Sommertango in Cassis
Auf der Uferpromenade
vor tintenblauer See
ausgelass`nes Lachen.
Körper blühen auf,
drehen, winden
sich verlangend,
kokettieren mit Distanz
und entblößter Haut.
Unerkannt mischt Eros
sich unter die Tanzenden.
Augen blitzen, lächeln,
laden ein. Herzblut rinnt
aus Wunden, aufgerissen
von des Himmelsboten
goldnen Pfeilen.
Überwältigt von Erspürtem
stammeln manche Törichtes,
lachen verschämt, andere umfangen
ihre Sehnsucht, merken,
dass sich kreativ bewegen
ihre Glücksgefühle steigert.
Zufrieden registriert
der Götterbote seine Opfer.
Heimgekehrt in Alltagsenge,
in ein freudeloses Müssen,
trinken manche Tag für Tag
den herben Wein der Melancholie,
trauern, träumen hin und wieder
von verlorenen Augenblicken,
hören jene Tangomelodie,
die auf der Uferpromenade
sie jüngst verzaubert hat.