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Federtanz

Autorin
Mit ihren Locken und ihren Augen
aus rehbraunen Erinnerungen
stieg sie in einem 
Fleece - Nachtkleid
in eines ihrer Anzeigen
aus Gedichten bestehend
wo sie unerwartet
aufgenommen wurde
 ​
Die Worte harrten
staubfrei aneinandergereiht
wie die Perlen
einer Gebetskette
sie nahm einen Punkt
um sich darauf zu hocken
im Schatten
des Gefühls «Liebe»
flogen Singvögel
 ​
Auf dem Punkt
wartete sie auf nennenswerte
Sonnenstrahlen
als ein paar Augen
sie besuchten
in einem Wunsch
sogar bis zum Punkt
ihrer offenen Haare
 ​
 ​
 ​
 ​
 
Hallo Federtanz,
es ist nicht leicht zu lesen dein Gedicht: Du hast etwas Schönes zu sehr versteckt.
Liebe Grüße
Carlos
 
 
 
Hui Federtanz 
 
das ist wirklich geheimnisvoll. Als hätte das in der LIebe versteckte LI höchstpersönlich gedichtet!! Und dann noch die offenen, lockigen Haare jaja …
 
Du, andere Frage: kannst du mal ein Foto von dem Fleece Nachtkleid einstellen? Vielleicht würde mir Sowas ja auch stehen
 
mes compliments 
 
Dio
 
Liebe Federtanz,
 
ja, es bleibt offen! Doch rätseln darf man - vor allem, wenn es sonst sehr gut gefällt!
 
und ihren Augen


aus rehbraunen Erinnerungen
Eine sehr schöne Metapher!
 
Sie stieg in eine ihrer Anzeigen aus Gedichten bestehend - ist ein schönes Bild! Alles, was folgt, deute ich als das Warten auf eine Antwort. Interessant ist, dass sie auf einem Punkt sitzt! (Nachher kommt der Punkt in verschiedenen Bedeutungen und Andeutungen wieder vor. Was hat es mit dem Punkt auf sich? Am Ende könntest du sogar "Scheitelpunkt" verwenden.)
 
Die Worte harrten


staubfrei aneinandergereiht


wie die Perlen


einer Gebetskette
Sogar die Worte warten (harren), schön säuberlich aufgereiht. Die Perlen einer Gebetskette lassen noch ein weiteres Mal das Bild des Wartens / der Wartenden entstehen und betonen es noch.
 
 
im Schatten


des Gefühls «Liebe»


flogen Singvögel
Du sprichst von Gedichten - dem geschriebenen Wort - und dem gesungenen (Singvögel). Es hört sich an, als ginge der Autor davon aus, dass die Person, die wartet, zwar von Liebe spricht, sie aber nicht wirklich kennt.
 
Auf dem Punkt


wartete sie auf nennenswerte


Sonnenstrahlen
Bei "nennenswerte" musste ich schmunzeln, sagt es mir, dass die Reaktionen eher spärlich sind - nicht nennenswert. Ich sehe sie, wie auf einem Stein sitzend, ewig warten ... Sie wartet auf wärmende Antworten, darauf, dass sie wahrgenommen wird.
 
als ein paar Augen


sie besuchten


in einem Wunsch


sogar bis zum Punkt


ihrer offenen Haare
"in einem Wunsch ..." bleibt bei mir ganz, ganz im Dunkeln.
 
Wenn ich die einzelnen Stellen richtig verstehe, ist das Gedicht eine gute und detaillierte Beschreibung einer Person, die eine Anzeige aufgegeben hat und nun auf Antworten wartet - nicht ganz distanziert gesehen: Ich meine, die Verfasserin des Gedichtes bringt ihre Gefühle mit ein (aber, ich denke, so soll es sein, und dadurch wird es ein gutes Gedicht).
 
Unheimlich gerne gelesen!
 
Lieben Gruß
Nesselröschen
 
PS: Sorry, dass es so lang geworden ist (daran sieht man, dass ich begeistert bin)!
 
 
Vielen lieben Dank für eure Kommentare!
 
 
Ist es nicht verwunderlich, dass ich miträtsel?
Es heisst ja, dass 98% aller Vorgänge, Gefühle im Kopf für uns im Unbewussten stecken. Vieles davon wird uns erst durch Träume stückweise und somit verdaulicher in Bildern "anvertraut".
Ich habe mir einfach - aus einem Trennungsgefühl heraus - gefragt, wo ich hin soll. 
Mit allem, meinen Gefühlen, meinen Fragen. 
Natürlich geht die Feder in die Tinte, also sie besucht ihre Gedichte - Papier ist ja geduldig😉.
So verrückt, wie es nun mal scheint. 
 
 
In letzter Zeit musste ich mich von vielen geliebten Menschen verabschieden. "Ein Punkt" wurde gesetzt. Viele kannte ich als "Punkte", sie waren so klein wie welche, sie sind mit mir aufgewachsen. 
"Bis zum Punkt" lesen - bedeutet auch, dass jemand sich die Mühe macht, kurzfristig seine eigenen Intentionen zurückzustellen und ganz - mit allen Sinnen - zuzuhören. Das macht diese Poeten Seite doch aus, dass man "zuhören" muss, bis zum Punkt, um das Gedicht zu verstehen. Sehr wichtig, diese Eigenschaften.
 
