Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Nur noch

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Dionysos von Enno
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 237
    Aufrufe
  • Teilnehmer

Federtanz

Autorin
nur noch 
ein regulärer abdruck einer 
digitalen anzeigeruhr
eine pflanze aus blättern geschwängert
von den verblassten blicken
jener zeit 
 
nur noch
die etwaigen schritte die sich
auch ohne leuchten fortführen liessen
wäre kein wort entfernt weit 
von zu weit
in dieser ahnung 
 
nur noch
denken, wo es besser wäre zu
verweilen, wo ein leben sich gerne beenden liesse, auf dem licht über
dem wald rieche ich
diese erde 
 
nur noch
ein davonrennen, wie es im buche steht
diese wärme aus moos hat mich 
noch nie verlassen
noch diese haut
auf diesem bild
 
Liebe Federtanz, 
 
in Deinem recht anspruchsvoll chiffrierten Werk steckt für mich diesmal durchaus viel Rilke und zwar gerade in den Themen des Verweilens, der Vergänglichkeit und den Naturmotiven. 
 
Das Gedicht beginnt dann auch direkt mit der Betonung der Vergänglichkeit durch die Darstellung eines digitalen Anzeigers, der nur noch den regulären Ablauf der Zeit anzeigt. Die "verblassten Blicke" und "jene Zeit" deuten auf vergangene Ereignisse hin, die nur noch in der Erinnerung existieren.
 
Der nächste Abschnitt thematisiert die Fortführung des Lebens, selbst ohne die strahlende Anwesenheit von Licht. Es geht um die Möglichkeit, voranzukommen, auch wenn die Zukunft ungewiss ist. Die Idee von "kein Wort entfernt weit von zu weit" könnte darauf hinweisen, dass die Gedanken sich manchmal in unerreichbare Weiten verlieren, aber dennoch eine Ahnung von Richtung vorhanden ist.
 
Die dritte Strophe scheint sich auf die Vorstellung zu konzentrieren, wo es am besten wäre, innezuhalten und zu verweilen. Es ist eine Suche nach einem Ort des Friedens oder der Erfüllung, möglicherweise in der Natur, wie durch den Duft der Erde über dem Wald angedeutet wird.
 
Der letzte Abschnitt könnte von einer Art Flucht handeln, die im Gegensatz zu den Idealen des Buches steht. Es könnte auch eine Flucht vor der Realität angedeutet sein, die durch die Erwähnung der Wärme des Mooses und der immer noch vorhandenen Haut auf einem Bild symbolisiert wird. Diese Elemente könnten für die Beständigkeit natürlicher Schönheit und persönlicher Erinnerungen stehen.
 
Insgesamt scheint mir das Gedicht, je öfter ich es lese,  eine Reflexion über das Leben, die Zeit und die Suche nach einem Ort des Friedens oder der Ruhe zu sein, während es gleichzeitig die Vorstellung von Flucht und Vergänglichkeit anspricht.
 
mes compliments
 
Dio
 
  • Dionysos von Enno
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 237
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben