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"wir schaffen das"

  • michael
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pushback 
heißt das spiel
der frontex-leute
game over 
für die andere seite
 
waterboarding
hierzulande verboten
im mittelmeer
zählen wir 
achtlos die toten
 
massentierhaltung
immer mehr
verpönt
doch an moria
haben wir uns gewöhnt
 
„wir schaffen das“
 
auffanglager
kommt ganz klar
von fangen
kriminell stigmatisiert
wer da mitgehangen
 
misshandlungen 
folter und mehr
grassieren
weil wir die schächer
finanzieren
 
„wir schaffen das“
 
ortshelfer evakuierung
verpätet beginnt
pech 
dass sie dort
geboren sind
 
zynischer geht's
kaum
nach dem scheitern
den kreis der betroffenen
zu erweitern
 
„wir schaffen das“
 
unverhohlen klingen
parolen
2015
darf sich nicht
wiederholen
 
wir haben so
mit aller kraft
kants imperativ
 
kategorisch
 
abgeschafft
 
„wir schaffen das“
 
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„Wir schaffen das!“
„Und ich muss ganz ehrlich sagen, wenn wir jetzt anfangen uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.” 
(Angela Merkel 2015)
 
Von diesen hoffnungsvollen Sätzen ist 2021 auch angesichts der Afghanistan-Situation wohl nichts mehr geblieben ...
vgl.  https://de.wikipedia.org/wiki/Wir_schaffen_das
 
Hallo Michael,
 
ja, das musste wohl mal gesagt und geschrieben werden!
 
Die Form, Anordnung und Wortwahl finde ich sehr gelungen und gut gemacht.
 
Ich bin froh dass dein Gedicht nicht die einzige Stimme ist.
 
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hallo Sali,
vielen Dank für Dein Feedback.
 Und was die Stimmen anbelangt, können es in der Tat nicht genug sein ... 
 
Danke und einen lieben Gruß,
Michael
 
Hallo Fan,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Deinen Kommentar, für den ich mich bedanke, ganz verstehe.
Meine Intention jedenfalls war es, keine Perspektiven aufzuzeigen, sondern den Wandel des Satzes ‚Wir schaffen das‘ angesichts der heutigen Gegebenheiten (Abschottung, Abschiebepraxis, faktische Aushöhlung des Asylrechts …) aufzuzeigen. Selbst Europa, das sich die Beachtung der Menschenrechte - häufig aber eben nicht immer zu Recht - auf die Fahnen schreibt, ist sich ja uneins und zu keiner gemeinsamen positiven Perspektive in der Lage … (Stichwort: Kontingente)
So klingt für mich das ‚Wir schaffen das‘ heutzutage eher wie ein ‚Wir wollen das gar nicht schaffen‘, ohne dass dies offen eingestanden würde ….
Ich habe Angela Merkel für diesen Satz 2015 /2016 wirklich bewundert, das war für mich mutige Zivilcourage … und dieser ‚Geist‘ ist leider verschwunden.
 
Danke für Deine Anmerkungen, die mich dies nochmals auf den Punkt bringen ließen,
beste Grüße, Michael
 
  • michael
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