Und um mich noch näher zu beleuchten, in meiner Person. Ich denke, das hat nämlich etwas ganz Entscheidendes mit diesem Gedicht zu tun. Ich bin in einer sehr alten, traditionellen Kultur aufgewachsen. Mit der Geburt hast du akzeptiert, dass du diese Kultur bist. Es wurde mir etwas vorweggenommen - meine Identität. Wenn ich also aus dem Heraus - entwachsen  bin -  Was bin ich dann? Wer bin ich dann? 
 
Versteht mich so, ich bin dennoch ein Teil dieser Kultur. So wie ein Jedermann so oder so ist. 
 
Kann es sein, dass ich deswegen Gedichte schreibe? Dass ich mich darin manifestiere?
Klingt genau so verrückt, wie ich still bin. 
 
Die, die stetig mit sich selbst im Monolog steht. 
 
Wow, es muss sehr langweilig sein, über sich selbst zu schreiben und andere müssen es lesen.
 
 
Vielen Dank 
 
Eure Feder
 
 
 
Nein, liebe Federtanz, das ist es ganz und gar nicht - langweilig! 
 
Die, die stetig mit sich selbst im Monolog steht. 
und die, die still ist! 
 
Schön, deine Darlegung der Punkte, v.a., sich bis zum Punkt gedulden und zuhören! Leider war ich nicht so erfolgreich mit meiner Deutung - aber, das ist auch nicht so wichtig, denn dein Text gefällt!
 
Lieben Gruß
N.
 
 
 
Es freut mich riesig, das du hier so viel Anklang
und Wertschätzung gefunden hast.
Ich wusste, das deine Art des Schreibens hier
auf offene Ohren und Augen stoßen würde.
 
Gerne gelesen übrigens,
mit kreativen Gesundheit-wünschenden Grüßen,
Waldeck
 
Es ist alles andere als langweilig über Gefühle zu sprechen, sie verstehen zu wollen und sich gar offenbaren zu können, welch ein Mut.. 
Und welch kostbare Dinge kommen zum Vorschein.. 
Ich glaube die Freude und den Mut zu haben, sich selbst zu reflektieren, ergründen zu wollen, führt uns zur Freiheit, doch immer spielerisch will ich behaupten 
Ich verstehe genau was du bezüglich der Kultur meinst, ich komme selbst aus ähnlichen Verhältnissen. 
Sicher formt die Kultur und unsere Umgebung unser Denken und verhalten. 
Doch beginnen wir in uns hinein zu hören, finden wir diesen Mut, gewisse Dinge in Frage zustellen, so stellen wir uns selbst in Frage, und fangen an neue Wege zu gehen, die uns zu uns selbst führen. 
Hauptsache aber wir verlieren dabei nicht zu lächeln
Tut mir leid, dass sind so meine Themen über die ich stundenlang reden könnte, wollte eigentlich nur sagen, Respekt und ein wunderschönes Gedicht 
 
 
Vielen lieben Dank für eure Kommentare!


 


 


Ist es nicht verwunderlich, dass ich miträtsel?


Es heisst ja, dass 98% aller Vorgänge, Gefühle im Kopf für uns im Unbewussten stecken. Vieles davon wird uns erst durch Träume stückweise und somit verdaulicher in Bildern "anvertraut".


Ich habe mir einfach - aus einem Trennungsgefühl heraus - gefragt, wo ich hin soll. 


Mit allem, meinen Gefühlen, meinen Fragen. 


Natürlich geht die Feder in die Tinte, also sie besucht ihre Gedichte - Papier ist ja geduldig😉.


So verrückt, wie es nun mal scheint. 


 


 


In letzter Zeit musste ich mich von vielen geliebten Menschen verabschieden. "Ein Punkt" wurde gesetzt. Viele kannte ich als "Punkte", sie waren so klein wie welche, sie sind mit mir aufgewachsen. 


"Bis zum Punkt" lesen - bedeutet auch, dass jemand sich die Mühe macht, kurzfristig seine eigenen Intentionen zurückzustellen und ganz - mit allen Sinnen - zuzuhören. Das macht diese Poeten Seite doch aus, dass man "zuhören" muss, bis zum Punkt, um das Gedicht zu verstehen. Sehr wichtig, diese Eigenschaften.


 


Und um mich noch näher zu beleuchten, in meiner Person. Ich denke, das hat nämlich etwas ganz Entscheidendes mit diesem Gedicht zu tun. Ich bin in einer sehr alten, traditionellen Kultur aufgewachsen. Mit der Geburt hast du akzeptiert, dass du diese Kultur bist. Es wurde mir etwas vorweggenommen - meine Identität. Wenn ich also aus dem Heraus - entwachsen  bin -  Was bin ich dann? Wer bin ich dann? 


 


Versteht mich so, ich bin dennoch ein Teil dieser Kultur. So wie ein Jedermann so oder so ist. 


 


Kann es sein, dass ich deswegen Gedichte schreibe? Dass ich mich darin manifestiere?


Klingt genau so verrückt, wie ich still bin. 


 


Die, die stetig mit sich selbst im Monolog steht. 


 


Wow, es muss sehr langweilig sein, über sich selbst zu schreiben und andere müssen es lesen.


 


 


Vielen Dank 


 


Eure Feder


 


 
Das hat mich gerade auf eine Idee gebracht!
 
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