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  • Sonja Pistracher
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Joshua Coan

Teammitglied
ㅤModerator
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Das Unheil leuchtet aus seinem Blick​
Spiegelt nur Schwärze in sich selbst zurück​
Das Licht und alle Farben ausgebleicht​
Todgeweiht verschlungen in seiner Dunkelheit​
 ​
Schwarzherz von Gewürm besessen​
Parasiten der Angst mittgefressen​
Gemästet was am Leben zehrt​
Am Unrat sich die Seele nährt​
 ​
Am tiefsten Punkt in finsterster Hölle​
Wo der Boden Schwarz vom Lebensruß​
Liegen Träume abgezogen wie Tierfälle​
Mit leeren Augen, dem Nichts zum Gruß​
 ​
Da erhebt sich ganz allein​
Ein abgefressenes Gerippe​
Und fängt an durch die Stille schreien​
Gestorben schon in seiner Krippe​
Bleib liegen und hör auf zu sein​
 
Hallo Joshua,
ganz schön gruselig und rätselhaft.
Der Schluss Vers erinnert an den letzten Vers von Rilkes Panther.
See you later
Carlos
 
Da erhebt sich ganz allein


Ein abgefressenes Gerippe


Und fängt an durch die Stille nach der Mutter zu schreien


Gestorben schon in seiner Krippe


Bleib liegen und hör auf zu sein
 
 
Ganz ehrlich - wenn du diese Strophe weggelassen hättest, wäre es für mich ein fast sagenumwobenes Gedicht mit Höllencharakter und sehr gut beschriebenem Inhalt geworden. Und ist es ja auch. Nur dieser letzte Absatz ist mir zu krass. Wohl nicht, weil auch ein Kind in dieser Unterwelt dem Danach geweiht ist, sondern weil die Worte dafür ein Weh in mir erzeugen, die ich nicht erwartet habe.
Eine Änderung würde dem vielleicht schon Einhalt gebieten:
 
Da erhebt sich ganz allein
ein abgefressenes Gerippe
bleibt liegen, hört auf zu sein
im Höllental der toten Sippe.
 
Dann bekommt das Gedicht nicht diese Traurigkeit, die sich auf ein Kind konzentriert. Aber vielleicht wolltest du das. Dann verzeih meinen Vorschlag. Man schreibt im Fluss und oft weiß man nicht, wo der Weg endet. Und du schreibst herausfordernd gut, dass es fast schade ist, wenn man am Ende nicht mithalten kann.
Werde immer wieder gerne deine Sachen lesen.
Sonja
 
 
Hallo Sonja, 
 
der letzte Absatz bezieht sich auf die Hoffnung die es dort unten nicht mehr gibt. Und ist Hoffnung nicht etwas unschuldiges? Für mich hat sie diesen Charakter. Wo ist man als Mensch unschuldiger als in der Krippe? Der Schrei nach der Mutter symbolisiert die Hilflosigkeit. Gestorben schon in seiner Krippe, da es keine Hoffnung auf Auferstehung gibt, da der Punkt ohne Wiederkehr überschritten wurde. 
Es ist wirklich in einem Rutsch geschrieben worden, nur im Nachhinein wurden zwei oder drei Wörter geändert oder verdreht. 
 
LG JC
 
Sehr gut,  dass du mir (uns) diese Erklärung zukommen lässt.  Hoffnung hätte ich tatsächlich nicht dahinter vermutet, aber deine Erklärung löst alles auf.  
Nun nehme ich das ganze Gedicht als eine Einheit in mir wirken.  Danke.  
Sonja 
 
  • Sonja Pistracher
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