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#9 Licht und Schatten | die Feder des Monats | September 2020

MythonPonty

Teammitglied
ㅤScript-Sensei
Die Regeln für die Feder des Monats #9
  • Thementreue - Das Werk sollte einen lesbaren Bezug zum vorgegebenen Thema LICHT UND SCHATTEN haben 
  • Begrenzung - Jeder darf nur 1 Werk (je Wettbewerb) einreichen
  • Frist - Es werden nur Werke die innerhalb der Abgabefrist, zwischen dem 01.09. - 24.10.2020 20:00 Uhr, eingereicht werden berücksichtigt
  • Ordnung - Alle Werke die an dieser Ausschreibung teilnehmen, müssen in diesem Beitrag als Antwort / Kommentar hinterlassen werden. Jedes Werk muss einen klar erkennbaren Titel, am besten fett formatiert, enthalten.
  • Sonstiges - Beiträge werden nach der Einreichung durch den Autor vom Moderatorenteam freigeschaltet und sind somit nicht direkt sichtbar. Im Werk selber dürfen keine Hinweise auf den Autor hinterlassen werden. Sofern Anmerkungen auf den Autoren verweisen, wird das Moderatorenteam diese entfernen, oder den Autoren zur Nachbesserung auffordern. Während der Einreichung- und Abstimmungsphase sind alle Beiträge anonymisiert, somit ist nicht ersichtlich welcher Autor welches Werk verfasst hat. Die Anonymisierung wird nach dem Wettbewerb aufgehoben. [SIZE= 1.4rem]Bei Fragen steht euch [/SIZE]@MythonPonty[SIZE= 1.4rem] gerne zur Verfügung[/SIZE]
  • Stimmenvergabe - Jedes Mitglied darf 4 Stimmen vergeben, aber nicht für sich selber abstimmen. Eigene Stimmen werden gelöscht. Steigt die Anzahl der eingereichten Werke auf über 30,  lasse ich die Anzahl der Stimmen steigen. Hier würde ich in 10er Schritten jeweils eine Stimme mehr erlauben. Wenn also 45 Werke eingereicht werden, hat jeder 5 Stimmen die er/sie vergeben kann, usw.
  • Abstimmungszeitraum - Die Stimmenvergabe #9 erfolgt zwischen dem 24.10.2020 20:30 Uhr - 31.10.2020 20:00 Uhr

Für alle Teilnehmer ist es wichtig dass ihr noch in eurer Kontoeinstellung den Wettbewerb aktiviert, sonst kann ich euch zu der Abstimmungsliste nicht hinzufügen.
Die Auswertung findet direkt im Anschluss automatisch statt. Der Autor mit den meisten Stimmen gewinnt den Monatswettbewerb.
 
Weimarer Aussichtsturm
 
Die Kanzel steigt hinauf zum Lichte,
das auf das Wohnhaus Goethes fällt.
Hier haben ehemals Gedichte
das ganze Land weithin erhellt.
 
Und näher gleiten mir die Blicke
zum Nationaltheater ab,
wo einst zu Glanzes vollem Glücke
das Volk sich selbst die Freiheit gab.
 
Wie rasch doch jene Aussicht schwindet!
Die Kanzel dreht sich allzu bald,
sodass mein Blick sich wiederfindet
an einem finstren Buchenwald.
 
Schatten und Licht
 
Wo man keinen Schatten sieht,
lässt sich Sonne nicht erahnen,
da, wo man den Schatten flieht,
muss sogar vor Licht man warnen.
 
Licht, das sichtbar keinen Schatten
spendet, da er wird negiert,
dieses Licht wird schnell ermatten,
seine Strahlungskraft verliert.
 
Ist viel Schatten wahrzunehmen,
spricht es für ein helles Strahlen,   
doch nur, wenn wir ihn annehmen,   
dürfen wir im Licht uns aalen.
 
Alles Leuchten impliziert  
viele Schattensilhouetten,
wo ein Lichtquell reflektiert,
darf sich Licht im Lichte betten.
 
Im Scheinwerferlicht
 
Reflexion in braunen Augen
heiß brennender Liebesglut,
im Lichtkegel zu bestaunen,
beschleunigt sich die Wut.
 
Im Spiegelbild dein Schatten,
im Auge zeichnet sich Zorn,
das Weibchen heute zu begatten,
sprang das Rehlein aus dem Dorn‘.
 
Die Panik starr im Kegel,
Scheinwerfer mattierter Not,
Rast unbändig der Flegel,
das Kitzlein in den Tod.
 
