„Ich enttäusche Sie nur ungern Ingrid, aber das geht beim besten Willen nicht. Es wird Zeit, dass ich mich endlich auf den Nachhauseweg begebe. Ich muss für morgen früh noch vieles vorbereiten, da ich den ganzen Tag Kundentermine vor mir habe. Ich bin jetzt eigentlich schon viel zu lange hier. Wenn ich auch keine Sekunde bereue! Aber es wird wohl noch auf eine Nachtschicht bei mir hinauslaufen.“ „Och schade, Maria. Nicht wahr Jens!“ Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das Ingrid versucht, mich an die Frau zu bringen. „Ja das wäre sicher ein passender Abschluss für diesen schön Tag. Wirklich Schade.“ „Kann ich dann eben zahlen Ingrid, damit ich mich auf den Weg machen kann.“ „Ja sicher Maria, kommen Sie bitte mit zur Kasse, Sie wollten doch mit Kreditkarte zahlen, oder?“ „Ja genau, das wäre lieb, wenn das ginge.“
Während die Damen das geschäftliche Regeln, verspüre ich doch eine gewisse Enttäuschung, dass der schöne und äußerst anregende Nachmittag jetzt zu Ende geht. Überraschenderweise fehlt Ingrid, als Maria vom Bezahlen zurückkommt und ich vermute, sie fährt eine Verkupplungsstrategie. „Ingrid lässt sich entschuldigen, Sie möchte nur noch eben das Lager wieder in Ordnung bringen.“ Erklärt mir Maria “Sie kommt aber gleich wieder soll ich Ihnen ausrichten.“ „Danke Maria, kommen Sie, ich bringe sie an die Tür.“
„Es..“ Fangen wir vor der Tür gleichzeitig an zu reden und ich lasse Maria dann gerne den Vortritt „Es war wirklich ein wunderschöner Nachmittag Jens, und ich kann mich gar nicht genug bei Ihnen bedanken, dass Sie es mir ermöglicht haben, diese großartige Frau und Künstlerin kennenzulernen. Wirklich ein ganz großes Dankeschön!“ „Gerne Maria, das Vergnügen war ganz meinerseits. Ich hoffe, ich bin nicht zu aufdringlich, wenn ich Sie frage, ob ich Sie einmal wiedersehen darf?“ Sie schaut kurz verlegen zu Boden und holt dann einmal tief Luft, bevor sie antwortet. „Ich werde es bestimmt bereuen Jens, aber ich muss Ihnen leider absagen! Hätten Sie mich direkt nach der Bootsfahrt gefragt hätte ich, ohne zu zögern ja gesagt, aber jetzt, wo ich Ingrid kennengelernt und Sie beiden zusammen erlebt habe, geht das nicht mehr.“
Verdutzt frage ich nach „Ich verstehe nicht ganz, wie meinen Sie das Maria!“
„Na, Sie lieben Ingrid, Jens. Und Ingrid liebt Sie. Ganz sicher! Als Frau weiß ich das, nur wollt ihr euch das aus irgendeinem Grund nicht eingestehen. Ich habe es am Hafen zuerst nur schwach wahrgenommen, als Sie Ingrid angerufen haben, fingen Sie irgendwie an zu strahlen. Als Sie auf dem Boot von ihr erzählten, auch. Genauso als Sie plötzlich auf der anderen Straßenseite auftauchte. Und euer Kuss war alles andere als ein Kuss unter Geschwistern! Es war eine Demonstration Ingrids, dass Sie ihr gehören, und das wollte Sie mir, wenn auch nur unterschwellig vermitteln. Als Sie mir im Atelier erzählt hat, wie Sie ihr geholfen und die Musik für Sie komponiert haben, schwang so viel Bewunderung und Liebe in ihrer Stimme und in Ihren Worten! Als wir zu dritt waren, war der liebevolle Klang und Unterton verschwunden. Bei Ihnen verhält es sich genauso Jens. Ich weiß nicht, wer von euch angefangen hat, das Märchen von der Geschwisterliebe zu erfinden, aber ihr habt euch damit keinen Gefallen getan!“
Dann küsst sie mich auf die Wange und umarmte mich kurz „Ich glaube, Sie sind ein großartiger Mann Jens und ich werde es ganz sicher bereuen, aber ich könnte es mir nie verzeihen, dieser Liebe im Weg zu stehen, die es einfach verdient, gelebt zu werden.“ Dann küsst sie mich zärtlich auf den Mund „Leb wohl Jens, und wenn ich auch nicht viel weiß, aber eins weiß ich ganz genau, Ingrid wartet auf dich!“ Dann wendet sie sich ab und geht eilig die Straße hinunter. Ich schaue ihr noch lange nach, aber sie dreht sich nicht mehr um, und als sie aus meinem Sichtfeld entschwindet, weiß ich, dass sie mit jedem ihrer Worte recht hat, ich wollte es mir nur nie eingestehen.
