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Samurai

  • Ersteller Ersteller Yue
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Yue

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Gezückte Schwerter, vor Dir stehend, jederzeit bereit zur Schlacht
Ich lasse sie Dich niemals sehen, die Tränen in der langen Nacht
Pfeile donnern schon hernieder, wieder hebe ich den Schild
Um es aufrecht zu erhalten, dass von Dir gemalte Bild
 
Viele Gegner schon gefallen, im Kreis um Dich, dass Gras befleckt
Unter blutverschmiertem Lächeln, halt ich meine Angst versteckt.
Fest angelegt die alte Rüstung, sie hält so manchen Schlag noch ab
Und ich lass es Dich nicht wissen, wieder war es nur sehr knapp
 
Ich bin bereit, die nächste Welle, dass auch diese an mir bricht
Die Kraft lässt nach, ich kann es spüren, doch auch davon weißt Du nicht
Langsam hebe ich den Bogen, den nächsten Angriff schon im Sinn
Wer wird Dich nur weiter schützen, wenn ich falle, nicht mehr bin?
 
Ohne Rücksicht weiter wütend, dräng ich jeden Feind zurück
Nein Du darfst es niemals wissen, dass ich breche, Stück für Stück
Dieser Kampf ist fast gewonnen, stürmend vorwärts, Euphorie!
Dabei immer mit dem Wissen, dieser Zustand, endet nie.
 
Jubelnd auf dem großen Hügel, die Hand empor, ein neuer Sieg
Wenn Du schläfst kann ich erst schwach sein, ängstlich vor dem nächsten Krieg
Die Dämonen sind sehr zahlreich, meine Schwerter halt ich scharf
Voller Zagen in den Nächten, die ich bei Dir seien darf.
 
[QUOTE='Scathach]Bekämpft ihr äußere oder innere Dämonen?
[/QUOTE]Es sind innere Dämonen. Kindheitstrauma, verursacht durch ihre Mutter.
 
Im Prinzip ging es mir, in dem Gedicht darum, dass meine Liebste immer glaubt, ich hätte alles unter Kontrolle und weiß immer genau was zu tun ist.
Ich will nicht sagen, ich glaube es, aber man gewöhnt sich so schnell dran und macht einfach. Weiter und weiter, immer wieder von neuem.
Es ist auch okay, ich tue das gern und aus Liebe.
Nur ist mir vor kurzem, durch einen Vorfall bewusst geworden, dass ich es nicht bin, die die Kontrolle hat. Ich sitze auch nur hinten im Bus und habe keine Ahnung, wer diesen fährt.
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edit: Und Danke für die lieben Worte.
Dieses Schreiben ist eine so tolle Sache, auch wenn es mich teilweise selbst überwältigt.
Aber auf gute Art und Weise.
 
[QUOTE='Scathach]ch glaube, es ist gut, wenn man die Illusion verliert, alles im Griff zu haben. Das schützt vor Enttäuschungen und macht realistisch.
[/QUOTE]Vor etwas mehr als einer Woche war es dann auch so.
Bis dahin habe ich halt immer geglaubt, wir schaffen das alles schon irgendwie und wir müssen nur geduldig und mit viel Liebe weiter machen.
Und dann sah ich mich, zum ersten Mal in meinem Leben einer Situation gegenüber, die ich nicht mehr handeln konnte und wo ich selbst kurz davor gewesen bin, die Nerven zu verlieren.
 
 
Ich sollte mal was fröhliches schreiben. Werde ich auch jetzt mal. Da ist so viel schönes!
 
Dies hier ist total wichtig für mich, wie ich gemerkt habe.
 
Mir sind 2 Dinge jetzt klar geworden:
Zum einen etwas, was die Form angeht. Ich bekomme eine Ahnung, wie ich es erstmal angehen will, bevor ich anderes probiere.
 
Zweitens: Versucht etwas schönes zu schreiben. Klappt nicht.
Ich habe ganz viele Ideen, schreibe ein paar wirklich schöne Zeilen. Weiß nicht wie ich sie zusammen bringen soll.
Aber das interessiert mich jetzt. Versuche ich nachher noch mal.
 
