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schleiertanz der tonine

  • Perry
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ich werfe dem schwarzen straßenkater
einen abergläubischen blick hinterher
am fenster taut ein gefrorener tagtraum
 
schwer zu ertragen das klägliche miauen
der märzkatzen wenn sie versuchen
sich gegen den lauf der natur zu wehren
 
auf den feldern fliegen letzte raben hoch
krächzen ein nachtlied ins dämmrige
bis der schlaf aus den mundwinkeln rinnt
 
Hallo, Perry,
 
zuerst kam ich nicht darauf, was Tonine sind. Aber als es dann bei mir 'geklingelt' hat, drückten sie mir den Schlüssel in die Hand, zogen den Schleier zur Seite und ich konnte das Gedicht 'aufschließen'.
 
 
bis der schlaf aus den mundwinkeln rinnt
Gewissermaßen diametral entgegengesetzt - ebenso intensiv, aber (für mich, nach meiner Auffassung/meinem Empfinden) eine 'dunkle, erschreckende Schönheit'. In dem Sinne, dass das Bild kein schönes ist, aber der Vers seitens seiner Bildhaftigkeit schon. 
Gerne gelesen.
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
LG,
 
Anonyma
 
Hallo Anonyma,
freut mich, dass Dich die Verse ansprechen konnten. Tonine sind eine Wortschöpfung für Hormone wie Melatonin, Serotonin etc. die den Blick auf die Welt verschleiern können.
Danke fürs Interesse und das treffende Interpretieren der Bilder.
LG
Perry
 
Hey Perry,
 
„ Tonine“ wow, das war schwer, und ich zolle erneut Respekt für diese Wortakrobatik.
 
Für mich ein sehr verschleierter Blickwinkel und interessant zugleich.
 
Die ersten drei Zeilen sind perfekt für mich. Märzkatzen, sind bei mir Maikatzen, weil mir bekannt.
 
Beim Wort „ krächzen“ bleibe ich hängen, es passt bei mir nicht in das Bild. Krächsen ist ein Schwerwort.
 
Wenn ich darf, ein Vorschlag: streich mal Kr
 
Ja, das wäre was, klingt auch melodischer, also bei mir.
 
Und noch………….letzte Zeile, Gerade diese Zeile ist so gewaltig, wieso Plural?
 
 
 
auf den feldern fliegen letzte raben hoch
 
ächzen ein nachtlied ins dämmrige
 
bis der schlaf aus dem mundwinkel rinnt
 
 
 
Mit großer Freude gelesen und aus Versehen in Richtung Textarbeit gewandert.
 
@Frohnatur: Keine Ahnung, wo das herkam. Irgendwie - eine Assoziation oder etwas in der Art? Es ist einfach so, dass mir ganz plötzlich, 100% spontan, 'Serotonin' in den Sinn kam - muss in irgendeiner 'Kruschtelkiste' in meinem Gedächtnisarchiv herumgelegen haben.
biggrin.png.88941320b1e828a0e0dc32bfc22f758d.png

 
Und gewusst habe ich's auch nicht gleich, sondern 'Klatsch! HandvordieStirn!' mit Schleier, noch eine Assoziation - verschleierter Blick, verschleierte Sinne, schleierhaft usw. ; Ach - Botenstoffe im Gehirn!
 
Vielleicht gut, dass man nicht 'ausmisten' kann, in den Kartons und Kisten da oben drin. Ich habe auch 'außerhalb' z. B. eine alte Zigarrenkiste (stammt noch von meinem Großvater) mit Knöpfen in allen Größen, Formen und Farben - man weiß ja nie, ob man nicht doch mal einen davon gebrauchen kann ...
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

 
LG,
 
Anonyma
 
Hallo Frohnatur,
 
die "Wortakrobatik" lieben wir wohl beide.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

 
Zur Textarbeit:
- Da ich nicht die Wurfzeit sondern die Paarungszeit gemeint habe, wäre wohl statt "märzkatzen -> katzen im märz" genauer.
- Ein passende Alternative zu krächzen fällt mir nicht ein, eine Möglichkeit wäre vielleicht den Nachahmungstrieb der Rabenvögel einzuflechten, etwa mit "intonieren ein nachtlied."
- Die Einzahl bei den Mundwinkeln würde das Bild auf ein bestimmtes Gesicht festlegen, das ich so nicht im Sinn hatte.
 
Ich behalte deine Anregungen aber gern für mögliche Überarbeitung im Hinterkopf.
 
Danke für dein Interesse am Text und LG
Perry
 
Hey,
 
ich habe nicht gut verstanden, nichts bearbeiten. Ja, klar die Paarungszeit, ich habe zu lange an Tonine gehangen.
 
Ich hatte ein bestimmtes Gesicht im Sinn.....nun kann ich mit der Mehrzahl gut leben. 🙂
 
 
@Anonyma
 
ich staune und winke mal rüber, voller Anerkennung.
 
'Perry]schleiertanz der tonine  ich werfe dem schwarzen straßenkater einen abergläubischen blick hinterher am fenster taut ein gefrorener Tagtraum   schwer zu ertragen das klägliche miauen der märzkatzen wenn sie versuchen sich gegen den lauf der natur zu wehren   auf den feldern fliegen letzte raben hoch krächzen ein nachtlied ins dämmrige bis der schlaf aus den mundwinkeln rinnt [/QUOTE]Hallo Perry schrieb:
am fenster taut ein gefrorener tagtraum[/COLOR] , fällt mal wieder in die Melange der Erinnerung; sieht jenen, LI so bekannten Schatten, den schwarzen Straßenkater quer über die Straße hätte es etwas Ahnungsvolles zu bedeuten; hat es bestimmt , sieht seine eigenen Kopfkatzen wieder, die mal wieder im Zeitverstrich kleben, kängen bleiben märzkatzen ./ wenn sie versuchen sich gegen den lauf der natur zu wehren , hätte die Zeitstarre etwas mit LI selbst tun,
 
beginnt LI seinen Schleiernebel vor seine Augen zu legen, mehr und mehr … und tatsächlich, die Poe'esken Raben ziehen sich zurück; noch ein Krächzen in der Ferne und die Nacht ist wieder befreit, darf sich im schwarzen Kleid ihrerselbstt outen … LI spürt sich selbst wieder, die große Müdigkeit, gibt ihr freien Raum; für heute wieder einmal.
 
Okay, wohl eine sehr eigenwillige Spur … so meine Wegung, hat mich der Text mitgenommen , 🙂
 
Perry, dir wieder ein fröh_Tschüss, Frank …
 
-
 
  • Perry
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