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Zwischen Weihnachten und morgen

 

Wie kühl sitzt du,

die Züge beherrscht,

die Sätze abgebrochen,

die Lippen versiegelt,

auf der Sesselkante.

 

Was sprichst du mir ab, Tochter,

mit der Nennung meines Namens,

ach, so liebevoll doch

auf Goldpapier geschrieben?

 

Was legst du nicht alles

zwischen rankende Buchstaben,

sorgfältig: den Himmel und tausend Sterne,

nur für diese eine Heilige Nacht.

 

Das Parfüm der Jahre

möchte ich verwahren,

in Geschenkpapier gewickelt,

von unbeschwert kindlicher Hand.

 

Erwache in den noch nie

so kalt dastehenden Allerweltsnamen

und fühle die Dornen,

die du für mich 

auch zwischen die Buchstaben gelegt hast.

 

Ein Satz verlässt dennoch

blass deine Lippen,

rückwärts gewandt,

in die Luft geworfen,

zwischen uns:

Das verbittest du dir – das

sollte ich wissen.

 

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Hallo @Nesselröschen

 

Das klingt nach einer Mutter/Tochter Beziehung, die auf keinen grünen Nenner kommt. Da ist offensichtlich einiges schief gelaufen. Realität und Erwartung widersprechen sich. Und warum sollte das Verhältnis zu Weihnachten klappen, wenn es das ganze Jahr nicht klappt?

 

Traurig schön, berührend!

 

LG Herbert 

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vor 21 Stunden schrieb Nesselröschen:

und fühle die Dornen,

die du für mich zwischen die Buchstaben

unter meine Hände

wie Reißnägel gelegt hast.

 

und fühle die Reißnägel,

die du für mich zwischen die

Buchstaben und

unter meinen Händen gelegt hast. 

 

Liebes @Nesselröschen

Freie Formen profitieren stilistisch wenn Vergleiche zu einer direkten Symbolik werden. Das macht das Bild unverbrauchter und stärker und kommt weniger verschwurbelt daher.

 

Erst sind es Dornen, dann sind sie wie Reißnägel. Diese Steigerung oder Konkretisierung ist unvorteilhaft für das Werk. Hier solltest du aufpassen, dich nicht zu übernehmen.

 

Gern gelesen,

 

lg EV

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Ihr Lieben, @Herbert Kaiser, @Létranger, @Darkjuls, @Liara, @Uschi R., @Eisenvorhang,

 

ich danke euch herzlich für die einfühlsamen Worte!

 

Vieles, was während des Jahres Thema ist, kommt gelegentlich zu Weihnachten wieder hoch. 😉

 

Deinen Hinweis, @Eisenvorhang, kann ich gut nachvollziehen, allerdings bevorzuge ich die Dornen statt der Reißnägel. Fast ist mir auch der Zusatz "unter meine Hände" zu viel (gut, dass du die Strophe kopiert hast - ich ändere mal meine Version), vielen Dank!

 

Danke, @Josina und @Carolus für die Smileys!

 

Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Leider rieseln hier bei uns die Schneeflocken nur über den Bildschirm, was ich auch überraschend schön finde!

 

LG Nesselröschen

 

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