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Feedback jeder Art vom wind verweht

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  • Rudolf Junginger
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vom wind verweht

gestern ging ich angezogen ins wasser es heißt wer so was
tut kommt nicht mehr zurück doch ich stieg barfuss wieder
an land nur meine schuhe schwammen fisch geworden davon

du sagst ich war viel zu oft und lang auf dem meer unterwegs
aber vielleicht kannst du mir vergeben wenn ich mir als letztes
eine ruhestätte an land am liebsten mit seeblick wünsche

heute sammle ich kein holz oder seile mehr denn die halten
nicht ewig stattdessen suche ich nach seltenen steinen wenn
du willst kannst du sie als beschwerung auf mein grab legen
 
 

Anhang anzeigen vom wind verweht (Music_Lorenzobuczek - Swan Lake from Pixabay 3.mp4

 
Hallo @Perry
 
Das LI scheint lebensüberdrüssig. Was das Meer nicht verschlingt, wird in einem Grab mit Seeblick die Ruhe finden.
Abschiedsgedanken fein gesponnen und in poetische Zeilen verpackt. 
 
LG Teddybär 
 
Lieber Perry,
 
dein Text zeugt von einem LI, das mit sich im Reinen ist. Eine Brise Tristesse berührt den Leser und lässt ihn das Meer mit seiner Schönheit und seinen Gefahren ahnen.
 
Gerne gelesen
Sid
 
Hallo Herbert,
"lebensmüde" wäre etwas übertrieben, aber das LI scheut sich nicht dem Tod ins Auge zu blicken.
Danke für "feingesponnen" und LG
Perry

Hallo Sid,
sich mit dem abzufinden, was war und dem was kommt ins Auge zu sehen, kann helfen verbleibende Tage so gut es geht zu genießen. Das Rauschen der Wellen zu hören und die Seebrise zu spüren ist jedenfalls ein guter Seelentrost.
Danke fürs Berühren lassen und LG
Perry
 
 
Hallo Perry,
ich mag deine Metaphern. Da ist wieder so eine originelle...
doch ich stieg barfuss wieder
an land nur meine schuhe schwammen fisch geworden davon
 
und 
heute sammle ich kein holz oder seile mehr denn die halten
nicht ewig
 
Dem LI ist die Endlichkeit allen Seins mehr als bewusst und doch hat es das Sammeln nicht ganz aufgegeben und sammelt nun Steine. Sie sind wohl beständiger als Seile, aber auch nicht ewig...
Schöne Bilder!
LG Lydia
 
 
Hallo Perry,
 
Ein traumhaftes Gedicht, in dem das LI vom Diesseits ins Jenseits wandelt, um wieder zurückzukehren, nicht aber ohne schon ein Stück weit etwas von seiner materiellen Welt in diesem spirituellen Raum zurückzulassen, der von der unendlichen anmutenden Weite des Meeres symbolisiert wird. 
Hier spricht ein Poet, der sich für seine transzendierenden Reisen auf den virtuellen Ozeanen der Zeit und der damit einhergehenden Abwesenheit zu entschuldigen sucht, indem er sich zuletzt eine Ruhestätte in der realen Welt wünscht, gleichzeitig aber geschickt eine Haftungsklausel einbringen will, die seiner lyrischen Seele auch über die Grenzen des Lebens hinaus, einen freien Küstenzugang gewähren soll.
Hier schreibt ein Dichter, der die Schmucksteine für ein zukünftiges Grab genauso sorgsam sucht und wählt, wie die Worte aus welchen er die Schlösser baut, in denen seine Musen zu Lebzeiten residieren.
Besonders gefällt mir die unvergängliche Mineral-Metapher am Ende deines Gedichtes. In ihren Kristallen spiegelt sich ein wenig der schöne jüdische Brauch, bei jedem Friedhofsbesuch einen Stein auf das Grab zu legen, wider.
 
LG Rudolf 
 
Hallo Lydia,
ja auch Steine sind vergänglich und werden irgendwann zu Sand und Staub wie das LI.
Freut mich, dass Dir die Wortbilder gefallen haben.
LG
Perry

Hallo Rudolf,
deine Interpretation sagt mehr als ich es selbst beschreibend ausdrücken könnte.
Danke fürs intensive Hineindenken und das wertschätzende Feedback.
LG
Perry
PS: Ich hoffe, Ich darf deine Rezension auf meiner Homepage etc. zitieren.
 
 
  • Rudolf Junginger
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