 
Irrlicht
 
Dort, wo du Licht siehst, sehe ich nur Schatten.
Mit leiser Angst, dass dieses Trügerisch zerstört.
Ich bin sehr dankbar für die Wärme, die wir hatten.
Und weiß, dass jeder Mensch sich selbst gehört.
Sag, was ist Treue? Ist es schon Verlassen,
wenn Eins dem Anderen nicht völlig gleicht?
Wenn ich hier warte, würdest Du mich hassen?
Damit die Dunkelheit am Ende weicht?
Dort, wo Du Licht siehst, sehe ich nur Schatten.
Ist es ein Fehler, wartend hier zu stehn,
um zu behüten, was wir haben, hatten?
Sollte dein Licht ich statt der Schatten sehn?
 
Schattenspiele
 
Die Sonne scheint durch das Geäst
Vergrößert ein verstecktes Spinnennetz
Das Licht verrät ihren Schatten am Boden
Wirft riesengroß ihn im Netz verwoben
Ich knie mich hin und spiele mit
 
Jetzt ringt mein schattiges Ich gefangen
Muss mit Not um sein Leben bangen
Ein kleiner Junge kommt vorbei und sieht mich an
„Mama, was macht da dieser komische Mann?“
 
Ein armer Poet
 
Schau mir im Spiegel ins Gesicht
Willst du von mir noch ein Gedicht
Ich bin nicht wirklich drauf erpicht
Es hängt an mir wie ein Gewicht
Ich blick nicht durch, hab keine Sicht
Doch nehme ich mich in die Pflicht.
 
Nicht jeder Dichter ist ganz dicht
Wenn er poetisch sich erbricht
Und Reime Haare sträubend flicht
Zum Glück kommt keiner vor Gericht
Vielleicht ein Feuilleton-Bericht
Viel Schlimmeres passiert ihm nicht.
 
Wenn mich die Muse jetzt nicht sticht
Dann ist für mich bald Schluss der Schicht
Doch für das Weitermachen spricht:
Als armer Dorfpoeten-Wicht
Wähl ich die Worte eher schlicht
Was mancherorts durchaus besticht.
 
Kommt nicht in Frage der Verzicht
Was in mir gärt, muss auch ans Licht!
 
Wie geht das Dichten nun vonstatten
Ich schlender erst mal durch Rabatten
Ein Zaun trennt mich mit seinen Latten
Von Resten alter Kasematten
In denen vieler Frauen Gatten
Die letzten Zigaretten hatten
Erst später konnt' man sie bestatten
Und zwischen den Erinnerungsplatten
Ist heut' ein Paradies für Ratten
Kein Grund, Besuche abzustatten.
 
Doch schnell zurück zu meinem platten
Versuch, dem Publikum, dem satten
Mit Einstecktüchern und Krawatten
Ein wenig Dichtkunst zu erstatten
Bevor es anfängt zu ermatten
Wünsch ich, es möge mir gestatten
Auf dem Humorparkett, dem glatten
Zu schlittern wie auf Seifenmatten
Und gleit ich aus, heißt 's in Debatten:
Ein kleines Licht zwar, doch mehr Schatten.
 
Wer Farben sieht
 
Die Nebel ziehn über die Lande.
Ein graues Meer - Monotonie.
Ich sehe mich kaum mehr im Stande,
will dem entkommen, weiß nicht wie.
 
Gefühle leiden unterm Sturmwind.
Er zerrt an ihren Flügeln wild.
Wo Grauschattierungen das Bunt sind,
beherrscht Tristesse das Tagesbild.
 
Sind wir Gefangene des Trübsinns?
Wie kommt die Fantasie ans Ziel?
Wo Lebensgeister frisch am Werk sind,
zaubert der Mensch ein Farbenspiel.
Er braucht nicht viel - nur Kindgefühl.
 
Die Nacht verraucht in ihrer Schwärze,
als ich im Traum spazieren ging
und Einsamkeit schlich mir ins Herze,
die schwer wie Blei an Lidern hing.
 
Der Tag, die Nacht wollen gedeihen.
Ich möcht den Himmel wiedersehen.
Werde mir kindlich Freude leihen,
an Regenbogens Anfang stehen.
 
Sind wir Gefangene des Trübsinns? 
Wie kommt die Fantasie ans Ziel?
Wo Lebensgeister frisch am Werk sind, 
zaubert der Mensch ein Farbenspiel.
Er braucht nicht viel - nur Kindgefühl.
 
