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Feedback jeder Art Nationalistenstolz

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  • Anaximandala
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Ich liebe meine Heimat über alles,
wie meine Mutter, wie das eigne Kind!
Verachte jeden, der für all das blind,
für ihr Jahrtausend sterb im Fall des Falles
 
ich gern! Nur Rauch .. die Kraft des Schalles
verarmt substanzlos, wie ich selber find.
Ich liebe was es gibt - auch das nicht blind,
bewundre was es gab - vom Rand des Walles
 
der sich die Wirklichkeit in der wir leben
auch nennt und die hat Fehler, trotzdem ist sie fein!?
Das finde ich - mein Stolz ist längst vergeben
 
an Taten, Einfluss; unser Werk allein.
Der Stolz der Nationalen ist halt eben
Stolz derer, der die nichts haben stolz zu sein.

 
 
Hallo Delf!
Wow, das finde ich echt stark geschrieben und sehr schattenhaft in der Ausrichtung. Es ist über lange Teile des Gedichts sehr unklar, in welche Richtung sich der ich-Erzähler entwickelt. All das wird noch zusätzlich durch eine gewisse grammatische Unschärfe verstärkt - hier und da wirkt es fast gestammelt und fehlerhaft...
 
z.B.: für ihr Jahrtausend sterb im Fall des Falles
 
...aber dann wird der Satz mit den ersten zwei Wörtern komplett und korrekt - strophenübergreifend, wohl gemerkt.
 
oder: in der wir leben / auch nennt und die hat Fehler, trotzdem ist sie fein!?
 
Das wirkt auf mich fast trunken lallend und passt gut ins Gesamtbild. Am Schluss löst sich der Monolog in einen nahezu hoffnungslosen Frust auf....
 
Stolz derer, der die nichts haben stolz zu sein.
 
....ich musste an Haben oder Sein denken und rätsel noch ein Weilchen über die Stelle "...derer, der die...". Da hat der Protagonist wohl schon einen zu viel gehabt, sodass der Kurze vom Tresen mit dem Klaren von oben die Plätze getauscht haben.
 
Sehr klug geschrieben, wie ich finde und eine interessante Perspektive, auch wenn ich mit Nationalbewusstsein, geweige denn -stolz nicht wirklich viel anfangen kann.
 
Hab noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende
VLG - Peter
 
Guten Morgen ihr zwei und dankeschön 😊
 
Peter, freut mich, dass dir gerade die Unklarheiten passend erscheinen, dort habe ich mich nämlich doch ein Stück weit schwergetan, hätte sie am liebsten rausgearbeitet, aber dabei wäre mir zu viel Charakter verloren gegangen, der ein wenig auch aus der emotion des Moments entstanden ist.
 
Grad in der ersten Strophe hab ich auch versucht Worte zu wählen, die ernst gemeint erscheinen mit dem nötigen Pathos, aber schlussendlich ist es der Schluss um den herum das Gedicht entstanden ist, nachdem mir der Satz in der Art den ganzen Tag im Kopf herumgeschwirrt ist 😊
 
Joshua, das würde mich sehr ehren, freut mich dass du es so siehst 😊
 
Ich wünsche euch einen wunderbaren Sonntag unnd ein schönes Restwochenende
 
LG Delf
 

Joshua Coans Themen
"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." 
 
-Arthur Schopenhauer. 
 
  • Anaximandala
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