Hallo Mojo,
ich frage mich, wie es kommt, dass die Kommunikation zwischen dir und Monolith so sehr auf die persönliche Ebene gerutscht ist. Schade, gerade weil ausführlichere Rückmeldungen hier im Forum eher selten sind. Kann es sein, dass du Kommentare schnell persönlich nimmst und dann deiner Einschätzung entsprechend ebenfalls auf der persönlichen Schiene antwortest?
Wenn da einer daherkommt, mit der überheblichen Attitüde alles besser zu wissen (Aufgrund wovon er sich das auch immer anmaßt? Womöglich wegen eines Hilfslehrerscheins, das wäre denkbar.)
Wodurch ist denn dieser Eindruck bei dir entstanden? Ich kann das nur schwer nachvollziehen. Hier wäre es hilfreich, bestimmte Formulierungen konkret zu hinterfragen, bevor du dich angegriffen fühlst, wo vielleicht gar kein Angriff beabsichtigt war.
und dann keine einzige Metapher des Textes richtig interpretiert,
"Richtig" soll wohl heißen: im vom Autor beabsichtigten Sinn. Das kann man von Lesenden aber nicht unbedingt erwarten. Wenn du einen Text einstellst, steht es jedem frei, ihn nach eigenem Belieben zu interpretieren. Die meisten Autor:innen finden es spannend zu erfahren, wie der Text bei den Lesenden ankommt. Das ist auch ein recht zuverlässiger Gradmesser für die Deutlichkeit, was aber kein Qualitätsmerkmal sein soll. Texte, die intensives Mitdenken der Leserschaft einfordern, können sehr reizvoll sein.
Kommentierende müssen aber darauf vertrauen können, nicht unfreundlich behandelt zu werden, wenn sie die gelegte Spur nicht sofort erkennen. Warum sollte ich mir die Mühe machen, mich eingehend mit deinen Texten zu beschäftigen, wenn ich dann dafür abgewatscht werde? Dann spare ich mir die Arbeit doch lieber gleich!
was soll man da noch antworten? Man weiß, es wird nichts bringen, außer am Thema vorbeigehendes Gezänk. Da ist die Luft und Lust raus.
Hier fängt normalerweise das Gespräch über den Text erst an. Bei den "Irrtümern" erwarte ich von dir als Autor, dass du dort ansetzt, damit ein fruchtbarer Dialog draus werden kann. Hilfreich wären natürlich ein paar kleine Wegweiser, die du den Kritiker:innen an die Hand gibst, ohne gleich deine Intention vollkommen offenzulegen. Dann bleibt auch für nachfolgende Kommentator:innen noch genügend Spielraum.
Was man nicht fühlt, versteht man nicht, so ist das halt.
Wenn du als Autor meine Gefühlsebene nicht erreichst, kann es genauso gut auch an deiner (nicht gelungenen) Arbeit liegen. Meistens sind aber beide, Autor und Leserin, beteiligt, wenn ein Text scheitert.
Bei mir war das hier nicht der Fall! Mich hat dein Text sofort angesprochen und mitgenommen. Meine erste Assoziation war der neuste Song von Udo und Apache. Der schwingt bei mir mit, ob nun von dir intendiert oder nicht. Die Metaphern wollen mir größtenteils einiges sagen und ich finde eine schlüssige Verbindung.
Dass Monolith das Gedicht ohne Inversionen lieber gelesen hätte, finde ich nachvollziehbar. Mir persönlich gefallen sie hier ganz gut, weil in diesem "erhabenen Ton" des LI auch eine Portion Spott gegenüber dem Schwarzkittel (Kirchenvertreter?) mitschwingt.
"Träumen ohne Kalkül" halte ich ebenfalls für daneben gegriffen, solange ich keine plausible Begründung dafür finde bzw. von dir bekomme. Da hättest du ruhig drauf eingehen können. Ich weiß nicht, was an der Anmerkung besserwisserisch oder schulmeisternd sein soll. Wenn sich meine Formulierung liest wie ein stilistischer Fehlgriff, würde ich es als Autorin unbedingt wissen wollen.
Ehrlich gesagt, wundere ich mich, warum du nicht auf Herberts Kommentar eingegangen bist, den ich übrigens ebenso "hausbacken" finde wie meine eigenen Interpretationsansätze, die ich lieber verschweige, bevor ich mit Schmackes im Fettnapf lande. 😁
Wenn, dann fragt man höflichst an, ob man da etwas evtl. falsch verstanden hat und schulmeistert nicht in der Gegend herum. Das ist unhöflich!!!
"Falsch" gibt es in diesem Zusammenhang nicht. Monolith hat offenbar nicht die von dir intendierte Richtung erwischt. Das kann passieren. Was auf keinen Fall passieren sollte, ist, dass das Gespräch auf die persönliche Ebene rutscht und der Text zur Nebensache wird.
Wenn ein Kommentar dir zu persönlich wird oder irgendwie schräg rüberkommt, sprich es am besten sofort an, statt (das Schlimmste befürchtend) in Kampfstellung zu gehen. Wenn du es schaffst, sachlich und auf Textebene zu bleiben, wirst du deine Kritiker:innen nicht so leicht vergraulen und könntest viel mehr über die Wirkung deiner Texte erfahren.
Möchtest du das überhaupt? Ne, ehrlich, du vermittelst mir den Eindruck, als würdest du gar nicht so genau wissen wollen, wie dein Text bei der Leserschaft ankommt.
Was würdest du dir denn konkret von einem Kommentar wünschen?
LG Claudi