Die Nebel ziehn über die Lande.
Ein graues Meer - Monotonie.
Ich seh mich nun dazu im Stande,
mit Kindes Blick durchdring ich sie.
 
Gefühle meiden nicht den Sturmwind.
Er trägt sie weit bis zum Zenit,
wo Träume fliegen - Lachen laut klingt,
blühn Lebens Farben, wer sie sieht,
als ob man fliegt - mit Kindgefühl.
 
 
 
Schattenriss
 
Die Kerze gibt so warmes Licht im Zimmer.
Es flackern unsre Schatten an der Wand,
begegnen und entfernen sich, doch immer
verstärken sie ein unsichtbares Band.
Die Wand hat ihre Poren aufgeschlossen,
es sprüht an ihr dein aufgelöstes Haar
und hat, was meinen Pulsschlag zeigt, umflossen,
und gibt es frei und größer als es war.
Wie gleichen meine Hände wilden Tieren,
und streifen doch so sanft auf dir dahin,
um sich im Schoß der Hügel zu verlieren,
und bebend liegt ein kleiner Stein darin.
Und endlich wird aus unsern Schatten einer,
und eine heiße Woge bäumt sich auf.
Dann wird die Kerzenflamme langsam kleiner,
und vor dem Fenster steigt der Mond herauf.
 
Mehr Licht! (…ohne Licht kein Schatten)
 
Es wusste schon der Sonnenkönig,
ganz ohne Licht, da sieht man wenig.
„Mehr Licht!“  ist auch was Goethe rief,
wonach er schattenlos entschlief.

 
Fehlt auf der Erde Sonnenlicht,
dann wüssten unser Schatten nicht,
wann wär es Tag, wann wär‘ es Nacht,
das Chaos wär‘ perfekt gemacht.

 
Du brauchst mehr Licht, das Helle hebt
und auch dein Schatten wird belebt.
Es könnten beide sonst zuweilen,
die Depressionen bald ereilen.

 
Fehlt dir beim Lesen gutes Licht,
siehst du des Buches Zeilen nicht,
die dunkle Funzel wird nichts taugen,
das Schattenspiel verdirbt die Augen.

 
Beim Fußballspiel zur Abendzeit,
erzeugt es keine Heiterkeit,
wenn ohne Flutlicht fehlt die Sicht;
man sieht das Tor beim Freistoß nicht.

 
Du siehst auch nicht des Torwarts Schatten,
der sonst gelauert zwischen Latten,
die mit dem Netz das Tor begrenzen,
du kannst den Ball ins Tor nicht schlenzen.

 
Fehlt in der Kneipe helles Licht,
ermutigt dies den Bösewicht,
zu fassen flink in fremde Taschen,
sein Schatten wird dein Geld erhaschen.

 
Im Rampenlicht die Narren schunkeln,
sehr öde wäre es im Dunkeln.
Ihr Schatten ist dann ohne Licht
und sieht die Schunkelrichtung nicht.

 
Zu grelles Licht erzeugt oft Frust
bei dem Genuss der Fleischeslust.
Die prüde Frau mag gar kein Licht
bei dem Vollzug der Ehepflicht.

 
So wird erfahren nie ihr Schatten,
wie schön es ist, sich zu begatten.
Und wird erneut das Licht entfacht,
ist alles Geile schon vollbracht.

 
Fährst du im Auto ohne Licht,
siehst du die Bäume vor dir nicht,
du hast Null Chance auszuweichen
und hörst nur noch die Bremsen kreischen.

 
Man hört den Notarzt leise sagen:
„Das Licht war aus an seinem Wagen“,
und du erfährst im Morgenrot,
du und dein Schatten ihr seid tot.

 
Auch der Chirurg, der operiert
und ohne Licht das Messer führt,
der ließe dieses besser bleiben,
er könnte den Patient entleiben.

 
Er sieht nicht mal den Schatten huschen
und muss den Fehlschnitt schnell vertuschen.
Das Resultat, es ist gemein:
Statt Blinddarm fehlt dir nun ein Bein.

 
Die Polizei, sie will ermitteln
und jenen Täter schnell betiteln,
der beim Verhör zusammenbricht,
so bringt ins Dunkle sie das Licht.

 
Dem Missetäter, den sie hatten,
dem drohen jetzt sehr finstre Schatten,
die sich durch Knastgefilde schleichen
und suchen Freiheit zu erheischen.

 
Im Stadttheater hört man’s knallen,
das Rampenlicht ist ausgefallen,
jetzt kann Mephisto nichts mehr sehen,
wohin muss er als nächstes gehen?