Die Sonne geht langsam zu Bett und ich bleibe noch einige Minuten vor der Tür stehen, um die abgekühlte Luft zu inhalieren „Sie gefällt dir! Nicht wahr?“ Werde ich von Ingrid aus meinen Gedanken gerissen, die plötzlich in der Tür steht. „Ja Ingrid. Eine sehr sympathische Person mit tollen Proportionen, wie du es ausdrücken würdest.“ „Komm las uns reingehen Jens. Wirst du sie wiedersehen?“ Und zum ersten Mal vernehme ich diesen ängstlichen Unterton in ihrer Stimme, der verrät, dass sie hofft, dass ich nicht mit ja antworten werde. „Nein, das werde ich nicht Ingrid!“ „Aber warum denn nicht?“ Dreht sie sich zu mir um „Sie hätte bestimmt ja gesagt, du musst dich einfach nur mal trauen!“ „Aber ich liebe doch dich, meine kleine verstaubte Farbtube!“ Und schaue ihr dabei ganz tief in die Augen. Ihr Körper versteift sich zuerst, bevor eine befreiende Erkenntnis sie durchflutet. Aus ihrem Blick schwindet langsam die Verwunderung und weicht Tränen, die zärtlich über ihre Wangen rollen. Unsere Lippen finden sich noch unsicher, bevor wir uns endlich in dem Kuss verlieren, den wir uns schon vor vielen Jahren hätten geben sollen. -Ende-
Während die Damen das geschäftliche Regeln, verspüre ich doch eine gewisse Enttäuschung, dass der schöne und äußerst anregende Nachmittag jetzt zu Ende geht. Überraschenderweise fehlt Ingrid, als Maria vom Bezahlen zurückkommt und ich vermute, sie fährt eine Verkupplungsstrategie. „Ingrid lässt sich entschuldigen, Sie möchte nur noch eben das Lager wieder in Ordnung bringen.“ Erklärt mir Maria “Sie kommt aber gleich wieder soll ich Ihnen ausrichten.“ „Danke Maria, kommen Sie, ich bringe sie an die Tür.“
„Es..“ Fangen wir vor der Tür gleichzeitig an zu reden und ich lasse Maria dann gerne den Vortritt „Es war wirklich ein wunderschöner Nachmittag Jens, und ich kann mich gar nicht genug bei Ihnen bedanken, dass Sie es mir ermöglicht haben, diese großartige Frau und Künstlerin kennenzulernen. Wirklich ein ganz großes Dankeschön!“ „Gerne Maria, das Vergnügen war ganz meinerseits. Ich hoffe, ich bin nicht zu aufdringlich, wenn ich Sie frage, ob ich Sie einmal wiedersehen darf?“ Sie schaut kurz verlegen zu Boden und holt dann einmal tief Luft, bevor sie antwortet. „Ich werde es bestimmt bereuen Jens, aber ich muss Ihnen leider absagen! Hätten Sie mich direkt nach der Bootsfahrt gefragt hätte ich, ohne zu zögern ja gesagt, aber jetzt, wo ich Ingrid kennengelernt und Sie beiden zusammen erlebt habe, geht das nicht mehr.“
Verdutzt frage ich nach „Ich verstehe nicht ganz, wie meinen Sie das Maria!“
