Schicksal? Tyche?
Zufall? Fatum?
Wie frei der Wille
weiß keiner, der glaubt,
sein Schicksal selbst
bestimmen zu können.
Wie einer Mutter erklären,
wenn Krebs ihre Tochter
In blühendem Alter dahinrafft?
Wer hat, was ihr im Leben
widerfährt, sich ausgedacht?
Wer schreibt das Drehbuch,
führt Regie, verarbeitet
dazu Daten, wählt
Hauptpersonen aus,
teilt ihnen ihre Rollen zu?
Wer führt dir Siechen,
Welken, Sterben
eines geliebten Körpers
vor Augen, lässt allein, einsam
dich in Trauer zurück?
Sind wir unfähig,
Unvorhergesehenes,
Unausweichliches,
Unwiderstehliches zu erkennen?
Schicksal, Tyche, Zufall, Fatum,
hilflose Worte, mit denen wir
unsere Unfähigkeit kaschieren,
hinter die Kulissen unseres Lebens
schauen zu können,
um den/die Marionettenspieler,
den allmächtigen Gott,
die launische Göttin,
irgendeine höhere Macht
wahrzunehmen, zu benennen.
Wo bleiben der menschliche Wille,
wo, die Freiheit zur Selbstverwirklichung?
Wer weiß das schon?