Vom Wein gefärbte trockene Lippen öffnen sich. Sitzt sie an die Mauer gelehnt auf der Straße. Kalt wie der nackte Boden unter den Lumpen. Über ihr läuten schon die Opiumglocken hinter den Fenstern. Die Sonne geht auf. Auch für die Verdammten und Vergessenen. So bricht sich das Licht ein letztes Mal in ihren glasigen Augen, sie blinzelt nicht. Und mit der Nacht, die blutig stirbt am Horizont, entweicht ihr Leben als letzter warmer Seelenhauch, aus ihrem Mund. Hinfortgeweht von kühler Brise. Es wird hell. Ein neuer Tag erwacht, über den vielen rauchenden Schornsteinen der Stadt.