 
Sein Schatten auch, fällt ganz entspannt
ganz lichtlos von der Bühne Rand,
er sieht auch Dr. Faustus nicht,
der seinen Text im Dunkeln spricht.

 
In vielen Kirchen ist es düster,
man hört nur murmelndes Geflüster;
den frommen Christen stört das nicht,
für ihn reicht ja das ew’ge Licht.

 
Der Schatten hört das Christ-Gemunkel,
das ew´ge Licht ist im zu dunkel.
Ihm wird ganz übel, fühlt sich krank,
kniet lichtlos in der Kirchenbank.

 
„Es werde Licht!“ sprach Gott der Herr.
Jetzt fiel es ihm viel leichterer,
den Mensch mit Schatten zu erschaffen,
als Unterschied zum Menschenaffen.

 
Jetzt kann ich Gott, den Herrn, verstehen,
denn ich hab‘ mich bei Licht besehen,
ich gleiche nicht den Menschenaffen,
die oft mich als verwandt begaffen.

 
Wo Schatten ist, ist auch viel Licht,
sonst säh´ man unsre Schatten nicht.

So ist und bleibt das hehre Ziel,
bewahre Licht und Schattenspiel.

 
Licht und Schatten
 
Aus warmer Dunkelheit in das Licht,
geschaut der lieben Mutter Gesicht -
mehr Licht als Schatten in den Kindertagen,
das Leben hat mich freundlich getragen

 
Die Zeit verrann, ich wurde groß,
entwachsen dann dem Kinderschoss –
die Schatten waren oft zu Gast
und wurden manchmal auch zur Last

 
Aber das Licht war stark und mächtig,
die Lebensspanne voll und prächtig -
diese Jahre waren schön
und sollten nicht vorübergehen

 
Doch das Leben geht seine Gang,
die Schatten sind jetzt öfter sehr lang -
Schatten und Licht -
irgendwann gebricht.

 
Licht-Schatten-Symphonie
 
Ach wär´ ich dein Licht im dunklen Raum
könnte ich dir stets zur Seite steh´n,
ich würde erleuchten deinen Traum,
lustverliebt in deine Seele schau´n.
 
Ach wärst du der Schatten meiner selbst,
dem du dich verwirrend schön ergibst,
könnt´ich dir Stütze sein, sobald du fällst
und der sein, den du für immer liebst.
 
Ach wär´ ich beides jeden Tag für dich,
versunken im Schein der dunklen Nacht,
verspräch´ich liebend gerne feierlich
dass verschmelzend selig wir erwacht.
 
 
Bruder
Meine Hand hält dich fest
vor uns liegt ein langer Weg
der Nebel liegt noch auf Geäst
die Zeit eilt mit uns zum Steg
Deine Sicherheit ist mein Herz
meine Stimme im Atemhauch
bebende Angst, die dich durchfährt
meine Stimme baut dich auf
So zart das Licht in der Sonne
steigt früh in uns der Freiheitswille
sich trennende Schatten.
Klares Grün, dein junges Lachen
 
In allem Dunkel liegt ein Sehnen
 
In allem Dunkel liegt ein Sehnen,
darin die Herzen klopfend schlagen.
und Schlag um Schlag ein stilles Nehmen,
und ein Verlangen und ein Fragen:
Wo sind die hohen hellen Stätten,
die uns die Führer einst verhießen,
wo wir die Leiber sicher betten,
wo sie des Nachts die Tore schließen?
 
Doch fällt ein Schatten all der Lasten,
die an mir haften Nacht für Nacht,
die stumm nach meinem Herzschlag tasten,
und mich berühren zart und sacht,
in jenen Grund, der ohne Gründe,
die Welt aus Dunkelheiten wirkt,
wo jeder Schatten, jede Sünde,
das Licht des Geistes in sich birgt.
 
In der Geburt der lichten Sphären,
in der Erkenntnis meines Grundes,
dort wird sich Licht von Licht ernähren
wo es berührt vom Saum des Mundes,
dessen, der vollbringt und der vollbracht.
Und Finsternisse werden fallen,
und was gebeugt von dunkler Macht,
wird aufrecht stehn in lichten Hallen.
 
Des Dichters Hände
 
Der Dichter weiß nicht recht zu dichten
er trägt den Wortglanz auf Papier
doch wie es richtig anzurichten -
ein Schatten dort und Lichtspiel hier
vermag nur kaum die Tiefe zeigen
und so versenkt er sich in Schweigen.
 
