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UnRuhestand

  • Nesselröschen
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Hallo Nesselröschen, 
 
Die oberen drei Zeilen als Haiku gelesen sind sehr schön, weil der Text sein Geheimnis diskret für sich behält. 
Die beiden Unterzeilen empfinde ich dagegen vielleicht als etwas blasser  
 
@Létranger, @Onegin, danke, schön, dass ihr es euch angeschaut habt!
 
Onegin, ich beschäftigte mich gerade wieder mit dem Tanka, und die beiden letzten Zeilen sind meine Hauptaussage. Weiß nicht, ob lediglich die ersten drei diese transportieren. Sie vermitteln aber gut eine Stimmung, ich verstehe, was du meinst - auch für mich wären sie ein Kurzgedicht, so wie ich es mag: etwas rätselhaft.
 
MMn fehlt in diesem "Haiku" der Bezug zur Natur; das Tanka mag ich mehr, weil es Ich-bezogen sein darf. Ich schreibe gerne über Menschen und Zwischenmenschliches (wobei auch meine drei Zeilen allein Unruhe und Verlorenheit ausdrücken, denke ich). Ich frage mich nun, ob im Tanka die momentan empfundene innere "Leere" evtl. nicht direkt genannt werden darf, und ob es überhaupt in irgendeiner Gedichtform von Vorteil ist, sie zu benennen. Du hast mich zum Grübeln gebracht!
 
Danke nochmal allen herzlich für die Likes!
 
Liebe Grüße
Nesselröschen
 
Hallo Nesselröschen,
 
mir gefallen ja besonders die beiden Unterzeilen.
 
 
Hinausrennen. Die Leere
mit der kalten Luft füllen.
 
 
 
Aber auch der obere Teil hat, wie onegin schrieb, seine eigene Qualität und kann ebenso für sich stehen 
 
Das Haiku ist aus dem Gewand der reinen Naturbetrachtung schon längst herausgewachsen, von daher würde ich mir deshalb keine Gedanken machen.
 
Mit der Kombination beider hadere ich etwas.  Möglicherweise ist  mir der Stenostil  "Früh, wach, untätig, hinausrennen"  zu hektisch und ich weiß nicht so richtig, wie ich dann die Faszination für die Lichter un unterbringen soll. 
 
"Die Lichter in den Wohnungen" greifen sehr schön die frühe Urzeit auf, das ist es also nicht. Vielleicht passt Leere und Faszination nicht in mein Verständnis dessen, was in einem kurzen Text untergebracht werden kann.
 
Andererseits fasziniert mich aber auch dein Tanka in seiner Eigenart.
 
LG,
Mi
 
 
 
 
 
Liebe @Miserabelle,
 
es freut mich, dass dir die beiden Teile auch separat gefallen und dich auch im Ganzen "faszinieren". Es ist für mich schön zu wissen, dass ich in ein Haiku auch Gefühle hineinpacken darf.
 
Du hast wahrscheinlich recht: Faszination (im üblichen Sinn) und Leere passen nicht zusammen. Ich meinte hier die Faszination aus dem Wissen heraus, dass hinter den hell erleuchteten Fenstern Menschen tätig sind - die meisten sich im Gegensatz zum LI auf ihren Arbeitstag vorbereiten, geschäftig, freudig oder auch hektisch, sorgenvoll (jedenfalls voller Leben) sind; es ist ein Sehnen, es ihnen gleich tun zu können und auch eine Neugier (eine Gier), was in jenem Licht gegenüber geschieht. So gesehen, denke ich, passen sie evtl. doch zusammen. Ein Sich-Aufrichten-Wollen an den anderen ...
 
Du meintest wohl mit dem "Stenostil" den Telegrammstil; ich muss schmunzeln, denn ich habe diese knappe Form nur gewählt, damit die Silbenzahl passt. Hört es sich schlecht an?
 
"Früh wach, untätig" sollte es (mit Komma) heißen, aber ich wollte nur den Punkt am Ende. Das unpersönliche "Hinausrennen" drückt mMn eine Schroffheit aus, die ich dort gerne habe.
 
Liebe Miserabelle, ich bin sehr froh über deinen netten Kommentar und, dass du dem Tanka etwas abgewinnen konntest!
 
Einen schönen Abend wünscht dir
Nesselröschen
 
 
  • Nesselröschen
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