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WiddkAw

ehemaliger Autor
Endlich bin ich dich los
 
Wie Bauch-Fett hast du jahrelang an mir gehangen,
wie oft ging ich dabei verzweifelt in die Knie.
Ausgemergelt, an deinem Krankenbett gefangen,
schien für mich die Sonne in deiner Hölle nie.
 
Wie eine Zecke hast du dich an mir festgebissen,
hast du die Luft zum Atmen mir genommen.
Aus Trotz hast du ins Laken uriniert und auch geschissen,
ja, dein Gift, das hab` ich täglich abbekommen.
 
Zu einmal lebenslänglich hast du mich erbarmungslos verurteilt,
deine vorgetäuschte Angst vor dem Alleinsein, die hast du nie beurteilt.
Keinen Dank, im Gegenteil - Häme und wahrlich, nie ein liebes Wort,
nur in Gehässigkeit und Bosheit, Hass und Ichsucht hast du dich verbohrt.
 
Tausendmal wollt` ich dich vergiften, so, wie eine Ratte,
ich habe mich gehasst, weil ich den Mumm dazu nicht hatte.
An einer Gräte bist Du nun, jämmerlich erstickt,
dein Lieblingsfisch, der war es, der hat dich heut` gefickt.
 
Ich bin dich los, doch Angst hält mich länger schon gefangen
-  kann ich überhaupt mein Leben, noch einmal neu anfangen?
Ich weiß doch gar nicht wie das geht,
ob sich noch Wille in mir regt?
 
Nur sich klammern, wie ein Parasit am Wirt,
wurde mir Tag ein Tag aus, stets als Muster vorgelebt,
bitte Herr, sorg` dafür, dass das nicht weiter vor mir schwebt!
Dass, all das, vor meinem Tode in mir stirbt,
ansonsten nehme ich den Strick
und lauf` aus diesem Leben weg.
 
Martin Heide
 
Hallo WiddkAw, 
dein LI beschreibt das ganze Drama einer Person, die aus Pflichtgefühl sein Leben opfert, um einem schwer pflegebedürftigen Menschen zur Seite zu stehen und keinen Dank erfährt. Dein Gedicht, das ich gerne gelesen habe, lässt mich total hineinfühlen in diese verzwickte Situation zwischen helfen wollen und immer wieder einstecken zu müssen. Der Tod kann dann nur noch Erlösung sein und ich hoffe, dass dein LI die Freiheit genießt und in sein eigenes Leben zurück findet. 
LG Rosa 
 
Rosa, ich grüße Sie. Ich freue mich sehr über Ihre Worte. In der Tat kann der Tod eine Erlösung sein:
 
Frei Fliegen
 
Ich steige, ich falle, doch ich stürze nicht ab,
es gibt keine Zeit und kein Dasein ist knapp,
 
ich bin was ich will ohne Zweifel und Fragen,
nur fallen und steigen, da ist nichts zu klagen.
 
Bin ich dem Tod oder dem Leben „entflogen?“
Egal, das Herz ohne Angst, ohne Pfeil und Bogen,
 
ich steige, ich falle, es gibt keine Grenzen,
kein Jung, kein Alt, nur Farben die glänzen.
 
Ich falle, ich steige, nur Vor -, kein Zurück,
die Richtung? Ich treib` bloß und ALLES ist Glück.
 
Martin Heide
 
Ach bitte entschuldigen Sie! Das "Lyrische Ich" ist nichts für mich.
Ich kann es nicht leiden, denn ich möchte nicht mit dem "Lyrischen Ich" verwechselt werden.
Mich rührt, was mich berührt und manchmal gelingt es mir, das in ein Gedicht zu fassen.
 
Nochmals vielen Dank für Ihre Worte.
 
Gruß
Martin Heide
 
 
Appropo . . .ins eigene Leben zurückfinden :
 
 
Mich finden
 
Es gibt Tage, da schreie ich wie angepisst,
weil sich so viel Wut durch meine Adern frisst.
 
Es gibt Tage, da ist es so dunkel in mir, dass alles Licht darin verrinnt
und selbst die Sterne in meinem Träumen dann unsichtbar sind.
 
Es gibt Tage, da bin ich allein und erfriere daran,
weil niemand da ist, an dem ich mich wärmen kann.
 
Oft fällt mir das Atmen schwer und nichts zergeht mir auf der Zunge,
denn die Gleichgültigkeit and`rer, sitzt mir wie Teer auf der Lunge.
 
Manchmal gibt es Tage, voller Frieden und Glück,
dann fühle ich mich im Leben zurück.
 
Doch oft erkenn` ich die Wirklichkeit nicht,
denn künstliche Bilder vernebeln die Sicht.
 
Schreckliche Angst überkommt mich dann,
weil ich die Echtheit nicht mehr erkennen kann.
 
Dann möchte ich nur in was Schönes abtauchen und darin verschwinden,
um mich zu begreifen und wiederzufinden.
 
Martin Heide
 
Hallo!
Ich freue mich über Ihre Worte Rosa. Mit dem "Lyrischen Ich" komme ich leider nicht klar. 
Ich käme mir dann vor, als würde ich unter meine Gedichte ein Pseudonym setzen.
 
Nun denn, wahrlich der Tod kann eine Erlösung sein und wahrlich, wenn ich in etwas Schönes abtauchen kann,
kann ich mich begreifen und wiederfinden.
 
Gruß
Martin Heide
 
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