J.W.Waldeck
Autor
Winterinsel
streife, wo große Bärentatzen Schnee sabbern
manch Fuchs und Katzenspur
behüpft ein Maulwurfshügel
meine Augen spiegeln keine Menschen
klare Luft schneidet wo lautlos träger Atem spuckt
Möwenaugen und Schneegefieder
auf gezuckerten Gipfeln
Nester von Tatarenhäuptern
brütende Räuber die Fische schlingen
doch niemals anbeten
gewahre ihr wildes Würgen
die gequollenen Kullertrauben
den Vogel mit dem blendenden Gefieder
mordend mit Unschuld
Gott näher als vergebliche Gebete
Bote schaukeln, geschart um Totenstille
der Fluss als Bote herrenloser Winde
klatschen höhnische Segler über alte Gräber
ein Strom schießt hoch als Reißverschluss
und setzt sich auf des Himmels
nackte Brust
© j.w.waldeck 27.01.2006