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Feedback jeder Art Von den Blättern des letzten Sommers

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  • Nesselröschen
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Wie Heimat dringt das Rauschen
der Straße in den Raum
in ihren Rinnen harrt der Herbst
ein Blätterschauer winkt von einem Ast
gilbende Blätter fallen übereinander
 
Ein Schmerz zieht sie tief in die Brust
und bedeckt den heißen Sommer
ich stehe kahl am Fenster
lese von den Blättern das Wispern
und vom Baum hör ich die Antwort
Wort für Wort 
 
Haufenweise scharen sie sich zusammen
halten still und lassen sich
in den Schlaf wiegen
ich stehe stumm am Fenster
und lausche dem Nachhall der Worte
dem Wispern im Schlepptau des Sommers
 
 
 
Ein wunderbares Gedicht, liebe Nessi.
"Wie Heimat dringt das Rauschen
der Straße in den Raum..."
 
Eines der besten Herbstgedichte, das ich gelesen habe.
Liebe Grüße
Carlos 
 
Lieber Carlos,
 
ich danke dir herzlich für deine Worte! Der Todes- und traditionell Trauermonat November verleitet mich - auch wegen dem tristen Wetter - an meine Verstorbenen zu denken und an meine / unsere Endlichkeit. 
 
Mein Vater verstarb vor Jahren an einem Novembertag und wollte am Ende immer "heim" - nannte auch die alte Adresse. Ich bin immer wieder gerührt, wenn ich, je mehr sich der Todestag nähert, daran denke.
 
Gleichzeitig muss ich an den letzten Sommer denken, an Menschen, Worte und schöne Erlebnisse: Manche kommen nicht wieder - wie die Blätter dieses Herbstes.
 
Danke für die Smileys, @Herbert Kaiser, @Rudolf Junginger, @Tobuma!
 
LG Nesselröschen 👻
 
Hallo Nesselröschen,
 
ein schönes Herbstgedicht, wie auch schon Carlos schrieb, in dem du dich der Methapher des Blätter-Laub Kreislauf bedienst, um auf unsere eigene Endlichkeit zurückzukommen. 
In der Tat verleitet der Trauermonat November unsere Gedanken dazu, mit den unwiederbringlich verlorenen Blättern in die naßkalten Tiefen der dunklen Jahreszeit zu fallen. In der Höhe, wo sie einst noch im hoffnungsvollem Grün ihrer stolzen Sommertage trohnten, hinterlassen sie nur kahle Zweige, die den Blick auf ihre schmerzhaften Verletzungen freigeben. 
Wer den Kopf dennoch hebt und diese Zweige genauer betrachtet, wird aber feststellen, dass über jeder Blattnarbe eine kaum sichtbare Knospe steht, aus der im Frühling ein frischer Trieb sprießt der eine Vielzahl neuer Blätter tragen wird. So scheint es irgendwie bestellt zu sein, um die Fatalität unserer biologischen Existenz, mit der wir letzen Endes sterben und ersteren Anfangs leben müssen. dieser Kreislauf scheint dem Sein irgendwie auferlegt, wie ein edler Ring, den uns die Natur zum Geburtstag geschenkt hat. Er trägt die schönen  Schmucksteine der Jahreszeiten, in denen sich das kontrastreiche Licht des Lebens immer wieder neu spiegelt. Wer die Muse dazu findet, sollte sich dieses faszinierende Spektakel nicht entgehen lassen. Gern und inspiriert gelesen.
 
Liebe Grüße
Rudolf
 
Hallo Nesselröschen,
Heimat im Herbst (des Lebens) zu finden ist ein großes Geschenk, denn es hilft den Schmerz des Vergänglichen zu ertragen.
Gern Hineingespürt und LG
Perry
 
 
Hallo, Rudolf, hallo, Perry,
 
danke für die einfühlsamen Kommentare!
 
... hinterlassen sie nur kahle Zweige, die den Blick auf ihre schmerzhaften Verletzungen freigeben. 
 
Das gilt für beide: den Baum und das LI bzw. uns. Im Herbst stehn wir auch 'kahl' da und pflegen unsere Wunden; gut, wenn man dann schon von den Knospen weiß!
 
Er trägt die schönen  Schmucksteine der Jahreszeiten, in denen sich das kontrastreiche Licht des Lebens immer wieder neu spiegelt.
 
Das hast du schön zuversichtlich und optimistisch ausgedrückt! Aus diesem Kreislauf schöpfen wir Kraft.
 
***
Perry, du wirfst nochmal einen anderen schönen Blick auf den Herbst als Herbst des Lebens - als letzten Lebensabschnitt. Wir werden es noch erleben, ob wir ganz am Ende auch von Heimat sprechen (auch diejenigen, die nicht religiös erzogen wurden). Ich würde das Geheimnis gerne schon vorher lüften ...!
 
Danke, @Vogelflug und @Carolus für die Reaktionen!
 
Gruß 
Nesselröschen
 
Nun liebes Nesselröschen,

so wie von dir in traurig schöne Worte gekleidet - es stimmt schon, gerade dieser Monat lädt uns zum Reflektieren zum Nachdenken und Innehalten ein. Manchmal frägt man sich, wo denn dieses Jahr eigentlich so hingekommen ist - es ging alles irgendwie rasant kommt mir vor.

Habe gerne hineingespürt in deinen Text!
LG Uschi
 
Liebe Uschi,
 
ich danke dir für deine Worte!
 
Manchmal frägt man sich, wo denn dieses Jahr eigentlich so hingekommen ist ...
 
Genau so kommt es mir auch vor! Ich denke es liegt daran, dass in diesem Jahr so viel passiert ist, das einen tief berührt und erschreckt, Angst macht: Man hält den Atem an und wird mitgerissen! Auch habe ich den Eindruck, dass es irgendwie gleichermaßen mit den eigenen Jahren zusammen hängt. In ganz jungen Jahren schienen die Jahre - die guten wie die schlechten - ewig lang zu dauern ...
 
Wünsche dir und deinen Lieben eine schöne Adventzeit! 🙂
 
@Donna, @herr-kules,  danke für die Smileys!
 
LG N.
 
  • Nesselröschen
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