Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Was bleibt

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Perry
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 251
    Aufrufe
  • Teilnehmer

Missgunbar

Autorin
Deine Jacke
hängt an deinem Haken
in der Garderobe.
 
Deine Kaffeetasse,
mit einem letzten Schluck darin, 
steht verlassen auf dem
Küchentisch.
 
Daneben 
dein aufgeschlagenes Buch.
Du hast es dort liegen lassen,
für später. 
 
Es wird kein später geben.
Du kommst nicht zurück.
 
Ich lasse deine Tasse stehen,
bis sich auf der Oberfläche des Kaffees 
eine schlierige Schicht bildet
dann räume ich sie doch weg.
 
Die letzten Zeilen, 
die du gelesen hast,
an dem Tag,
kann ich nun auswendig.
Ich blättere nicht weiter,
wische um das Buch herum
die Krümel vom Tisch.
 
An meinen stärkeren Tagen
krieche ich in die Ärmel
deiner Jacke,
vergrabe mein Gesicht
in ihrem Kragen.
Zähle deine Haare dort,
nehme sie nicht weg.
Atme deinen Geruch,
der schwächer wird,
mit der Zeit.
 
Was bleibt,
verblasst.
Aber vermissen
tu ich dich
auf ewig.
 
Hallo @Missgunbar
 
Loslassen ist nicht leicht, da hängen noch zu viele Erinnerungen in der Luft. Das braucht seine Zeit, bis die Spuren verblassen.
 
Super geschrieben , sehr lebensnah. 
 
LG Teddybär 
 
Hei Missgunbar,
 
sehr anschaulich hast du Gefühle und Gedanken der verlassenen Person beschrieben. Manche Handlungen scheinen sinnlos und rein mechanisch zu sein, aber sie helfen dem Lyrischen Ich, in dieser schweren Zeit klar zu kommen und den Verlust zu verarbeiten.
 
LG Sid
 
Guten Morgen @Sidgrani, an den letzten Dingen des Anderen festhalten, ganz und gar nicht wahrhaben wollen, was einem widerfahren ist, unendliches Vermissen, letztlich anerkennen, dass ein Ende ein Ende ist - alles keine einfachen Dinge, die uns bewegen. Ich danke dir für deine Rückmeldung!
LG Missgunbar
 
Hallo Missgunbar,
am Anfang ist es sicher schwer im unmittelbaren Umfeld ständig an den Verlust eines geliebten Menschen erinnert zu werden. Aber mit der Zeit ändert sich der Schmerz in ein wärmendes Erinnern, in dem die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits keimt.
Gern in die Erinnerungen des LI eingetaucht und mitgefühlt!
LG
Perry
 
  • Perry
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 251
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben