Zwei im Bund
-Die Abkehr-
Vergebens scheint mir jeder Schritt,
und alles, was ich bisher litt
verstummt im Tief der Gegenwart,
solang' man dem Vergang'nen harrt.
Nur dieser Brief ist mir geblieben,
von deiner Hand einstmal geschrieben.
Er stammt aus einer alten Zeit,
der erste Kuss war nicht mehr weit.
Doch sollten es drei Worte sein,
die uns von all dem Leid befrei'n.
Willkommen sind die Bilder, jetzt,
da keiner mehr mich sonders schätzt.
Nur,
die schönsten Sommer warst du mein,
und sollten es all jene sein,
die ohne dich vergangen sind,
in denen man der Zeit erst sinnt.
Trotz allem,
es sind und bleiben zwei im Bund,
denn manchmal, Nachts, zur stillsten Stund',
verschafft sich eine Seele Raum.
Sie kriecht durch mich, bis in den Traum,
um kurz darauf im Morgenrot
zu schwinden, wenn die Sonne droht.
Dann seh' ich es, das hübsche Ding,
es tanzt im Wind, als Schmetterling.
Ich denk' mir nur: "Welch schöner Traum!
Der Himmel lacht, es grünt der Baum,
'gar Gräser neigen sich im Hauch.
Und ich steh' hier, so ist es Brauch."
Doch eine Zeile weit entfernt
scheint es zu viele Winter her,
dass jenes Wort noch heute wärmt,
verlangt die Stille Widerkehr...
© by black, 15.09.2009
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"... es ist der Name einer furchtbaren Herrin!"
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Verweise:
Dämmerstern (Die Abkehr)
Bei Verweisen in Kommentaren anderer werde ich mich bemühen, diese stets dieser Liste beizufügen.