Hallo, Kirsten,
Muster der Ruhe - dabei denke ich spontan an Mandalas oder Zen-Gärten, an Meditation. Und an etwas, das ich immer faszinierend finde: Es gibt bestimmte 'optische Täuschungen' (nicht negativ gemeint), die verblüffende Effekte haben können, wenn z. B. unser Gehirn Bewegung erkennt, wo sich nichts bewegt oder in einem Bild definitiv Kreise enthalten sind, wir diese aber nicht sehen, sondern Quadrate oder Zick-Zack-Linien statt einem Wellenmuster.
Ich dachte hier beim Lesen also sowohl an Muster der Ruhe als auch an Muster der Bewegung und an Muster der Täuschung.
Hektischer Schaffensdrang. Mhm, ja. Manchmal erscheint es mir, als ob wir Menschen in der heutigen Zeit 'Getriebene' sind. Was treibt uns an? Was sorgt dafür, dass es immer mehr Hektik gibt, wir immer ruheloser werden? Was 'drängt' uns?
Ich denke, wir schauen zu sehr nach außen und nicht nach innen. In der Ruhe liegt die Kraft - eine sehr, sehr alte Weisheit. Wenn wir nur verstehen würden, dass wir gar nichts erschaffen, da wir gar nichts erschaffen können. Wir können nur suchen und finden, und alles, was wir finden, war bereits da - nur noch nicht 'er'funden. Als Möglichkeit, die wir in physische Realität umsetzen. Wie war es mit der Glühbirne? Nun, Edison hatte die Idee. Aber wir können gar nicht auf 'unmögliche Ideen' kommen. Und aus diesen heraus etwas 'machen'. Die Gesetzmäßigkeiten unseres Universums enthielten die 'Möglichkeit der realen Glühbirne' und den 'Bauplan'. Also wurde etwas gefunden und dann gemacht. Weil es möglich war.
Hier denke ich auch mit an Täuschung sowie an Selbst-Täuschung und Enttäuschung.
Ich glaube, wir sind so 'getrieben', weil wir so unzufrieden sind. Aber statt nach Zufriedenheit zu suchen, suchen zu viele statt dessen nach dem 'Großen Geschenkpaket', dem Glück. Je mehr, je öfter und je größer, desto 'besser'. Das Problem - nun, das liegt im Wort 'Geschenk' ...
Persönlich bin ich sehr 'bodenständig-realistisch', daher ist die Conclusio, also der Schluss hier, nicht 'meine Welt'. Aber ich kann natürlich trotzdem verstehen, worum es da geht und was damit gemeint ist. Und: Abschalten, zur Ruhe kommen, nach innen schauen, sich auf sich selbst besinnen. Das hätten wir dringend nötig, bevor wir uns selbst in den Abgrund treiben. (Zwar ist das Beispiel mit den Lemmingen im Grunde falsch, aber die Bedeutung, die Interpretation passt.)
Und, ein kleines Geheimnis: Für mich hat das Lesen von Texten, Gedichten und Geschichten immer etwas 'Meditatives'. Ich begebe mich hinein und schaue, was ich finde.
In diesem Sinne: Gerne hinein gesehen und heraus gefunden. mile:
LG,
Anonyma