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Straßenimpressionen

  • Schmuddelkind
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Das Schild
Nebel liegt auf der Autobahn. In weiter Ferne erkenne ich ein orangenes Flackern über der Straße, das meine Aufmerksamkeit verlangt. Aber ich kann nicht erkennen, was das sein mag oder wozu es gut ist. Ich schaue gebannt auf das Licht, in der Hoffnung auf eine Lösung des Rätsels und als ich näher komme, erkenne ich, dass es sich um ein leuchtendes Schild über der Fahrbahn handeln muss. Jedoch kann ich den Text nicht entziffern. Also schaue ich genauer hin, versuche jeden einzelnen Buchstaben aus seiner Erscheinung und dem Bezug zu anderen Buchstaben heraus zu entschlüsseln. Schließlich, als ich fast auf Höhe des Schildes bin, erkenne ich seine Bedeutung: "Voraussschauend fahren = Sicherheit". Da lenke ich den Blick wieder auf die Straße und rase in ein Stauende hinein.

Wegen den Kindern
Ich biege in eine kleine Straße in Plänterwald ein und lese gleich zu Anfang ein gelbes Schild mit der Aufschrift: "Freiwillig 30 - wegen den Kindern". "Wegen der Kinder sollten die lieber die Grammatik auf ihren Schildern überprüfen", denke ich mir und beschleunige trotzig auf 60.
 
 
(Aus dem Fundus)
 
Hallo Gina,
 
das Interessante ist, dass es diese Stellen tatsächlich gibt. Bin schon durchgefahren. Die Konsequenzen jedoch habe ich erfunden. Allerdings habe ich mich da schon über die Absurdität des Autobahndisplays gewundert. Dass man den Dativ statt dem :wink: Genitiv benutzt, wie in der zweiten Szene, ist ja verzeihlich, lenkt eben trotzdem ein wenig ab.
 
LG
 
Dass man den Dativ statt dem :wink: Genitiv benutzt, wie in der zweiten Szene, ist ja verzeihlich, lenkt eben trotzdem ein wenig ab.
Lieber @Schmuddelkind - das mit dem Leuchtschild auf der Autobahn könnte mir locker passieren, weil meine Fernsicht etwas schwächelt. Etwas makaber, was da so passieren kann. Gut recherchiert.
Bezüglich dem zweiten Schild mit dem Hinweis auf 30 km/h bin ich nicht ganz so sicher, ob es falsch ist. Denn ob das Wort "wegen" + Dativ völlig falsch ist, mag ich nicht sicher zu beantworten. Wie so oft in der Grammatik gibt es nicht nur ein richtig und falsch, sondern auch etwas dazwischen. Das entlese ich auch immer wieder dem Duden.
Verwirrend ist wohl nur, wenn man sich über die Grammatik Gedanken macht und der wohlweislich wichtige Aspekt des Schildes damit in den Hintergrund rückt. Dumm gelaufen.
Bei 60 km/h wäre der Führerschein weg. Was dem Dativ oder Genitiv aber so was von wurscht ist.
Konnte bei beiden Beispielen lächeln - das ist immerhin ein Erfolg.
LG Sonja
 
 
Hallo Schmuddelkind,
deine Straßenimpressionen amüsieren, bringen zum Nachdenken und helfen, die Grammatik zu verbessern.
Die Benutzung von "statt", die Frage, was verwendet man damit, welchen Fall, ist ein eine schwierige Angelegenheit.

 
Liebe Sonja,
 
danke für deine Gedanken zu dem kleinen Textchen! :smile:
 
das mit dem Leuchtschild auf der Autobahn könnte mir locker passieren, weil meine Fernsicht etwas schwächelt.
Mit diesen Schildern hatte ich aber auch Probleme, obwohl meine Augen noch ganz OK sind. Das liegt echt an diesem Display - von Weitem ist da nur ein Flimmern zu sehen und man meint: "Das muss ja was Wichtiges sein - es wird schließlich extra elektronisch angezeigt. Kostet ja auch Strom und damit Steuergelder. Mein Staat würde doch nie Steuergelder verschwenden." :whistling: Dann gibt man sich also Mühe, das Schild zu lesen, ist völlig abgelenkt und dann ist es eine Mahnung, die sie auch auf einem ganz normalen Schild hätten aufdrucken können. :hammer:
 
Bezüglich dem zweiten Schild mit dem Hinweis auf 30 km/h bin ich nicht ganz so sicher, ob es falsch ist. Denn ob das Wort "wegen" + Dativ völlig falsch ist, mag ich nicht sicher zu beantworten.
Die korrekte Verwendung des Wortes "wegen" zieht den Genitiv nach sich. Umgangssprachlich ist aber natürlich auch der Dativ immer gebräuchlicher und wird wohl irgendwann den Genitiv ganz verdrängen und in der Zukunft wird wohl die Verwendung des Dativs folglich korrekt sein (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod). Das ist aber auch ganz normal, dass sich Sprache verändert und daher ist es auch alles andere als schlimm, wenn man sich des gängigen Sprachgebrauchs bedient und in solchen Fällen den Dativ verwendet. Ein bisschen schade finde ich es persönlich, weil ich den Genitiv sehr mag, aber sprachliche Evolution lässt sich eben nicht aufhalten - Sprache... findet einen Weg. :wink:
 
Verwirrend ist wohl nur, wenn man sich über die Grammatik Gedanken macht und der wohlweislich wichtige Aspekt des Schildes damit in den Hintergrund rückt. Dumm gelaufen.
Ja, das kann dann passieren, weswegen ich den Machern solcher Schilder empfehlen würde, grammatische Regeln einzuhalten.
 
Bei 60 km/h wäre der Führerschein weg.
Dieses Schild war kein offizielles Verkehrsschild, das Behörden aufgestellt haben, sondern es ist so eines dieser Empfehlungsschilder, die auf irgendwelche Bürgerinitiativen zurückgehen. Insofern ist es nicht verboten, hier 50 zu fahren und bei 60 passiert dann auch nichts Schlimmes.
 
Lieber Carlos,
 
auch an dich ein großes Dankeschön für deine Würdigung! :smile:
 
deine Straßenimpressionen amüsieren, bringen zum Nachdenken und helfen, die Grammatik zu verbessern.
Gleich drei Dinge auf einmal! :blume:
In erster Linie wollte ich euch unterhalten, aber wenn der Text dann noch solche Nebeneffekte hat, bin ich darum nicht böse. :smile:
 
Die Benutzung von "statt", die Frage, was verwendet man damit, welchen Fall, ist ein eine schwierige Angelegenheit.
Yoda würde sagen: "Schwierig nur in deiner Vorstellung es ist. Korrektes Deutsch du sprechen musst! Hüten dich vor der dunklen Seite der Grammatik du musst!" :wink:
 
LG
 
  • Schmuddelkind
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