Hallo, Gaukelwort,
für mich bräuchte es auch keine Zoos. Und ich verstehe auch nicht wie man sich dort wohlfühlen kann. Würden Zoos tatsächlich den Menschen die Tiere näher bringen, dann käme kein Besucher ein zweites Mal. Denn dann wüste er/sie um das Leid, der inhafTierten.
die Zoos argumentieren immer mit Bildung, für die armen Stadtkinder, die sonst ja keine Möglichkeit haben, einen Eisbären oder Pinguin oder andere 'exotische' Tiere 'in echt' zu sehen. 1.) Es gibt Filme und Fotografien. 2.) Lernen die Kinder, was sie nicht lernen sollten - dass es in Ordnung ist, Tiere in Gefangenschaft zu halten.
Und die Zoos argumentieren mit Artenschutz. Verweisen ständig auf die Handvoll erfolgreicher Wiederansiedlungen von fast ausgestorbenen Wildtieren - steht in keinem Verhältnis. Dieser Handvoll stehen Hunderte von Fehlschlägen (Tiere, die gar nicht ausgewildert werden können, da sie in Gefangenschaft nicht lernen können, was sie fürs Überleben bräuchten) und Tausende von Wildtierarten gegenüber, die gar nicht bedroht sind - was für ca. 80% der Tiere zutrifft, die in Zoos zur Schau gestellt werden.
Und die Zoos schweigen auch darüber, was denn mit all den vielen Jungtieren aller Art geschieht, die dort ständig zur Welt kommen, weil sie besonders geeignet sind, viele Besucher anzulocken und die 'zuviel sind'. Betrifft ganz besonders den männlichen Nachwuchs - wenig oder kein Bedarf in anderen Zoos. Und was geschieht wohl mit den Insassen im Streichelzoo, die sich ebenfalls vermehren, wie Schweinen, Kaninchen etc.? Ich glaube, das können wir uns wohl alle denken ...
Und auch bei den Schnittblumen kann ich gut mit. Ich wurde als Kind von manchen Menschen schräg angesehen, weil ich mich geweigert habe auf Spaziergängen Blümchen für meine Mutter zu pflücken.
Ich habe dann gesagt, dass ich es nicht schön finde den Blumen beim sterben zuzuschauen. Und war ganz hilflos weil mich scheinbar niemand verstand.
Ja, wie ich bereits schrieb, es geht um Gedankenlosigkeit: Haben Wollen und Brauchen. Um das Gewissen erfolgreich zum Schweigen zu bringen, wurde dem Verwesungsprozess in den Vasen, der das Wasser ja so 'stinken lässt' (was durch Frischhaltemittel und Wasserwechsel genauso erfolgreich behoben wird), ein anderer Name gegeben: Pflanzen verwesen nicht, die verfaulen nur ...
Wir Menschen brauchen, wie jedes Lebewesen, Nahrung. Aber wir brauchen keine Zootiere und keine Schnittblumen und keine Bonsai. Wo ist der Unterschied, ob einem Hund Ohren und Schwanz kupiert werden oder ein Baum 'optisch ansprechend zurechtgestutzt wird'? In beiden Fällen geht es nur um eines: Wir wollen das so, das sieht für uns hübsch aus oder ist praktisch oder was auch immer und deshalb machen wir das. Weil wir uns selbst das Recht dazu geben: WIR dürfen das, weil wir WIR sind!
Um den Vorwurf zu entgehen, ich hätte meine Mutter nicht lieb, bin ich manchmal mit dem Malblock losgezogen... Ich glaube nur eine Mutter konnte diese Bilder lieben... Mit etwas Glück konnte man den Unterschied zwischen Glockenblume und Löwenzahn an der Farbe erkennen...
Weißt du, was? Ich bin über Fünfzig - und zeichne und male bis heute ungefähr so gut wie ein(e) durchschittliche(r) Dreijährige(r). Talent in dieser Hinsicht: Eindeutig nicht vorhanden! :classic_laugh:
Deine Botschaft ist deutlich. Im Zoo ist alles so nett bis man kotzt.
Ja, sobald man die Augen aufmacht und die Wirklichkeit erkennt, kann man es nur zum Kotzen finden.
Was wirklich notwendig wäre: Dass wir den Lebewesen dieser Welt - Platz lassen. Damit sie dort, wo sie hingehören, leben können. Dass Eltern mit ihren Kindern beispielsweise sonntags, frühmorgens in den Wald gehen, die Kinder lernen können und dürfen, sich ganz still zu verhalten und abzuwarten. Und dann: Pssst, da, am Waldrand, zwischen den Bäumen - eine Ricke und ihr Kitz! Da, ein Fuchs, der über die Lichtung schnürt! Wie schön wäre das? Daraus würde das Kind dann wirklich etwas lernen. Und etwas Gutes.
