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Feedback jeder Art Primetime

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Primetime
 
Am ersten Tag der Katastrophe
Sind die schockierenden Nachrichten
Und primetime-würdigen Geschichten
Nichts weiter als ‘ne kleine Randnotiz
Neben News & Stories aus dem Kiez.
 
{Der Zeigefinger wandert in die Nase.}
 
Am zweiten Tag der Katastrophe
Steigen die Vermissten-, Todeszahlen.
Immer unerträglicher die Qualen,
Die per Livestream auf dem Bildschirm flimmern,
In allen Stuben und in allen Zimmern.
 
{Der Mittelfinger reckt sich gen Zimmerdecke!}
 
Am dritten Tag der Katastrophe
Ist die Hilfe aller Herren Länder
Beinah grenzenlos, und alle Sender
Rufen auf zu noch mehr Spenden
Um all das Leid schnell zu beenden.
 
{Der Daumen sucht im Teletext nach der IBAN.}
 
Am vierten Tag der Katastrophe
Sind so viele Seelen, Hekatomben,
Vernichtet und ausgelöscht von Beben und Bomben.
Hierzulande ist man völlig fassungslos. -
In der rechten Hand das Lottolos.
 
{Ring- und kleiner Finger zittern bedenklich.}
 
Und Am fünften Tag der Katastrophe
Folgt in dieser letzten Strophe
Ein Blick auf das, was immerfort
Berichtet wird: über Krisen, Krieg und Mord.
 
{Der Daumen will schon weiterschalten, doch:
Jetzt folgt das Wetter.}
 
Müßig zu sagen, lieber Patrick, dass du ein begnadeter Meister der Ironie bist. 
Du gehörst zu der denkenden Minderheit. 
Und, du kannst sicher sein, dass einige sich von deinen Versen angesprochen fühlen. 
Fabelhaft.
 
Ich danke dir für deine Worte, lieber @Carlos.
Ich würde aber nicht so weit gehen, mich selbst einen begnadeten Meister der Ironie zu nennen. Ich finde, da fehlt mir schon noch etwas, bis ich mich auf eine Stufe mit z. B. Heinrich Heine stellen könnte. Ich bin ja in meinen Zeilen auch eher zynisch, einah angewidert vom medialen Umgang mit geschehenen Katastrophen unterwegs, finde ich. Trotzdem tun deine Worte gut. 🙂
 
Herzlichst
Patrick
 
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