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  • Joshua Coan
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Joshua Coan

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ㅤModerator

Joshua Coans Themen
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Ist es ein Grün oder Blau?​
Die Farbe die ich gerade schau​
Wie feuchtes Moos auf porösem Stein​
Der feine Pelz auf dem Gebein​
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Aus dem Grab und aus der Gruft​
Wie ein Geist schwillt die Moderluft​
Kühl gehaucht wie verbraucht​
leicht säuerlich zum Schluss​
Ein muffig feuchter Fäulniskuss​
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Wie der Torf im Sumpf der Liebe​
Im Morast gärender Triebe​
Wo kein Herz mehr Leben schlägt​
Was mich so sehr an dir erregt​
 ​
Über uns sind tausend Fliegen​
Die uns umschwirren und sich lieben​
Ich das Leben, du der Tod​
Die Sonne am schönsten im Abendrot​
 ​
So träume ich mich am hellichten Tag​
Hinab zu dir ins dunkle Grab​
Wo ich nackt bis auf die Socken​
Genieße bis der Wurm wird trocken​
 ​
 ​
 
Lieber @Joshua Coan,
 
es fiel mir schwer das Gedicht bis zum Ende zu lesen, weil meine Vorstellungskraft zu groß war   🤢
Aber jetzt habe ich es doch geschafft und überlebt   :saint:
 
Tolles Werk und wie Managarm schon schreibt, sehr gute Wortwahl!
 
Liebe Grüße
Lina
 
Wow, ein grausig gut getroffenes Liebesspiel der Gegensätze, lieber @Joshua Coan. Die Reime schlicht und ungekünstelt, die Bilder gewaltig bis zum Überlaufen (vgl. Lina). Auch einen so geraden Rhythmus bin ich von dir kaum gewöhnt. Einzig die zweite Strophe bleibt etwas rätselhaft. Fügt sich zwar stilistisch und thematisch perfekt ein, doch die zweite Zeile scheint eine Silbe und die ganze Strophe eine Zeile zuviel zu haben.
Mit der inhaltlichen Struktur ist dir der absolute Coup gelungen. Am meisten fasziniert mich, wie sich die szenischen Requisiten vom Unbelebten und Unbewegte (blau, grün, Stein ... Moos, Pelz, Gebein) über das Tote (Grab, Gruft, Geist, Moderluft, muffig, ....), das zumindest einmal lebendig war, hin zu immer mehr Lebendigkeit (Fäulniskuss, Liebe, Triebe, Herz schlägt) wandeln. Am Ende folgt der Höhepunkt (mit Hilfe der Fliegen) und die Auflösung im Sinnbild der untergehenden Sonne.
Zum Einen lese ich darin die Anziegung der Gegensätze, zum Anderen den Ekel rund um das unperfekte Dasein von vielleicht tabuisierten Körperlichkeiten der Natur. Die pointierte Doppeldeutigkeit des Wurms finde ich besonders gelungen. Nur das mit den Socken verstehe ich noch nicht.
Ganz klar - twelve points from outer space.
Gern gelesen und darüber nachgedacht, VLG Peter
 

Joshua Coans Themen
Hallo Zusammen!
 
Geschichten aus der Gruft, sag ich nur. Vielen Dank für eure Kommentare. Besonders dir liebe @Lina fürs durchhalten. 
@Ponorist Wie immer sehr interessant zu lesen dein Kommentar. Du solltest professioneller Kritiker werden. Du kannst das! Nur bitte verschone mich mit Wörtern wie "Silben" oder gar "Rhythmus". Und um Pimmels willen bewahre mich vor "Metrik". Ich schreibe manchmal absichtlich "ungerade" und lasse den Leser gerne in meinen Texten Stolpern. Wie du schon in anderen Gedichten von mir bemerkt hast. Hat sich im laufe der Monate so ergeben, dass mich "perfekte" Gedichte langweilen. Und liebe das Unperfekte. Eine Frau ist für mich nur schön, wenn sie wenigstens eine kleine Narbe hat, oder sonst einen kleinen Schönheitsmakel. 
Geschrieben hab ich es als Parodie auf die Romantik und Liebesgedichte. "Liebe für die Ewigkeit". Jepp. Das denkt mein Protagonist auch und lässt sich sicher nicht von solch Kleinigkeiten wie Fäulnis oder Tod davon abhalten.
Wenn die Wörter passen, stelle ich fest, lässt sich selbst ein Autounfall in ein schönes Gedicht verpacken. 
Vielen lieben Dank!
 
Danke auch @Managarm y @Carlos
 
 
LG Der Nekromant
 
  • Joshua Coan
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