Er entblößt sich vor der Welt.
Kann doch nicht anders, als zu bangen
dass ein einz'ges Wort ihn hält
und streicht behutsam seine Wangen.
Mit seinen Händen will er malen
die linke Schatten, die rechte Licht
doch können nur gemeinsam strahlen
und manchmal schmerzt ihn ein Gedicht.
 
Dann droht der Sinn ihm zu entgleiten
und mancher Hohn zerbricht ihn fast
weil Wahrheiten den Mensch verleiten
sich abzuwenden von der Last
die unser statt er offen legt
und mit den Schatten in ihm lebt.
 
Sein ist die Kraft, die in der Nacht
Lichter in die Herzen schreibt
und unermüdlich für uns wacht
wenn am Tag es dunkel bleibt.
Man sieht nicht welches Leid ihn plagt
die linke Hand nur mag verpflichten
zu tun, woran die Welt verzagt
die rechte nur wird Zweifel lichten.
 
Bis sich des Dichters Hände falten
um über Tag und Nacht zu walten
wird er durch Schmerz und Glück sich wühlen
und schweigend ihren Herzschlag fühlen
um alles Sein darin zu einen
sein Schicksal nimmer zu verneinen.
 
 
Abgestürzt
 
Liedrigkeiten sie vergrellen
Inbrünstig bei Tageslicht
Chaos meiner mürben Zellen
Horten will ich sie dort nicht
 
Tausend Dinge die umschwirren
Unsortiert und lichterloh
Nichts gebräuchliches nur wirren
Drahtseilakt im Denkerzoo
 
Schatten werfen schwer die breiten
Charterflügel über Bord
Höllenangst will mich begleiten
Abermals zieht es mich fort
 
Triefend lieg ich in der Pfütze
Traurigkeit begrüßt die Nacht
Engel reichen mir die Spritze
Neonlicht erlischt nun sacht
 
 
Leben im Licht oder Schatten
 
Ich kenne diese Welt nur mit Licht und Schatten, denn anders würde es nicht funktionieren
ohne Licht keinen Schatten und ohne Schatten kein Licht.
 
Trotzdem stelle ich mir manchmal vor, wie es wäre,
wenn es nur das Licht gäbe und den Schatten nicht.
Immer hell, freundlich erleuchtet vielleicht auch mal grell, alles sichtbar.
Licht steht für Wärme, das Göttliche und Erkenntnis.
Im Licht bleibt nichts verborgen, selbst das dunkelste Geheimnis,
wird hell erleuchtet,
wie die Schaufenster der Läden in der Stadt,
doch auch die würden in dieser Welt nicht mehr auffallen, zwischen all den Wellen des Lichts.
Dabei ist das Licht eigentlich nichts,
nur eine Wahrnehmung, die uns erkennen lässt, wann die Nacht vorüber ist.
Aber in einer Welt voller Licht
wie will man da erkennen wann Tag und Nacht ist, wenn man die Uhrzeit vergisst?
Und wenn man in der Zeit zurück geht und überlegt,
wie lange die Menschen nach dem Licht gesucht hatten, es dann fanden
und wie selbstverständlich wir heute damit leben und handeln.
Sollten wir wirklich dankbar dafür sein.
 
Doch was wäre, wenn es nur den Schatten gäbe?
Dann wäre es immer dunkel, die Zeit nicht erfassbar,
wäre immer Nacht und wenn jemand lacht, wüsste man gar nicht wer es war
und wie kommt man in einer dunklen Schatten-Welt überhaupt klar?
Man kann einander nicht sehen und nur durch mündliche Sprache und Laute verstehen.
Es gäbe zwischen den Menschen keine äußerlichen Unterschiede mehr, alle wären gleich.
Vielleicht gäbe es auch keine Angst, da man das Beängstigende nicht sehen kann.
Und man erinnert sich dran, dass es den materiellen Wert nur gibt, wenn man ihn sieht.
So lebt man im Dunkeln vielleicht ein Stück glücklicher,
weil man die ganzen Probleme nicht sieht und einander einfach vergibt.
 
Aber ist das wirklich so ist? Wer weiß das schon?
Ich jeden falls nicht den ich lebe im Schatten und Licht!
 
