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Federtanz

Autorin
Ein kleines Versteckspiel
 
 
 
Ich zähle bis 100.000
suche dich
wir rennen uns entgegengesetzt hinterher
ich verstecke mich vor deinem Versteck
du vor meiner Stimme
ich zähle an den Sternen
diese unzählbare Freude durch
links
komme ich dir auf die Schliche
irgendwo rechts
warst du auch nicht
ich suche
in dieser Höhle nach dir
ja - in dieser einen
auch wenn beide
gar nicht hier waren
nur ihr schüchterner Blick
flog schnell - zurück
Oh! Ich höre dich doch!
Schweigen
du lachst in dir zu laut
als das ich dich finden könnte
und doch bist du da!
Die Wiese öffnet ihre Geheimnisse
ich berühre deine sich öffnenden Blüten
im beginnenden Atem des Tages
berührt mich dein kühles Herz
zurück
ich zittere vor Sehnsucht...
Eine unbekannte Frau-
aus einer anderen Geschichte
hängt unsere nassen
 Tränen
auf die aufgespannte Zeit
zieht und zerrt
stramm
tröstend
"bis das der Wind sie trocknet"
riecht lächelnd
mit ihren schweren Schritten
davon
Die Meise singt
mittig
auf einem hohen Ast
ich fand dich
endlich
überall
 
 
 
gewidmet an das Leben
 
Unglaublich schöne Widmung an das Leben. Es ist vor uns, in uns, und hinter uns. Immer da, auf jedem Weg. Statt mit ihm zu harmonieren, kämpfen wir oft dagegen an und suchen irgendwas, was wir selbst nicht wissen. Vielleicht Zufriedenheit? Und die ist ebenfalls Leben. Könnte noch ewig schwärmen
LG Alex 
 
hängt unsere nassen


 Tränen


auf die aufgespannte Zeit
 
Liebe Federtanz,
das ist ein Highligt an Formulierung
die Zeit wie eine aufgespannte Wäscheleine, da hängt so einiges zum Trocknen dran.
 
Schön beschrieben die Suche,
in der Hektik des Alltags meint man das Leben rausche an uns vor bei, danach suchen wir die verloren Zeit und finden sie leer in der vollen U-Bahn.
Deine hervorgehobenen Richtungen führen direkt in die Mitte, dort wo wir uns finden und die wir leider immer wieder verlassen, manche sagen auch verlieren.
Dein Gedicht habe ich zuerst als die Suche in einem Du gesehen, einen anderen  Menschen kennenzulernen und seine verborgenen Tiefen ausloten ist ja genauso wie die Suche nach uns selbst und nach dem Leben. Und wenn ich es bedenke: Aus der Mitte heraus erübrigt sich die Suche. Aber diese gehört genauso zum Leben dazu, ist ein Teil unserer Entwicklung. 
Und wie dein Titel so schön aussagt; manchmal findet das Leben auch einfach uns.
 
Liebe Grüße
Sali
 
  • SalSeda
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