Hallo, liebe Letreo,
dankeschön! :smile: Ich selbst bin froh, dass ich wieder da sein kann.
Ein starkes Stück präsentierst du uns hier, fasst zusammen, was bis zum Himmel stinkt!
Es erinnert mich an Szenen in Großstädten. Diese Wahnsinns-Weinachtsschmückerei im Kontrast zu dem Elend auf der Straße,
wo für die Ärmsten keine Suppe übrig ist. Das macht mich immer fassungslos!
Ich arbeitete, wie ich früher hier bereits mal schrieb, eine ganze Zeit lang im karitativen Bereich. Du willst, glaub es mir, gar nicht wissen, was da hinter den Kulissen so stattfindet. Mal ein Beispiel: Eine sehr wohlhabende Frau, das war deutlich zu erkennen, brachte eine Spende. Natürlich wollte sie eine Spendenquittung dafür. (Typisch. Statt wegwerfen lieber spenden, dann kann man wenigstens noch ein bisschen Geld vom Staat für seinen Abfall zurück bekommen.)
Als diese *hust* Dame gegangen war, wurde die Spende (sie befand sich in einem zugeknoteten Müllsack) ausgepackt. Und weggeworfen, sofort. Darin befand sich, unter anderem (wie z. B. zerbrochenem Geschirr), auch eine Hundedecke. Mit Erbrochenem darauf. Das stank buchstäblich zum Himmel.
Nein, keine Krümel, die vom Tisch fallen, für die armen Hunde ... auch als Atheistin scheue ich mich nicht, aus der Bibel (wenn auch etwas 'modifiziert') zu zitieren, denn es passt. Wie die Faust aufs Auge.
Was da so alles im Fernsehen gezeigt wird, in all den angeblichen Dokumentationen, die keine sind, das ist unglaublich gelogen und verfälscht. In der Schwäbischen Tafel, da bogen und biegen sich die Regale nicht unter knackfrischem Obst und Gemüse - da wird im hinteren Bereich aussortiert (eine Menge, zu viel ist einfach gesundheitsgefährdend, da wirklich verdorben), Verwelktes entfernt und faulige Stellen herausgeschnitten. Gummigurken und Gummikarotten; Kartoffeln, die abgewaschen und abgetrocknet werden, da sich in den Kartoffelnetzen/-beuteln immer verfaulte befinden und die übrigen ansonsten, ach, ich sag's direkt, stinken. DAS landet dort in den Regalen. Und manche Supermärkte scheuen sich auch nicht, ganz direkt Müll mitzuschicken - da kann durchaus etwas dabei sein, das dort übersehen wurde und dessen Haltbarkeitsdatum bereits zu Zeiten von 'jenseits von Gut und Böse' ablief ... spart Müllgebühren.
In dieser Zeit habe ich viele Illusionen abgelegt. Und auch gelernt, wie verlogen die Massenmedien wirklich sind. Deshalb schaffte ich ja auch damals meinen Fernseher ab.
Zu den Wänden, könnte ich mir ein übertüncht gut vorstellen.
Ich möchte dich bitten, dazu in meiner Antwort an Gaukelwort zu lesen, da habe ich bereits etwas dazu geschrieben. Übertüncht war eine Alternative, die ich kurz in Erwägung zog, dann aber verwarf. Fett, glitschig, schmierig, klebrig, schleimig - diese Begriffe, die passen, zum Beispiel, zusammen. Übertüncht hat einfach eine - andere Bedeutung, sagt nicht das aus, was ich möchte, dass an dieser Stelle ausgesagt wird. Ich bin sicher, du verstehst das.
Zu den Langversen, ich mag sie nicht so sehr, aber ich finde, du hast sie knackig dargestellt und mit bitter-schwerem Inhalt gefüllt!
*Schmunzel* Ich mag alles. Lang, kurz, lustig, traurig, einfach, schwierig, leicht verständlich, hintergründig ... die ganze Palette der Möglichkeiten. Aber ich bin ja auch ein bisschen plemplem. :biggrin:
Insgesamt ein starker Text, denn man ruhig mal laut lesen sollte!
Auch hier: Dankeschön! :classic_happy:
Ich wünsche dir ebenfalls eine schöne Zeit - hoffen wir einfach das Beste. Kann nicht schaden!
LG,
Anonyma
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Hallo, Létranger,
verzeih mir, aber
nach so viel Anerkennung doch auch eine etwas kritischere Stimme.
