Marc Donis
Autor
Moskauer Elegie - Московская элегия
Ich misse die Heimat, die Sehnsucht schlägt Bögen.
Die Augen sind slawisch, germanisch mein Herz.
Ich scheine mein Moskau im Herbste zu mögen.
Und misse den Kreml, das flammende Erz.
Oh Matuschka Russland, wie magst du’s vergeben.
Und stehen die Kirchen um Kirchen gereiht.
Oh Matuschka Russland, was heißt mir zu leben?
Wenn misse ich alles an dir und der Zeit?
Wie misse ich Straßen, die Brücken und Läden.
Und alles was mich vielleicht auch so prägt.
Und hängen im Herbste die Blätter wie Fäden.
Was ist das ein Leben, wenn mich das verschlägt.
Wie lebst du noch Schöne? Oh Matuschka, meine.
Ich lebte. Ich lebte. So schlaf‘ wohl mit Ruh‘.
Und siehst du im Himmel den lieblichen Scheine.
Ich wiege und singe und decke dich zu…
Ich will doch nur träumen. Du Russlandgeehrte.
Du kennst auch den Kummer und Liebe so viel.
Es gab auch ein Mädchen, das Liebe erschwerte.
Sodass ich in Händen des Mädchens zerfiel.
Oh, weine nicht Mutter. Wir müssen doch sterben.
Doch starb ich bloß früher und nicht wie gewohnt.
Oh, wehe mir Mutter, der Winter bringt Kerben.
Und hab‘ ich doch ewig die Unschuld betont.
Mich liebte das Mädchen. Im jeglichen Drange.
Ich zwang mich zum Lieben, was mir nicht geschah.
Durch Tränen erstarrte die rötlichste Wange.
Lebt wohl doch ihr Herzen, bevor ich euch sah.
Oh Matuschka Russland, was heißt mir schon Leben?
Denn waren wir beiden dem Sterben recht nah.
Ich bete und bete. Doch kann’s nicht vergeben; –
Denn wollte sie sterben. So leb‘ wohl. Moskwa.
01.10.2024
Berlin Biesdorf-Süd
Ich misse die Heimat, die Sehnsucht schlägt Bögen.
Die Augen sind slawisch, germanisch mein Herz.
Ich scheine mein Moskau im Herbste zu mögen.
Und misse den Kreml, das flammende Erz.
Oh Matuschka Russland, wie magst du’s vergeben.
Und stehen die Kirchen um Kirchen gereiht.
Oh Matuschka Russland, was heißt mir zu leben?
Wenn misse ich alles an dir und der Zeit?
Wie misse ich Straßen, die Brücken und Läden.
Und alles was mich vielleicht auch so prägt.
Und hängen im Herbste die Blätter wie Fäden.
Was ist das ein Leben, wenn mich das verschlägt.
Wie lebst du noch Schöne? Oh Matuschka, meine.
Ich lebte. Ich lebte. So schlaf‘ wohl mit Ruh‘.
Und siehst du im Himmel den lieblichen Scheine.
Ich wiege und singe und decke dich zu…
Ich will doch nur träumen. Du Russlandgeehrte.
Du kennst auch den Kummer und Liebe so viel.
Es gab auch ein Mädchen, das Liebe erschwerte.
Sodass ich in Händen des Mädchens zerfiel.
Oh, weine nicht Mutter. Wir müssen doch sterben.
Doch starb ich bloß früher und nicht wie gewohnt.
Oh, wehe mir Mutter, der Winter bringt Kerben.
Und hab‘ ich doch ewig die Unschuld betont.
Mich liebte das Mädchen. Im jeglichen Drange.
Ich zwang mich zum Lieben, was mir nicht geschah.
Durch Tränen erstarrte die rötlichste Wange.
Lebt wohl doch ihr Herzen, bevor ich euch sah.
Oh Matuschka Russland, was heißt mir schon Leben?
Denn waren wir beiden dem Sterben recht nah.
Ich bete und bete. Doch kann’s nicht vergeben; –
Denn wollte sie sterben. So leb‘ wohl. Moskwa.
01.10.2024
Berlin Biesdorf-Süd