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  • Schmuddelkind
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Ich liege wach und wälze mich im Kummer.
Ich wälze die Gedanken hin und her.
Dann wähl ich deine Nummer.
Als mir bewusst wird, was ich tue,
da räume ich das Display wieder leer.
Doch die Gedanken kommen nicht zur Ruhe.
 
Ich wälze mich im Leiden,
gedankenschwer.
Ich wälz mich hin und her
und wünschte, du wärst hier.
 
Was soll nur werden aus uns beiden?
Was wird denn ohne dich aus mir?
 
Ich will mich nicht entscheiden:
soll ich dich suchen oder meiden?
Dann steh ich auf und träum von dir.
 
 
Liebes Schmuddelkind,
 
das Hin und Her der Gefühle und der damit verbundenen Schlaflosigkeit hast du hier gut deutlich gemacht. Das LI ist schlichtweg verzweifelt. Auch wenn du nicht, die von dir gewohnte Gedichtform präsentierst, was vermulich sogar gewollt ist, haben mich deine Zeilen sehr angesprochen. Der letzte Vers ist genial.
 
Lieben Gruß
 
Letreo
 
Hallo Schmuddelkind,
 
dank Letreos Bemerkung habe ich den letzten Vers abermals gelesen: Er ist tatsächlich genial.
Liebe Grüße
Carlos
 
Vielen Dank, ihr Lieben! :smile:
 
Und Verzeihung, dass meine Antwort so lange auf sich warten ließ. Irgendwie kam ich in letzter Zeit nicht dazu. :classic_blush:
 
Genial? Das ist ein bisschen hoch gegriffen. Genial sind nur meine Bescheidenheitsbekundungen. :wink:
 
Auch wenn du nicht, die von dir gewohnte Gedichtform präsentierst, was vermulich sogar gewollt ist, haben mich deine Zeilen sehr angesprochen.
 
Ja, es ist in der Tat von der Form her sehr ungewöhnlich. Die Unregelmäßigkeit soll das Gedanken- und Gefühlschaos des LI unterstreichen und sich ein wenig anfühlen, wie wenn man sich im Bett wälzt.
 
LG
 
liebes schmuddelkind,
 
sich im kummer und leid zu wälzen ist ein sehr anschauliches bild, weil es die gefühle vergegenständlicht und ich so direkt vor mir sehe, wie sich das LI hin und her wirft in diesen gefühlen und sich nicht nur äußerlich im bett herumwälzt, sondern eben auch innerlich in der hoffnungslosigkeit der situation und dem begehren des anderen hin und her geworfen sieht. die ganze verzweiflung des LI drückt sich in diesen hilflosen frageversen aus: was soll nur werden aus uns beiden? was wird denn ohne dich aus mir? darin liegt so viel ratlosigkeit, so viel hilfeschrei.
 
die drei letzten verse empfinde ich als besonders stark. das LI will sich nicht entscheiden müssen zwischen dem ignorieren der gefühle und dem zulassen. also macht es einfach beides. durch das aufstehen beendet es dieses wälzen in gedanken und kummergefühlen und  begibt sich in die realität, gleichzeitig beginnt es, vom LD zu träumen, eine eindeutige hinwendung zum LD, allerdings in der vermeintlich sicheren variante der träumerei und nicht in der realität. sehr gut!
 
lg
sofakatze 
 
Liebe sofakatze,
 
vielen Dank für deine ausführliche Beschäftigung mit meinem Gedicht. Du hast verschiedene Aspekte des Gedichts sehr differenziert herausgearbeitet und dafür möchte ich dir danken. :classic_smile:
 
sich im kummer und leid zu wälzen ist ein sehr anschauliches bild, weil es die gefühle vergegenständlicht und ich so direkt vor mir sehe, wie sich das LI hin und her wirft in diesen gefühlen und sich nicht nur äußerlich im bett herumwälzt, sondern eben auch innerlich in der hoffnungslosigkeit der situation und dem begehren des anderen hin und her geworfen sieht.
Besonders diese Beobachtung bereitet mir Freude, da ich tatsächlich auch das Wälzen in dieser Doppeldeutigkeit sehe: Das Wälzen der Gedanken und das körperliche Hin- und Herwälzen. Ich glaube, dass körperliche Regungen oft sehr direkt zeigen, was einen Menschen im Inneren umtreibt und möchte daher auch gerne sprachlich diese Verbindung zwischen Innen und Außen schaffen.
 
die ganze verzweiflung des LI drückt sich in diesen hilflosen frageversen aus: was soll nur werden aus uns beiden? was wird denn ohne dich aus mir? darin liegt so viel ratlosigkeit, so viel hilfeschrei.
Ja, Fragen sind oft ein gutes Mittel, um Unsicherheit, Verwirrung oder Angst auszudrücken. Dem kommt man wohl mit genaueren Beschreibungen nicht bei.
... Siehst du das auch so? :wink:
 
die drei letzten verse empfinde ich als besonders stark. das LI will sich nicht entscheiden müssen zwischen dem ignorieren der gefühle und dem zulassen. also macht es einfach beides. durch das aufstehen beendet es dieses wälzen in gedanken und kummergefühlen und  begibt sich in die realität, gleichzeitig beginnt es, vom LD zu träumen, eine eindeutige hinwendung zum LD, allerdings in der vermeintlich sicheren variante der träumerei und nicht in der realität. sehr gut!
Wow! Danke für die tiefsinnige Interpretation.  :classic_smile:
So gesehen, ist der Schluss schon so etwas wie eine Synthese, die zwei unmögliche Ausgangssituationen zu einer notwendigen Haltung vereinen. Die Liebe in seinen Tagträumen auszuleben, mag dann für das LI zur eigentlichen Wirklichkeit werden, denn die Wirklichkeit selbst ist in sich unversöhnlich.
 
LG
 
  • Schmuddelkind
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