Ich finde es handwerklich gut geschrieben, aber in den Bildern zu reißerisch.
sei versichert, dass es von meiner Seite aus überhaupt nichts zu verzeihen gibt. Würde ich jemals etwas schreiben, das allen gefällt, allen gleichermaßen zusagt, dann - also, dann bekäme ich es mit der Angst zu tun. :biggrin:
Spaß beiseite. 'Reißerische Bilder', ja, eindeutig. So wollte ich sie allerdings auch haben. Das ist nun ganz sicher nicht jedermanns 'Geschmack', das war mir bereits beim Schreiben klar. Aber dieses Thema, das wollte in drastischen Bildern, langen Versen und deutlicher Sprache aus mir heraus.
Der "Rattenkot" ist in meinen Augen hier deutliches Anzeichen der Übertreibung Er passt eigentlich gar nicht. Ein bisschen weniger wäre mir mehr ...
Ich verstehe, was du meinst. Aber - so übertrieben ist das gar nicht. Da ich nicht nur Sachen zum Thema Gedichte lese, sondern generell darauf aus bin, meinen geistigen Horizont beständig zu erweitern (je mehr ich an Information und Kenntnissen in mir habe, desto mehr Möglichkeiten habe ich dadurch), landete ich irgendwann auch mal, wie soll ich sagen, in diversen 'kulinarischen Kuriositätenkabinetten'.
Es gibt tatsächlich Schimmelbrot, das 2017 'im Trend' war, das kam aus Japan. Auch wenn das 'gesunder Schimmel' ist oder sein soll - äh, nein, danke. Nichts für mich. Mit Backteig überzogene Taranteln am Holzspieß, denen zuvor die giftigen Brennhaare mit dem Bunsenbrenner abgesengt und deren Fänge zuvor entfernt werden. Salat aus lebenden Ameisen. Krill (Meeres-Kleinstlebewesen), die in einen Tontopf verpackt und für mehrere Wochen im Erdboden vergraben werden, bis sie so verwest sind, dass sie sich in eine breiig-schleimige, unfassbar stinkende Masse verwandelt haben. Dann werden sie stunden- oder sogar tagelang gekocht - gilt als wahre Delikatesse. Russisches Roulette mit Fugu (Japan, Kugelfisch). Wenn der Koch, das ist immer ein ganz spezieller Experte, da den kleinsten Fehler beim Ausnehmen macht, segnet der Gast im Restaurant giftbedingt das Zeitliche.
Ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen, dass irgendjemand, irgendwo, irgendwann auf diesem Planeten auf die Idee kommt, Rattenkot irgendwie zu sterilisieren, um ihn danach mit einem Schokoladenüberzug zu versehen ... und das dann 'trendy' wird. *buärg*
Glaub mir, mir wäre es auch lieber, wenn 'weniger mehr' wäre, im kulinarischen Sinne ...
Lass mich dir auch herzlich dafür danken, dass du dich mit meinem Gedicht auseinandergesetzt und mir deine Gedanken dazu mitgeteilt hast. Immer wertvoll - ich werte in dieser Hinsicht nicht. Konstruktive Kritik ist genauso willkommen wie Lob oder jede andere Reaktion, mit der ich etwas
anfangen kann. :smile:
LG,
Anonyma
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P.S.: Upps. Ich war zu lange weg, das hatte ich doch im Eifer des Antwortgefechts gerade versehentlich gar nicht mehr im Sinn - natürlich nicht einzeln antworten. Das
ist mir jetzt aber peinlich ... :classic_blush:
Kommt nicht mehr vor, tut mir wirklich leid! Danke fürs Zusammenführen.
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Hallo, gummibaum,
nachträglich, nach meinem, *räusper*, unbeabsichtigten Lapsus, kann ich hier leider nicht mehr direkt zitieren, das landet unwillkürlich in einem neuen Beitrag.
Daher so:
Tolles Gedicht, liebe Anonyma,
dass meinen Ekel vor dem Überfluss bestärkt. (Erinnert mich an den Film "Das große Fressen".)
Mit Freude gelesen.
Liebe Grüße von gummibaum
auch bei dir möchte ich mich ganz herzlich bedanken. :smile:
Ja, das große Fressen - ich lernte im Laufe meines Lebens, dass es lediglich ein Gratis-Buffet braucht, um ganz Erstaunliches beobachten und oft kaum glauben zu können ...
LG,
Anonyma