hey meine liebe TEP :mrgreen:
welch atmosphärisches werk von dir. vorallem der titel ist auch wieder so ein hammer, bei dem man doch neugierig wird. und sprachlich ist es auch top gehalten. ich liebe 2 strophige gedichte mit je 4 versen, die sich pro zeile in einem rahmen von 7 - 11 silben bewegen.
von daher brauche ich mich nicht groß mit der technik aufhalten und widme mich der interpretation, vorallem da es in der philosophenrunde steht^^
die verse sind aber wohl größtenteils getrennt als sinnabschnitte zu verstehen, weil sie als zusammenhängende sätze grammatikalisch leider keinen sinn ergeben würde, wie zum beispiel "der glanz der sterne, der im unendlichen verhallt (glanz ist etwas zum sehen, nicht hören), der die weltenferne begreift" ... (das habe ich jetzt aber nur angemerkt, um dich nicht zu größenwahnsinnig werden zu lassen
)
Wassertropfen auf Asphalt,
Jahrhundertglanz der Sterne
vers 1 spricht für sich und vers 2 beschreibt, wie sich der nachthimmel voll sterne in den wasserperlen reflektiert und man in den tropfen unzählige lichter erblicken kann.
Im Unendlichen verhallt,
Begreifend Weltenferne.
und durch dieses bild der reflexionen wird es möglich die stille des weltraums erstmals zu erfassen und zu begreifen, wie viele lichter das eigentlich sind. das lyrische ich (sofern man dieses als den "beschreiber" der szene betiteln möchte) scheint überwältigt zu sein vom anblick des firmamentes.
Seiner Sichel Spiegelbild,
Durchschimmert heut die Nacht.
mit dem sichel ist der abnehmende oder zunehme mond gemeint... je nachdem wie rum halt^^... und das "spiegelbild" steht dafür, dass sich alles noch in der reflexion der wassertropfen abspielt. und in kombination mit dem 2. vers steht der mond auch sinnbildlich für die nacht.
Wie blicken doch die Höhn so wild
Die Blätter rauschen sacht.
hier wird der blick vom wassertropfen abgewendet. aus dem "asphalt" in vers 1 kann man ja schließen, dass sich das lyrische ich auf einer straße befindet. ich kann mir an dieser stelle super einen am straßenrand gepflanzten alten und vom wetter feuchten baum vorstellen an einem herbstabend. der wind weht und reist blätter mit hinfort in die höhe in richtung sternenhimmel.
(hier die einzige stelle, die sich nicht so schön lesen lässt. da du sonst noch nirgends das wort "und" verwendet hast, würde ich es zumindest schöner finden, wenn der aller letzte vers lautet:
"Und die Blätter rauschen sacht'"
achja, und in kombination zum titel scheint die ganze szene von einer reklametafel am straßenrand beleuchtet zu sein...
lg alex
PS: immer wieder schön zu lesen, wie bilder mit worten gemalt werden... =)