konnten" diesem ad absurdum nicht einen zusätzlich malenden Ton geben?
 
 
Gerne gelesen, Gruß Dichtel ...
 
 
-
 
Ja, werter Karlo,
darüber könnte ich sofort recht ausführlich berichten. Die heute
sog. moderne Psychiatrie hat in der Tat eine sehr, sehr dunkle
Vergangenheit und denke ich gerade nur an die geplante T 4 -
Tötungsaktion um 1941 wird mir noch immer speiübel !!!
Zigtausende behinderte Menschen wurden gegen ihren Willen
mit Medikamenten zwangsbehandelt, zwangssterilisiert, in die
Körper wurde Strom gejagt und dann auch noch deportiert und
vergast !!! Paul Celan schrieb, der Tod ist ein Meister aus Deutschland !
Es war eine menschenunwürdige, verachtende Zeit (Denn für die
Nationalsozialisten waren Menschen mit Behinderungen eine
Belastung für die "Volksgemeinschaft") und die Ausläufer
dieser schrecklichen Taten habe ich in meinen jungen Jahren
noch hautnah erlebt. Erst 1975 wurde durch die Psychiatrie-Enquete-
Kommission Mißstände aufgedeckt und es begann sich etwas zu bewegen.
Daher rate ich: Denken wir an jene, die vergessen wurden !!!
Traurige Grüße,
Volker
 
P.S. Im Rahmen einer Gedenkfeier am 09.11.17 haben wir gemeinsam
mit der Stadt Sehnde eine Ausstellung gegen das Vergessen initiiert.
 
 
464
 
© Volker Harmgardt
 
Danke Karlo
für Deine Worte.
Aber, plötzlich ist es kalt, eiskalt.
Und im gleichen Moment bietet
sich das Leuchten an, das Licht
der Kerzen und das der Herzen
und der abgründigen Tiefseufzer !
 
Das war es, was ich sagen wollte
und die besten Grüße,
Volker
 
527
 
© Volker Harmgardt​
 
Danke Karlo, so ist es,
am Ende der Geschichte steht aber ein feuriges Licht,
so wie Du es vorausgesehen hast !
Inklusion durch Vielfalt und bunte Gedanken
mitten im Leben, mitten im begrenzten Rahmen,
sozial gestaltet und in den Ball übertragen,
in Dein Leben oder ?
 
Du kannst mitmachen, wir können es sachlich richten !
So muß es sein !
Gruß,
Volker
 
  • Volker Harmgardt
    letzte Antwort
  • 13
    Antworten
  • 3K
    Aufrufe
Zurück
Oben