„Na, Sie lieben Ingrid, Jens. Und Ingrid liebt Sie. Ganz sicher! Als Frau weiß ich das, nur wollt ihr euch das aus irgendeinem Grund nicht eingestehen. Ich habe es am Hafen zuerst nur schwach wahrgenommen, als Sie Ingrid angerufen haben, fingen Sie irgendwie an zu strahlen. Als Sie auf dem Boot von ihr erzählten, auch. Genauso als Sie plötzlich auf der anderen Straßenseite auftauchte. Und euer Kuss war alles andere als ein Kuss unter Geschwistern! Es war eine Demonstration Ingrids, dass Sie ihr gehören, und das wollte Sie mir, wenn auch nur unterschwellig vermitteln. Als Sie mir im Atelier erzählt hat, wie Sie ihr geholfen und die Musik für Sie komponiert haben, schwang so viel Bewunderung und Liebe in ihrer Stimme und in Ihren Worten! Als wir zu dritt waren, war der liebevolle Klang und Unterton verschwunden. Bei Ihnen verhält es sich genauso Jens. Ich weiß nicht, wer von euch angefangen hat, das Märchen von der Geschwisterliebe zu erfinden, aber ihr habt euch damit keinen Gefallen getan!“
Dann küsst sie mich auf die Wange und umarmte mich kurz „Ich glaube, Sie sind ein großartiger Mann Jens und ich werde es ganz sicher bereuen, aber ich könnte es mir nie verzeihen, dieser Liebe im Weg zu stehen, die es einfach verdient, gelebt zu werden.“ Dann küsst sie mich zärtlich auf den Mund „Leb wohl Jens, und wenn ich auch nicht viel weiß, aber eins weiß ich ganz genau, Ingrid wartet auf dich!“ Dann wendet sie sich ab und geht eilig die Straße hinunter. Ich schaue ihr noch lange nach, aber sie dreht sich nicht mehr um, und als sie aus meinem Sichtfeld entschwindet, weiß ich, dass sie mit jedem ihrer Worte recht hat, ich wollte es mir nur nie eingestehen.
Die Sonne geht langsam zu Bett und ich bleibe noch einige Minuten vor der Tür stehen, um die abgekühlte Luft zu inhalieren „Sie gefällt dir! Nicht wahr?“ Werde ich von Ingrid aus meinen Gedanken gerissen, die plötzlich in der Tür steht. „Ja Ingrid. Eine sehr sympathische Person mit tollen Proportionen, wie du es ausdrücken würdest.“ „Komm las uns reingehen Jens. Wirst du sie wiedersehen?“ Und zum ersten Mal vernehme ich diesen ängstlichen Unterton in ihrer Stimme, der verrät, dass sie hofft, dass ich nicht mit ja antworten werde. „Nein, das werde ich nicht Ingrid!“ „Aber warum denn nicht?“ Dreht sie sich zu mir um „Sie hätte bestimmt ja gesagt, du musst dich einfach nur mal trauen!“ „Aber ich liebe doch dich, meine kleine verstaubte Farbtube!“ Und schaue ihr dabei ganz tief in die Augen. Ihr Körper versteift sich zuerst, bevor eine befreiende Erkenntnis sie durchflutet. Aus ihrem Blick schwindet langsam die Verwunderung und weicht Tränen, die zärtlich über ihre Wangen rollen. Unsere Lippen finden sich noch unsicher, bevor wir uns endlich in dem Kuss verlieren, den wir uns schon vor vielen Jahren hätten geben sollen. -Ende-