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Sehnsuchtsort

  • Sternwanderer
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Sehnsuchtsort
 
Wenn ich heute sterben sollte
so bitte ich: lasst mich gehen!
Es zieht mich hin zum roten Fleck
dort, weit hinten in der Ferne
dem leuchtenden Mohn.
 
Eine einzelne Blüte
inmitten des Gelb‘s aus Löwenzahn
berühren will ich mit sanfter Hand
die wiegenden Köpfe im Wind
und eintauchen in das lockende Rot.
 
Verheißungsvoll der Augenblick
vergessen alle Lebensmüh, ich lass
die Kelcharme mich umschließen
mit der Zartheit, die ich immer suchte.
 
Trunken voller Glück erwarte ich
die schönste Zeit, lebensfern in
stiller Geborgenheit auf der
duftend bunten Wiese.
 
 
© Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer,
erst einmal Entschuldigung, dass ich dich schon so oft, mit Sternenwandererangeschrieben habe. Ich habe das wirklich nicht mit Absicht gemacht! Heute istes mir wie Schuppen von den Augen gefallen, das dein Nick Sternwanderer heißt.Sorry!
 
Zum Text, gefällt mir wieder außerordentlich gut!
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
kein Ding - es sollte, von meinem Ursprungsgedanken auch --> Sternenwanderer <-- heißen und hattes auch schon so in der Randspalte stehen, leider passte der Nik nicht und wurde in zwei Reihen zerstückelt, was ich nicht ansprechend fand. So kam es dann zu Sternwanderer -
 
Sollte es dir nochmals, oder einem Anderen, passieren - ich nehme es nicht übel.
 
 
Ich danke dir recht herzlich für's Lesen und freue mich, dass dir meine Zeilen gefallen.
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer!
 
Ganz ehrlich.. ich hatte Tränen in den Augen beim Lesen..
 
So war zartes, feines , bitteres, transparentes über das Sterben zu lesen kann einen nur berühren..
schon die erste Strophe hat mich voll eingenommen..
 
[QUOTE='Sternwanderer]Wenn ich heute sterben sollte
so bitte ich: lasst mich gehen!
Es zieht mich hin zum roten Fleck
dort, weit hinten in der Ferne
dem leuchtenden Mohn.
[/QUOTE]Ich werde beruflich sehr oft mit dem Sterben konfrontiert..
wenn alle so gehen könnten, mit diesen Gedanken im Herzen...
 
Sternenwanderer.. meine Hochachtung,
mit lieben Grüßen, Behutsalem
 
Hallo Behutsalem,
 
 
vielen Dank für dein Lob und deine Träne -
 
 
Viel geschah in meinem bisherigen Leben, dass mir die Angst und den Schrecken nahm - vor dem Tod und dem Moment, wo ich aus dem Lebenskarussell aussteige.
 
Ich bin der Meinung dass, wenn ich meinen Frieden gefunden habe, mit mir und der Welt, es sich leichter stirbt und vor allem – friedlicher.
 
Bestell dein Haus rechtzeitig und du bist bereit! - auch überraschend -
 
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer,
 
das ist wunderschön, sprachlich wie inhaltlich - wunderschön.
Und Mohn hat (auch für mich) eine wichtige Bedeutung, deine Gedanken fügen sich wunderbar ins Bild.
Ich habe ebenfalls keine Angst vor dem Tod, Schmerz müssen nur die zurück Bleibenden erleiden, das tut mir dann leid.
Aber der Gedanke ist tröstlich, sich in eine Blumenwiese zu legen, und zwischen Löwenzahn in leuchtendem rot zu erblühen.
 
Ich glaube das Leben wird leichter, wenn man lächelnd auch aufs Ende blickt, und seine Furcht vom Wind verwehen lässt.
Dort wartet irgendwann Geborgenheit und Friede - wir können nur lernen uns dem hinzugeben.
 
LG Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
manchmal sind die Hinterbliebenen erleichtert wenn das irdische Leben zu Ende ist. Kein Leid und kein Quälen gibt es mehr – für sie und noch wichtiger für den Menschen, der beschlossen hat sie zu verlassen. Sei es weil der Körper keine Kraft mehr hat oder weil die Seele so sehr krank ist und der Mensch keinen anderen Ausweg sieht als den freiwilligen Tod.
 
Ich persönlich musste vor einigen Jahrzehnten „verdauen“, als die Ärzte mir 10 Jahre weniger an Lebenserwartung prophezeiten. Damals war ich noch jung und verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Doch so langsam gehe ich in Richtung Zentrum und wenn ich von der statistischen Lebenserwartung des weiblichen Menschen ausgehe, habe ich noch 10 Jahre vor mir – wenn nichts dazwischen kommt.
 
Mit dem Wissen und meiner Sterbebegleitung die schon öfter gemacht habe geht man ganz anders mit dem Tod um und fängt an ihn als Freund zu sehen, den man irgendwann einmal kennenlernt.
 
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternenwanderer,
 
da sprichst (schreibst) du ganz wichtige Worte. Mit dem Ende des Lebens enden auch Leid und Qual, es ist quasi die Erlösung vom Leiden. Dieser Gedanke kann den Hinterbliebenen hoffentlich ein Trost sein - egal unter welchen Umständen ein Mensch geht.
 
Mit Prophezeihungen von Ärzten ist das ja so eine Sache.. mir wurde als Kind immer prophezeit, dass ich von Glück reden könne, würde ich je die 1,50m Körpergröße erreichen. Nun bin ich doch über 1,60m geworden..
Wir haben alle eine einzige Sicherheit im Leben - dass es irgendwann endet. Wann, wo und wie liegt (zumeist) nicht in unserer Hand (Suizide mal ausgenommen, und auch hier treibt eher eine Krankheit diese Entscheidung an, weniger der "freie" Wille). Vielen macht das Angst, ich bin zwar noch jung, aber dem Tod schon näher gekommen als mir lieb ist, seither sehe ich es aber auch gelassener, und sehe im Tod kein abstraktes Grauen mehr.
Ja, wie ein Freund, den man irgendwann einmal kennenlernt.. Schön, dass du diese Einstellung gewinnen konntest!
 
LG Lichtsammlerin
 
Hallo!
 
Ein außergewöhnlich schönes Gedicht mit einem tiefen Verständnis des Sterbens. Eine Freude, es zu lesen und den Inhalt nachzuempfinden!
 
Ein herzliches Dankeschön für Dich!
 
Carolus
 
Hallo @Carolus
 
Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar
und ein noch größerer Dank für das Durchstöbern meiner Texte.
 
Es freut mich sehr, dass dir mein Gedicht zum Thema Sterben gefällt. Ich glaube, wenn man sich mit dem Ende seines Lebens intensiv beschäftigt,
den Sterbevorgang begleitend miterlebt, dann verliert der Tod seinen Schrecken und man ist bereit seine finale Stunde.
 
 
LG Sternwanderer
 
  • Sternwanderer
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