Du, mein Licht
 ​
 ​
Sternenklare Nacht.​
Mondschein.
Menschenleere Straßen.
Die Stadt scheint verlassen zu sein. Es sind kaum noch Lichter zu sehen, die von Leben erzählen.​
Und könnte ich wählen,​
dann würde ich wegrennen, weggehen -​
Doch du bist hier!
Das Licht das da so einsam leuchtet.
Auf dem Asphalt​
bewegen sich Schatten,​
die tanzen, lachen​
und was sie auch tun,​
es ist,​
als wollten sie mich fassen,​
mich umhüllen mit schwarzen Tränen​
und ihre Geschichte erzählen.​
Mein Herz mit Vergangenheit füllen, es mit Erinnerungen quälen.
Du versuchst dich neu aufzurichten, neu zu orientieren.​
Nachdem du so tief gefallen bist, ​
wie nie zuvor.​
Du willst stark sein​
und standhaft bleiben-​
Die Hoffnung nicht verlieren. 
Denn das Licht brennt.
Doch was immer ich tue,​
es bleibt die Angst tief in mir.
Das Licht zu verlassen​
und zu enttäuschen.
Mein Herz​
ist kraftlos geworden,​
nur ein leiser Akkord.​
Ich stehe barfuß an diesem Ort​
und wünsche mich nur noch fort. 
Weg von diesen Schatten,​
raus aus der Stadt,​
weg von der Nacht.​
Und vor allem-​
Weg von dem,​
was mich geschaffen hat. 
Die Schatten kommen immer näher und sie singen ein Lied.​
Es klingt unendlich nah,​
als ob es meine Seele schrieb. 
Es erzählt von Schmerzen,​
Leid und all den​
fürchterlichen Dingen.​
Doch es ist keine Musik! 
Vielmehr ein stummer,​
verzweifelter Schrei,​
der aus vergangener Zeit blieb.
Meine Gedanken sind wie Feuer​
und mein Herz ist wie Eis. ​
Ich bin nicht fähig,​
mich zu spüren- 
Ein Gefühl,​
das mich zerreißt.
Was bedeutet eine Existenz schon,​
wenn man doch nicht​
zu leben scheint? 
Nur Schmerz und Leid,​
aber-
Glaub mir,​
ich versuche es,​
denn ich kann sehen,​
wie es dich innerlich zerreißt.
Soviele Tränen in deinem Gesicht.
Doch langsam verschwimmt​
meine Welt,​
meine Hoffnung zerbricht.
Tausend Scherben auf dem Boden.
Farbenspiel am Horizont,​
Wetterleuchten​
und der Sturm trifft auf die Stadt.
Die Sonne sehne ich herbei,​
um den Regenbogen noch einmal​
zu erblicken.
Doch lange kann ich​
nicht mehr warten,​
du kleines Licht da in der Ferne. Doch eins verspreche ich dir-​
Ich warte auf dich oben bei den Sternen...​
 ​
 
Es liegt an uns
 
Wodurch wir sehen,
was es auf Erden gibt,-
es ist allgemein das Licht,
das dem letztlich obliegt.
 
Nur mit Licht können
wir alles sehen,
ohne Licht,
würd‘ das nicht gehen.
 
Es ist das schöne Licht,
das uns anstrahlt
und letzten Endes
unseren Schatten malt.
 
Wir leben sehr gerne
im schönen Licht,
und können es geben,
wenn der Wille spricht…
 
…ein Licht der Hoffnung
für diese, unsere Welt,
die manches Tun
in den Schatten stellt.
 
Was dem Sinn von Moral
und Ethik entspricht,
gibt es wieder,-
das schöne Licht,…
 
…und wenn uns das
stets am Herzen liegt,
ist es das schöne Licht,
welches keinen Schatten hergibt.
 
Es liegt also an uns,
was wir auf Erden sehen,
und ob wir dem Schatten
die Möglichkeit geben
mehr, als das Resultat
des strahlenden Lichtes, zu leben.
 
Nur Dunkelheit wird bleiben
Ich bin die hellste Flamme des Lebens,
werfe meine dunklen Schatten auf die Welt,
überall wo ich zahlreich auftauche,
das Gleichgewicht ins Chaos fällt.
Zerstörung ist mein wahrer Name,
doch ich tarne mich stets mit Liebe,
wohin ich meinen Fuß auch setze,
es folgen schwerste Hiebe.
Auch gegen Meinesgleichen,
erhebe ich das Werkzeug Hand,
die Gier ist nur einer der Antriebe,
die Apokalypse wartet am Rand.
Das wir uns selbst vernichten,
doch noch unsere Flamme strahlt,
der Schatten wartet bereits am Lichte,
wenn wir mit dem Leben bezahlt.
 
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