Cheti
Autor
Undine – A Somber Ballad
Can you see the silver water,
where the toads are still awake?
Can you hear the singing daughter
trough the meadows near the lake?
Listen to her lovely carol –
widely flown with breeze and gale,
soft in sound but also feral
like an echo in the vale!
Who could be that silent beauty,
worshiped by the dainty frogs,
with her laughing (calm and fluty) –
just a shadow in the fogs?
No! Her true and tempting promise
‘s luring me down to the shore
and the billows – they’re so honest –
washing love into my core.
O the kiss of silver gushes:
it will take away my breath –
caught between the reeds and rushes –
and reveal the lonely death.
Can’t you see the sad reflections?
Can’t you hear the muted scream?
Tears are showing my affections –
soon a chilly veil of steam!
And the steam will lure another,
just another hopeful heart –
slightly yelling for his brother.
Chants will tear their beat apart.
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Wörtliche Übersetzung:
Kannst du das silberne Wasser sehen,
wo die Unken noch immer wachen?
Kannst du die singende Tochter hören
durch die Fluren nahe dem See.
Lausche ihrem lieblichen Lied –
weit geflogen mit Brise und Sturm –
weich im Klang, aber dennoch animalisch
wie ein Echo im Tal!
Wer nur kann die stille Schönheit sein,
verehrt von den zierlichen Fröschen,
mit ihrem Lachen (ruhig und weich) –
nur ein Schatten in den Nebeln?
Nein! Ihr wahres und verführendes Versprechen
lockt mich hinunter zum Ufer
und die Wogen – sie sind so ehrlich –
spülen Liebe in mein Innerstes.
O der Kuss der silbernen Güsse:
er wird mir den Atem nehmen –
gefangen zwischen Schilf und Binsen –
und mir den einsamen Tod offenbaren.
Kannst du die traurigen Spiegelungen nicht sehen?
Kannst du den gedämpften Schrei nicht hören?
Tränen zeigen meine Rührungen –
bald ein kühler Schleier von Dunst.
Und der Dunst wird einen anderen verlocken,
bloß ein anderes hoffnungsvolles Herz –
schwach rufend nach seinem Bruder.
Gesänge werden ihren Schlag entzweien.
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Lyrische Übertragung:
Siehst du dort des Weihers Schwingen,
wo die Schar der Unken lebt?
Hörst du fern dies sanfte Singen,
das durch Uferfluren schwebt?
O die Tochter haucht Balladen,
die von Winden weit entsandt –
friedlich still, doch wild geladen:
wie ein Echo hell entbrannt.
Wer nur ist die süße Nymphe,
die verehrt vom Froscheschor –
nur ein Schatten dunkler Sümpfe,
der im Mondlicht steigt empor?
Nein! So echt ist ihr Versprechen,
mein zu sein für alle Zeit.
Und wenn ihre Wellen brechen,
waschen sie mich rein von Leid.
O der Kuss der Silberwogen
raubt mir bald das letzte Od,
das ins Riedesgrab gezogen,
offenbarend mir den Tod.
Siehst du nicht die Spiegelungen,
hörst du nicht den stummen Kampf,
dort wo Tränen aufgesprungen? –
Bald ein Band von kühlem Dampf!
Und durch diesen wird sie jagen,
meine Liebste, neu ein Herz,
das vergeblich wird beklagen
allen Kummer, allen Schmerz.