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Feedback jeder Art Unser täglich Brot

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  • Elmar
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Elmar

Autor
Die Bettler gehen unerkannt,
da keiner ihren Schritten folgen will.
Gemächlich gehen sie dahin und still,
wie in ein fernes, fremdes Land.
 
Ihr Hunger hat sie arm gemacht
und finden sie auch keinen Wohlstand je,
beharrlich folgen sie dem innren Weh,
das an die Seele rühret sacht. 
 
Sie betteln um ein täglich Brot,
das frei von Gärung, unverfälscht und leicht,
ein Brot das ganz dem edlen Geber gleicht,
der selbst es buk in höchster Not.
Tief im Verborgnen essen sie's;
geblendet wäre jedes Auge dort.
Hier ist des Geistes Stärke und sein Hort,
und wer dort isst, den hungert nie.
 
Wenn uns die Armut so befällt
und uns zu Bettlern macht und Kranken,
würden wir solchem Schicksal danken,
wenn es uns dazu auserwählt?
 
Hallo Elmar,
über den Titel würde ich vielleicht noch einmal nachdenken wollen.
Ansonsten wieder vom feinsten! Sehr gerne gelesen!
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
vielen Dank! Was wäre dein Vorschlag? Ich hatte anfangs: Die Bettler
LG Elmar
 
Hallo Elmar,
dieses Werk braucht auf jeden Fall etwas, das den Text angemessen stützt
Spontan würde mir "In stiller Armut" oder "Wenn Armut nur den Geist nährt" einfallen. Das wird nicht einfach!
"Der Mangel", ist auf jeden Fall schon einmal  besser, aber ich tendiere vom Gefühl her zu einem längeren Titel.
Ich hoffe ich konnte mich verständlich machen!
 
grüßend Freiform
 
 
Hallo Freiform, vielen Dank fürs  Mitdenken! Ich lasse es jetzt erst mal so. Vielleicht kommt mir oder jemandem hier noch ein griffigerer Titel. LG Elmar
 
Mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut,
 
nu,r muss das im 1. Vers nicht heißen:
gemächlich gehen sie dahin und still?
 
Liebe Grüße
Lotte
 
Hallo Elmar,
geschickt fände ich vielleicht "Unser täglich Brot" oder "Um ein täglich Brot"
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform, ja das fände ich durchaus passend. Ich bastle aktuell noch an einem 5. Vers. Werde dann noch einmal überlegen. Vielen Dank fürs Mitdenken. Herzlichst Elmar
 
Hallo Lotte, vielen Dank! Und ja, da fehlte tatsächlich noch ein Buchstabe. Herzlichst Elmar
 
Hallo Elmar,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut. 
Vom wahren Brot, so wie ich es verstehe ...
Auch im Sinne einer gesunden und ausgewogenen Ernährung - sehr empfehlenswert.

Kleinigkeiten, die mir  aufgefallen sind:
#Gemächlich gehen
#... frei von Gärung (ohne H)

#"Sie kennen es, da es dem Geber gleicht,
der es selbst buk in höchster Not."
Nach meinem Empfinden, ein wenig 'es'-lastig. 

#In Strophe vier tanzen Vers zwei und drei aus dem (ansonsten sehr schönen) Rhythmus.

Ich habe dein Gedicht gern gelesen und darüber nachgedacht.

LG, Berthold 
 
 
Hallo Elmar,
 
ich lese einen Text über Bettler, die in Wahrheit reich sind - und kein Außenstehender bemerkt es und kann ihnen den Reichtum neiden.
 
Sehr schön!
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
 
 
Hallo Elmar,



dein Gedicht gefällt mir sehr gut. 
Vom wahren Brot, so wie ich es verstehe ...
Auch im Sinne einer gesunden und ausgewogenen Ernährung - sehr empfehlenswert.



Kleinigkeiten, die mir  aufgefallen sind:
#Gemächlich gehen
#... frei von Gärung (ohne H)



#"Sie kennen es, da es dem Geber gleicht,
der es selbst buk in höchster Not."
Nach meinem Empfinden, ein wenig 'es'-lastig. 



#In Strophe vier tanzen Vers zwei und drei aus dem (ansonsten sehr schönen) Rhythmus.
 
Lieber Berthold,
hab ganz herzlichen Dank, für deine kritische Durchsicht und deine hilfreichen Hinweise. Ich habe den Text dahingehend korrigiert. Was meinst du dazu?
Herzlichst Elmar
 
Hallo Elmar,
 
Was meinst du dazu?
Du bist schnell - und erfolgreich.  Daumen hoch.

