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selbstgespräche

  • Perry
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  • Teilnehmer
jeden tag sitzt er in seinem strandkorb schaut dem kommen
und gehen der wellen zu hält die flatternden buchseiten fest
jedes wort ist eine ziehende möwe am schleierblauen himmel
 
seine art zu lesen mit dem ins ferne gerichteten blick zeigt
dass er das geschriebene auswendig kennt das zerschlissene
der erinnerungen als drachen im salzigen wind steigen lässt
 
wenn er die finger auf die vergilbten fotos legt spürt er die haut
der gesichter und er redet mit dem länger werdenden schatten
des nahen leuchtturms bittet ihn den letzten weg zu erhellen
 
Hallo Perry,
 
ein guter Maler hätte uns in einem Bild ahnen lassen können, was du hier mit sparsamen, treffenden Worten darstellst.
Dein Gedicht hinterlässt bei mir einen tiefen Eindruck.
Es liegt in der Natur der Lyrik, subjektiv zu sein, deswegen, mit wenigen Ausnahmen, sind politische oder moralische Gedichte schlecht. Das ist ja gar nicht deine Art zu schreiben. Und hier gelingt es dir, ohne Pathos, einen Anderen menschlich rüberzubringen.
 
Liebe Grüße
Carlos
 
Liebe. Grüße
Carlos
 
Hallo Perry,
 
deine 'selbstgespräche' gefallen mir.
 
Von Erinnerungen, gelesen vielleicht im Buch des Lebens, von länger werdenden Schatten und dem letzten Weg.
 
 
*jedes wort ist eine ziehende möwe am schleierblauen himmel
Dieses Bild gefällt mir sehr.
 
*der erinnerungen als drachen im salzigen wind flattern lässt
Da bereits in Strophe eins die Buchseiten 'flattern', könntest du hier auf 'wehen', 'steigen' oder ähnliches ausweichen.
 
*und er redet mit dem länger werdenden schatten
des nahen leuchtturms bittet ihn den letzten weg zu erhellen
Auch diese Verse gefallen mir sehr gut.
Ja. Wenn die Dunkelheit stetig wächst, wächst auch der Wunsch nach Licht.
 
Perry, ich habe des LIs Gedanken gern gelesen und darüber sinniert.
 
LG
Berthold
 
Hallo Carlos,
freut mich, dass die Bilder Dich berühren konnten. Natürlich ist Lyrik überwiegend eine subjektive Sicht des Autors, die er entweder in der Ich-Form oder als Beobachter etc. darstellt. In diesem Fall könnte der Protagonist im Text eine Zukunftsvision des Autors sein.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

Danke fürs Interesse und LG
Perry
 
Hallo Bertold,
danke für die treffende Interpretation, der eingeflochtenen Naturbilder.
Das "flattern" sollte natürlich nur einmal vorkommen, manchmal ist man einfach zu nahe am Text, um solche Flüchtigkeitsfehler zu sehen.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

LG
Perry
 
Grüss dich Perry,
 
wunderschöne Bilder malst du da...
 
[QUOTE='Perry]jedes wort ist eine ziehende möwe am schleierblauen himmel
[/QUOTE]diese zeile gefällt mir besonders gut...
das ganze Gedicht lest sich sehr leicht...und ich lese es noch immer..
 
danke..
mfg.vergissmein nicht.
 
Hallo Vergissmeinnicht,
ja der Text ist durchaus auch als "leichte" Abschiedsvision des LI gedacht, wenn es einmal am Ende seiner Tage angelangt ist.
Danke fürs Einlassen auf die Bilder und LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
das Gedicht finde ich sehr gelungen: ich konnte die Bilder förmlich vor mir sehen - und die Stimmung wird durch die schönen, treffend gewählten Worte sehr wirkungsvoll transportiert...
 
Liebe Grüße,
Thymian
 
Hallo Thymian,
als Freund nördlicher Gestade fällt es leicht, mir z. B. einen Lebensabend am Dünenstrand in Westjütland vorzustellen.
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Freut mich, dass Dich die Bilder ansprechen konnten.
LG
Perry
 
  • Perry
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