Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Trophäenjagd

Trophäenjagd
 
Der alte Jäger auf der Pirsch
verfolgt den kapitalen Hirsch.
Ein Hirsch! Ein Blitz! Ein Knall: Pängbumm!
Der Jäger fällt, getroffen, um.
 
Der Hirsch betrachtet aus der Nähe,
ob denn sein Fang ihm zur Trophäe
taugt: Glatze, Runzeln, Nasenhaar.
„Oje! Ein Mangel-Exemplar.“
 
Hallo Berthold sehr schön, herrlich zu lesen und wirklich lustig
biggrin.png.88941320b1e828a0e0dc32bfc22f758d.png

 
So schnell wird dir Jäger zum gejagten
 
Hallo Berthold,
ja es macht Spaß die Tatsachen mal umzudrehen.
Trotz des im Vordergrund stehenden Humors, solltest Du aber auch auf eine gewisse nachvollziehbare Handlung nicht verzichten, denn sonst gerät auch eine Humoreske schnell ins Abseits der Beliebigkeit.
Mein Vorschlag wäre z.B. , den Schuss querschlagen oder einen Ast brechen zu lassen, was dann zum Tod des Jägers führt.
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
Kurzer Entwurf dazu:
 
Der alte Jäger auf der Pirsch
verfolgt den kapitalen Hirsch.
Ein Blitz! Ein Knall: Querschlagbumm!
Der Jäger fällt, getroffen, um.
 
LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
danke für deine konstruktiven Gedanken zu meinem kleinen Gedicht, ich weiß das zu schätzen. Gedacht war die Geschichte so:
Der Jäger befindet sich (bekanntermaßen) auf Hirschjagd, der Hirsch jedoch gleichzeitig (und damit verlasse ich das Land des Faktischen) auf Menschen- bzw. Trophäenjagd. Im Grunde genommen ein kleines Planspiel: Was wäre wenn …
Aber nachvollziehbar sollte es natürlich schon sein. Ich könnte eine Strophe voranstellen, in der der Hirsch mit der Flinte über der muskulösen Schulter durchs Gebüsch schleicht und mit scharfem Blick die Umgebung absucht.
Der stolze Hirsch schleicht durch den Tann
und äugt nach einem Jägersmann, …
Aber dann ist die Pointe futsch? Hm.
 
Perry, ich weiß noch nicht, ob und wie ich den Aspekt der Nachvollziehbarkeit hier angehe, bin aber sehr froh, dass du mich darauf gestoßen hast. So kann ich Fehler ausmerzen und meine Gedichte verbessern. Danke dir.
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
ich habe auch ein wenig gestutz (? Sagt man das so?) über den Tod des Jägers, dachte aber gleich, der Schuss sei nach hinten gegangen, quasi ein Unfall also. Der Schluss aber finde ich so originell und amüsant, dass die Logik mich nicht weiter stört.
Liebe Grüße
Carlos
 
Hallo Carlos,
schön, dass du vorbeigeschaut hast.
 
ich habe auch ein wenig gestutz (? Sagt man das so?)
:thumbup:
So manch menschliche Verhaltensweise ist für mich nur schwer nachvollziehbar: Zum Beispiel das Töten eines Tieres, nur um dessen Schädelplatte nebst Geweih an die Wand zu nageln ... Um dieses mE absurde Verhalten augenfälliger aufzuzeigen, habe ich die Rollen von Jäger und Gejagtem ein Stück weit verändert.
Gleichwohl hat das Gedicht natürlich auch eine heitere Note.  :wink:
Danke für deinen Kommentar und
LG, Berthold 

**********************************************************
:attention:
@Carlos, @Freiform und @Joshua Coan: Danke fürs Mögen.
@anais: Danke fürs Empfehlen.
 
 
Faszinierend lieber @Berthold, was du in so wenige Zeilen so treffend zu verpacken verstehst. Es ist die Wortwahl, welche mich in den Bann zieht. So exakt den Takt treffend, während jede Zeile einer Geschichte ihr Ganzes verleiht - mit einer Perfektion, die du auf jeden Fall getroffen hast. Und wie der Hirsch zur Ehre kommt, ein Mangelexemplar (tolle Wortwahl) in seine nähere Trophäenwahl zu ziehen, leitet sich in gedanklicher Hinsicht, das dem Tierwohl gespendet ist, vom Umstand ab, einfach mal die Seiten zu wechseln. Dieses dichterische Privileg ist der wahre Genuss der absoluten Freiheit des Denkens. Einfach schön.
Mit liebem Gruß
Sonja
 
Hallo Sonja, hallo Melda-Sabine,
freut mich, dass euch mein Gedicht gefällt.
Herzlichen Dank für die heiter-besinnlichen Kommentare. ☺️
Bleibt gesund und
LG, Berthold 
 
 
Sehr schöne Umkehrung von Aktion und Bewertung, lieber Berthold.
 
Mit Freude gelesen.
Grüße von gummibaum
 
 
Jägerlatein
 
Ein Rehbock ging im Jägerhaus
bei Jägers Gattin ein und aus.
Gehörnt gefiel der Frau ihr Gatte,
weil er nun tollen Kopfschmuck hatte,    
und überm Bett als Jagdtrophäe
bewahrt sie ihn in ihrer Nähe…
 
 
 
Zurück
Oben