Hallo lieber Le,
Bedeutungsvolle Bilder die einen grossen Koffer mit Assoziationen füllen.
Es war spannend zu sehen was die einzeln aus ihren und in ihre Koffer gepackt haben. (Tolle Kommentare)
Ich würde gerne vorsichtig auch ein Gepäckstück öffnen und dem LI ein paar seiner Geheimnisse entlocken.
In der ersten Strophe des Textes, löst das Lyr. Ich schon einen kleinen Teil des Geheimnisses auf in dem es verrät das es noch jung und unerfahren war. Ich sehe ein Kind das versucht das Leben zu begreifen. Noch nicht die grosse Liebe gefunden hat, oder sich nicht geliebt fühlte.
Und nie die Sorgen um den morgigen Tag...
Zeugt noch eine gewisse Sorglosigkeit und Schwerelosigkeit. Wahrscheinlich assoziiere ich deswegen in der ersten Strophe ein Kindl. LI.
Es versteht die alltagssorgen der erwachsen nicht vielleicht geldsorgen, Sorge um Angehörige die Krank sind oder je nach Alter vielleicht in den Krieg ziehen mussten.( die Toten nicht gezählt) lässt auf eine schwere Kindheit schließen vielleicht sogar der Eltern der Lyr. Ich die ihre Eltern verloren haben. (Bilder denen die Mitte fehlt)
Und doch hat es diese Gefühle/fehlende Gefühle mit in seinen Koffer gepackt mitbekommen und mitgenommen.
In der zweiten Strophe spricht das Erwachsene noch nicht alte Lyr ich für mich das noch aus einem anderen Blickwinkel auf seine Gepäckstücke sieht.
Es steigen Emotionen Wut/Trauer/Versäumnis aus der Strophe empor...
Die Türschwelle ist für mich etwas das in beide Richtungen deuten kann. Einmal als Ausweg fungiert aber auch etwas das einen zurückhält.
Ich denke auch das Freunde an deren Name nicht erinnert nicht unbedingt personifizierte Freunde sind. Sondern vielleicht Gegenstände die einem in der Kindheit Tröstlich schienen, z.B. eine alte kucksuhr in der Küche oder ein Buch. Das Lyr. Ich wirkt sehr introvertiert und in sich zurückgezogen.
Die zweite Strophe wirkt sehr düster und erzeugt eine unbehagliche Atmosphäre die es als Erinnerung in seine Koffer gepackt hat. Gerade Gerüche sind Erinnerungen die sehr intensiv sind und mit am längsten im Gedächtnis bleiben.
Das säubern ist für mich eher ein sterilisierende Akt. Es wird eigentlich keine Treppe gereinigt sondern Emotionen weggewischt. Es wirkt gefühlskalt was auch zu den imaginären Freunden passt, es Trost um ein bisschen Wärme zu empfinden.
Das wartende Zimmer empfinde ich wie eine Erwartungshaltung. Was soll in diesem Zimmer passieren. Warum gibt es die Türschwelle. Es wirkt wie nicht erfüllte Erwartungen. Mit die Gelüste sind nicht sinnlich sondern verbunden mit Wut und Enttäuschung.
In der letzten Strophe spricht für mich ein älteres Lyr. Ich der heutigen Zeit.
Rückblickend auf das was es in seinen Koffer des Lebens gepackt hat.
Es erkennt das nicht alles so schwer ist und manche Dinge schwerer als geahnt. Diese Strophe hat etwas sehr versöhnliches.
Es spricht für mich eine gewisse Akzeptanz aus dieser Strophe.
und was sie an Schmerz hinterließen
Schmerz den ich liebe und brauche
aus Rücksicht auf das was noch kommt
Trotz aller Erfahrungen, Erinnerungen, Traurigkeit, Verluste erkennt es das es das Lyr. Ich zu dem Gemacht hat, was es heute ist und das die Liebe und der Schmerz zu ihm gehört . Und das es trotzdem Empfindungsfähig nach vorne schaut auch wenn es sich von den anderen isoliert das passiert aus Selbstschutz um den Verlust den es Erwartet, ähnlich den Freunden deren Namen an nichts erinnert, Bilder in denen die Mitte fehlt... und kehrt damit wieder zurück an den Anfang zu dem Punkt an dem die Erwachsene Perspektive der ersten Strophe beginnen könnte.
Ich hoffe das war nicht zu wirr.
Ein absolut geniales Werk das zu tollen Assoziationen und Interpretationen einlädt.
LG Enya