Ich hoffe, ich wirke nicht verbissen, aber eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen, und weil mir dein Gedicht so gut gefällt, erlaube ich mir, dich darauf hinzuweisen. 
geblendet wäre jedes Auge dort
da hier des Geistes Stärke und sein Hort,
Natürlich kannst du in einem Vers auch mal das Verb weglassen, das ist völlig okay. Aber. Sehr viel schöner fände ich es, auch hier einen kompletten Satz zu schreiben. Im Sinne von:
'Hier wohnt/ruht des Geistes Stärke, ist sein Hort" ... oder sonst etwas.
Aber ich operiere hier bereits in einem Bereich, in dem vor allem der persönliche Geschmack entscheidet.
Mein Veränderungsvorschlag ist also höchst subjektiv und darf natürlich auch in die bekannte Tonne wandern ...  :attention:
LG, Berthold 
 
ich lese einen Text über Bettler, die in Wahrheit reich sind - und kein Außenstehender bemerkt es und kann ihnen den Reichtum neiden.


 
Lieber Sternwanderer, freut mich, dass es dich anspricht. Ja, so ist die  Aussage, ganz allgemein. Das  Gedicht enthält darüber hinaus auch einen Hinweis auf die Bergpredigt und das Jesuswort: "Selig sind die arm sind im Geist, denn Ihrer ist das Himmelreich" sowie auf die vielen Metaphern über Reichtum, Armut, Bettler und Brot im Neuen Testament. Herzlichst Elmar
Aber. Sehr viel schöner fände ich es, auch hier einen kompletten Satz zu schreiben. Im Sinne von: 'Hier wohnt/ruht des Geistes Stärke, ist sein Hort" ...
Lieber Berthold, hab ganz herzlichen Dank auch für diesen wertvollen Hinweis, den ich gerne angenommen und umgesetzt habe. Könntest du dir den letzten Vers, den ich gerade noch hinzugefügt habe, ansehen? Die vorletzte Zeile ist dort nicht ganz sauber im Silbenmaß aber intuitiv liest sie sich gut. Wie siehst du das?
Herzlichst Elmar
 
 
Wenn Armut, die mich so befällt,
die mich zum Bettler macht und Kranken,
will ich dem Schicksal dennoch danken,
wenn es mich dazu auserwählt.
Hallo Elmar,

ich meine, alle vier Verse der letzten Strophe haben einen sauberen Rhythmus, also auch der vorletzte. Was dir vielleicht aufgefallen ist, ist das Aufeinandertreffen zweier unbetonter Silben (letzte Silbe Vers zwei und erste Silbe Vers drei). Das liegt einfach daran, dass du die 'umklammerten Verse' (Vers zwei und drei) in dieser Strophe unbetont hast enden lassen. Dann klingt das so ...
Falls du, wie in den Strophe eins bis vier, einen sehr regelmäßigen Wechsel zwischen betont und unbetont erreichen willst, müsstest du auch in der fünften Strophe die Verse zwei und drei betont enden lassen.

Ich selbst bin da nicht so streng und betrachte deine neue fünfte Strophe als rund und gelungen.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Überlegungen etwas anfangen.
LG, Berthold 


 
 
Hallo Elmar,
wie alles, was ich als Neuling hier von Dir gelesen habe, ist auch dieses Gedicht wahrhaftig und von großer Tiefe, die alles durchdringen will. Alles, was Du schreibst, muß mit Bedacht gelesen werden. 
Bei diesem Gedicht fiel mir die "Speisung der Fünftausend ein" und der Satz Jesu: "Ich bin das Brot des Lebens".
Aber ob im Glauben reich oder reich sein durch die Freiheit des Geistes oder der Gedanken...
Das ist wahrer Reichtum.
 
HG Rhoberta
 
Hallo Rhoberta,
vielen Dank für deine Nachricht und deine Gedanken dazu. Ja, die Speisung der Fünftausend und der Satz Jesu "ich bin das Brot des Lebens" haben hier auch Pate gestanden. Im Grunde genommen jedes Gleichnis und jede gleichnishafte Handlung Jesu in diesem Zusammenhang. Ob Aussagen wie:
Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit - Schafft euch Speise die unvergänglich ist - Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer - Mein Vater gibt euch das rechte Brot vom Himmel - Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus dem Munde Gottes - Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist - Nehmt hin und esst, das ist mein Leib.  Aber eben auch: Werdet nicht müde zu bitten - Bittet so wird euch gegeben -  Wer von euch würde seinem Kind einen Stein anbieten, wenn es um Brot bittet? - und wenn Euer Nachbar, euch kein Brot geben will, weil es schon spät ist, so wird er es euch am Ende doch geben, weil ihr im Unruhe schafft und wegen eures unverschämten Bettelns - und wenn ihr betet, so sollt ihr es nicht öffentlich, sondern im Verborgenen tun - er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf - und sie erkannten ihn nicht - die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

Diese Aufzählung nur um einige, wesentliche Leitgedanken für diesen Text zu nennen.
Herzlichst
Elmar
 
 
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