LG,
Anonyma
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Lieber Fietje,
Fietje Butenlänner schrieb:
dein Sonett, Quartetten mit identischem Reim & Terzetten abgewandelter Kadenzen, schmecket dem Fietje sehr gut! Ich ämusierte mich über die Fresslust hungriger Menschen. Sehen sie Schönes zuviel und leckeres, schlingen sies' runter, ach, als gäbe es kein Morgen! Wie Getriebene; alles auf einmal wollen sie schlucken! Zeit, die Zeit rinnt fort von Ihnen, dabei ist sie unendlich genügsam und gönnet jedem die wundersame Weile. Gier ist ein treffliches Wort, Hunger die Ursache, bestimmt!
dankeschön! :classic_happy:
Habgier, Fietje, Habgier. Letzten Endes, das glaube ich persönlich wirklich, ist sie es, die 'hinter allem steckt'. Wir bekommen den Hals einfach nicht voll genug, werden niemals satt, egal, wie viel wir auch in uns hineinschlingen. Wir leben wie damals die reichen Römer, nur schlimmer. Wir feiern nämlich eine Dauerorgie. Und, was viele, die zwar bereits von den berühmt-berüchtigten, römischen Orgien gehört/gelesen haben, nicht wissen, ist das:
Wenn so ein Römer sich mit Flamingozungen und einem Schwein, das mit einem Schwan gefüllt wurde, der mit einer Ente gefüllt wurde, die mit einem Hähnchen gefüllt wurde, das mit einem Fisch gefüllt wurde, der mit feinsten Pilzen gefüllt wurde, vollgestopft und sich mit den erlesensten Weinen abgefüllt hat, was tat der Römer dann? Er tunkte eine Pfauenfeder in feinstes Olivenöl, steckte sich die Feder in den Hals, übergab sich - damit er noch einmal von vorne beginnen konnte. Und - genau das tun wir doch auch heute, oder etwa nicht? Nur 'indirekter', wir schmeißen das Essen schon im Vorfeld weg, schlucken es nicht einmal mehr herunter. Kippen Unmengen an Lebensmitteln ins Meer oder werfen es sonstwo und sonstwie weg ... aus den Augen, aus dem Sinn! Gewinn! Gewinn!
Einfach mal eine dieser Kochsendungen mit den allseits wohlbekannten Fernsehköchen ansehen. Da ist nie etwas zu finden, das nicht das Oberallerfrischeste und qualitativ das Allererlesenste ist. Nein, das wäre ja unter deren Niwehau. Wenn die mal erwähnen, dass sie Gemüsereste zu Gemüsebrühe/-fond verkochen, dann nur aus einem einzigen Grund: Das ist billig, damit lässt sich bei den Gästen mehr Geld machen. Ansonsten zeigen sie, wie man 'fein, feiner, am feinsten' ein ganzes Schwein auf einen ca. 4 cm² großen Speckwürfel reduziert, der auf Akazienholzkohlen allerliebst geröstet wird - kostet dann auch nur 39,99 €, denn zwei auserlesene Blättchen Feldsalat, drei exakt gleich kleine Heidelbeeren und einen winzigen Klecks Rotwein-Trüffelsauce gibt es schließlich auch noch dazu! Und das ist sowieso nur einer von 8 Gängen, das ganze Menü kostet dann nur ... hm, wie wärs mit 'Wahnwitz' für Verschwendung pur, nur, um das Restaurant dann hungriger zu verlassen, als man es betreten hat?
Fietje Butenlänner schrieb:
Ich sinnte, ob eine Umstellung in T2 Sinn machen könnte, eben T2V1 zu T2V3? Das "kotzen" wäre ein Vers dichter am "strotzen". Ok, Makulatur, aber es war einen Gedanken wert...
Ja, einen Gedanken mag es schon wert sein. Alles bei Gedichten ist immer Gedanken wert. Aber ich möchte, dass das Kotzen auf jeden Fall 'das letzte Wort hat'. Ich möchte das Bämmm! am Schluss. Fluchen ist mir da 'zu schwach auf der Reimesbrust'. :wink:
Danke fürs Lesen und kommentieren!
LG,
Anonyma
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Liebe Uschi R.,
vielen, herzlichen Dank für deine Zustimmung und für das 'Chapeau'! :classic_happy:
LG,
Anonyma