Hallo Sushan,
 
ich hatte zwei Assoziationen bei deiner Kampfbeschreibung. Die eine ging in Richtung Computerspiel (wo ich mich nicht gut auskenne), epische Fantasyschlacht, Elben gegen Orks oder sowas. Parallel Gedanken an die Herr der Ringe Filme.
 
Der zweite Gedanke war "Mutter schützt Kind".
 
Eurem Austausch (Du und Luise) entnehme ich, dass eure Beziehung (Du und deine Gefährtin) ein wenig nach dem Eltern-Kind-Prinzip funktioniert. Das geht eine Zeitlang gut. Vielleicht sogar ziemlich lange, je nachdem, wie groß die gegenseitige Anziehung ist, wie lange es sich einspielt.
 
Passt auf euch auf. Es kann keiner auf die Dauer nur geben und die andere auf die Dauer sich bemuttern lassen. Das ist nicht mal für Mutter und Kind (in echt) so vorgesehen. Du wirst ganz schnell überfordert und ausgesaugt, wenn Du deinerseits nicht jemand oder etwas hast, was dich seelisch und emotional nährt.
 
Sorry, bei bestimmten Dingen klingen bei mir die Alarmglocken und ich kann nicht die Klappe halten. Insbesondere, wenn mir jemand sympathisch ist.
 
Ruedi
 
'Ruedi]Die eine ging in Richtung Computerspiel [/QUOTE]Was die epischen Schlachten angeht schrieb:
nach dem Eltern-Kind-Prinzip funktioniert.
Oh, dieser Gefahr bin ich mir sehr bewusst und achte sehr darauf. Ich bin weder ihr Therapeut, noch ihre Eltern, in Personalunion.
Augenhöhe ist immer das Wichtigste, nur so kann es gehen.
Ich habe, seit wir uns kennen, dass Ganze wohl irgendwie intuitiv erfasst und auch danach gehandelt. Teilweise sehr blauäugig und naiv.
So richtig bewusst wird mir jetzt erst alles und wie schmal der Grat ist, auf dem ich gewandelt bin.
Emotional bin ich schon sehr involviert. Aber es ist nur eine Seite der Medaille und auch nur die, die ich bisher hier niedergeschrieben habe.
In Wahrheit bekomme ich auch unglaublich viel dafür zurück und es gibt eine Verbundenheit, deren Tiefe mir absolut neu ist.
[QUOTE='Ruedi]Sorry,
[/QUOTE]Kein Grund dafür.
 
Siehe oben, die alte Rüstung hält noch einiges ab. Ich habe schon so oft von anderen Menschen die Frage gehört, warum ich mir das alles antue, garniert mit diversen Unverschämtheiten oft.
Darüber lächele ich mittlerweile nur noch. Für mich, so schwer es manchmal ist, ist es doch sehr leicht und wunderschön. Die kleinen Siege sind oft sehr große.
Ich genieße diesen Menschen und die Zweisamkeit einfach, auch wenn es niemand verstehen kann.
 
Danke für Deine lieben Worte.
Sie sind in richtiger Art und Weise angekommen und wie von Dir gedacht verstanden.
 
Einen schönen Tag euch allen!
Ich schaue heute Abend mal wieder hier rein!
 
Ich hatte auch zuerst den Gedanken, daß es sich hierbei um eine "Mutter schützt Kind" Thematik handelt, wie Ruedi es schon
angesprochen hatte.
Mich hat dieses Gedicht sehr stark berührt, weil ich ebenfalls schon des öfteren, während meiner Therapien
mit dieser Thematik in Berührung kam.
 
Ich hatte beim lesen ganz deutlich das Bild eines, von Zeile zu Zeile, schwächer werdenden Samurais
vor meinem inneren Auge der kurz vor dem Zusammenbruch steht.
 
Ein wundervolles Gedicht
 
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